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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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wenige Meter von der Einfassung entfernt in einem Außenbereich der Stadt materialisiert. Ihren ursprünglichen Plan, sich einfach an der Mauer hochzuziehen, ließ Nicole jedoch rasch wieder fallen, denn in diesem Moment schlug etwas von außen hart und dröhnend dagegen. Wer diesen Lärm auch veranstalten mochte, schien sich einen Spaß daraus zu machen, mit nicht eben kleinen Steinbrocken Armakaths Schutzwall zu bewerfen.
    Nicole mochte nicht die Zielscheibe spielen. Die Ereignisse der letzten Wochen spukten ihr noch viel zu sehr im Kopf herum, als dass sie sich erneut offenen Auges mitten in eine Gefahr stürzen wollte.
    Es war dieses verfluchte Siegelbuch -immer und immer wieder dieses Buch!
    Es ergriff Besitz von Zamorra, schlich sich wie eine böse Krankheit in sein Bewusstsein. Wie lange konnte es wohl noch dauern, bis es den Parapsychologen zu seinem Sklaven gemacht hatte? Nicole hatte schlimme Vorahnungen. Und dann war es passiert - das 6. Siegel hatte sich selbsttätig geöffnet. Mit ihrer ganzen Kraft hatte die schöne Französin versucht, der ganzen Sache ein Ende zu bereiten. Sie hatte das Siegelbuch vernichten wollen. Doch Laser und sogar der Dhyarra hatten kläglich versagt!
    Ihr Versuch, es aus dem Château zu entfernen, war ebenfalls gescheitert… hatte sie fast das Leben gekostet!
    Sie war in eine andere Welt geschleudert worden, in eine Station in Weltraumtiefen, bevölkert von Riesen, die über erstaunliche Fähigkeiten verfügten - und die nicht selbständig denken konnten, sondern nur einem Programm gehorchten, das in ihren geklonten Körpern verankert war. Sie sprachen nicht, sie verhandelten nicht, sie schlugen zu.
    Zamorra war seiner Gefährtin gefolgt, um sie zu befreien. Aber um ein Haar wären sie dabei beide gestorben. Schließlich hatten sie den Weg zurück ins Château Montagne gefunden, und beim Verlassen hatte Zamorra in der Station eine durch reine magische Willenskraft geschaffene Atombombe gezündet, die dieses mörderische Ding und ihren nebulösen Schöpfer vernichtet hatte. Vielleicht würden irdische Teleskope irgendwann, in zehn, tausend oder zehntausend Jahren das Licht einer winzigen Sonne in Weltraumtiefen finden, das blitzschnell entstand und ebenso blitzschnell auch wieder verglühte… [2]
    Vielleicht aber auch nicht einmal das…
    Bei der Aktion war, wie Nicole später erfuhr, das Buch sogar zerstört worden - hatte sich aber mit Foolys Hilfe selbst wieder zusammengefügt und war jetzt so unverändert wie vorher, nur dass eben ein Siegel mehr offen war.
    Und der Jungdrache Fooly behauptete, er habe festgestellt, dass ein Drache aus dem Drachenland, dem auch er selbst entstammte, an der Entstehung des Buches beteiligt gewesen sei.
    Ob das stimmte, konnte niemand beweisen. Fest stand nur, dass von diesem düsteren Objekt, dessen Kapitel mit Dämonenblut auf Dämonenleder geschrieben waren, nach wie vor Gefahr ausging, die von Siegel zu Siegel größer und bedrohlicher wurde.
    Und trotzdem war die Sucht, die Droge des Buches, bereits so tief in Zamorra verankert, dass er auch nun nicht davon lassen konnte.
    Vielleicht war das der Grund, warum Nicole sich in keiner Weise gegen diesen Trip in die Schwefelklüfte gewehrt hatte. Zumindest war das Buch nun weit entfernt…
    So weit wie erst vor wenigen Tagen, als sie von der deutschen Nordseeinsel Föhr aus Jagd auf einen gespenstischen Piratenkapitän und sein Schiff gemacht hatten. Sie konnten ihn zur Strecke bringen - aber auch nur, weil ausgerechnet Asmodis, der einstige Fürst der Finsternis, ihnen geholfen hatte. Nicht ganz uneigennützig allerdings… und er hatte dabei eine Reihe von Toten zurückgelassen, was weder Zamorra noch Nicole gefallen konnte. Vielleicht steckte trotz seiner Abkehr von der Hölle doch noch mehr Teuflisches in ihm, als er stets behauptete.
    Teufel bleibt Teufel… Nicoles ständiger Spruch zum Thema Asmodis. Es schien, als hätte sie damit immer noch Recht.
    Der Physiker durchbrach ihre Gedanken mit seiner Bemerkung.
    »Wir sollten uns einen Überblick verschaffen.« Artimus van Zant dachte praktisch. Zielstrebig betrat er ein hohes Gebäude, das ein Flachdach aufwies. Die beiden anderen folgten ihm. Von der Wächterin war weit und breit nichts zu sehen. Also mussten sie eigenständig agieren, was Nicole entgegenkam.
    Agieren - nicht denken und grübeln. Das war es, was Zamorra jetzt brauchte.
    Mit schnellen Schritten hasteten sie die Treppen hinauf, die im inneren des leeren Gebäudes zum Dach

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