0835 - Rückkehr der Vernunft
Funkkontakt."
Cornor-Lerz blieb ruhig. Er wartete ab. Einige Minuten verstrichen, dann sagte der Kommandant der TARAH: „Es ist ein Raumschiff der GAVÖK. An Bord befindet sich Mu-toghmann Scerp, ein Neuarkonide. Er will Sie sprechen."
„Geleiten Sie ihn zu mir", bat Cornor-Lerz.
Er schaltete ab und wandte sich um. Bei ihm in der Hauptleitzentrale befanden sich die wichtigsten Offiziere des Schiffes und sieben Kommandanten von anderen Raumern, mit denen er konferiert hatte. „Damit erübrigt sich unser Plan", sagte er. „Die GAVÖK nimmt von sich aus Kontakt mit uns auf. Besser hätte es gar nicht laufen können. Bitte, kehren Sie zu Ihren Schiffen zurück, und sorgen Sie dafür, daß es nicht zu unerwünschten Zwischenfällen kommt."
Die Kommandanten entfernten sich wortlos. Sie gehörten zu jenen Halutern, die die Krise völlig überwunden hatten. Cornor-Lerz wußte, daß er sich auf sie verlassen konnte. Anders sah es mit einigen anderen Kommandanten aus. Sie hatten es mit Amokläufern zu tun, die die Lage an Bord erschwerten. In einigen Schiffen tobten schwere Kämpfe unter den Halutern. Cornor-Lerz hatte bereits Maßnahmen eingeleitet, um sie zu stoppen, ohne bis jetzt viel erreicht zu haben. Es hatte sich gezeigt, daß es besser war, die Rasenden mit sich allein zu lassen. Dann beruhigte sich alles von selbst.
*
Wichtig war jetzt nur, daß keiner der anderen Kommandanten auf den Gedanken kam, auf den Kugelrau-mer der GAVÖK zu schießen.
Cornor-Lerz traf Vorbereitungen für den Besuch des Neuarkoniden. Er ließ in einem Konferenzraum Sitzmöbel aufstellen, die den körperlichen Maßen des Besuchers angepaßt waren.
Die Ortungsleitzentrale teilte ihm mit, daß sich der Neuarkonide zusammen mit dem Kommandanten der TARAH in einem halutischen Beiboot näherte.
In der Zentrale entstand Unruhe. Einer. der Offiziere bewegte den Oberkörper schwingend hin und her. In seinen Augen begann es, seltsam zu leuchten.
Cornor-Lerz ging zu ihm und blieb dicht vor ihm stehen. Er blickte ihn scharf an. „Beherrschen Sie sich", befahl er. „Die Zeit ist vorbei, in der noch jemand Amok laufen durfte. Ich dulde keine Gewalttätigkeit an Bord."
Der Offizier beruhigte sich. „Entschuldigen Sie, Cornor-Lerz", sagte er. „Es ist schon vorbei."
„Diesem Mann darf nichts passieren", erklärte der Kommandant. „Nur durch ihn kommen wir weiter."
„Es wird nichts passieren", beteuerte der Offizier.
Cornor-Lerz wollte keinen Unsicherheitsfaktor. Er beschloß, diesen Offizier nicht an der Besprechung teilnehmen zu lassen.
Das Beiboot glitt in einen Hangar. Ein Signallicht zeigte an, daß Mu-toghmann Scerp zusammen mit dem Kommandanten der TARAH auf dem Weg zum Konferenzraum war. Cornor-Lerz bestimmte drei Offiziere, die ihn begleiten sollten, und verließ die Zentrale. Er erreichte den Konferenzraum kurz vor dem Neuarkoniden.
Er stand am Konferenztisch, als der Besucher eintrat.
Cornor-Lerz war überrascht, als er ihn sah. Die Persönlichkeit dieses Neuarkoniden beeindruckte ihn sofort.
Scerp war noch jung, doch der Ausdruck seines Gesichts verriet, daß er über viel Erfahrung verfügte und genau wußte, was er wollte. Er war ein Mann, den der Haluter augenblicklich als den Repräsentanten der GAVÖK akzeptierte und der durch seine Persönlichkeit die GAVÖK in den Augen von Cornor-Lerz ungemein aufwertete.
Die rötlichen Augen des Neuarkoniden blickten ihn forschend an. „Sie hatten einige Schwierigkeiten", sagte Scerp. „Sind sie überwunden?"
Cornor-Lerz wußte, daß er keine Erklärungen abzugeben brauchte. Mutoghmann Scerp wußte, wovon er sprach, und er schien auch zu wissen, in welch einer dramatischen Situation sich das halutische Volk befunden hatte. „Sie sind überwunden", antwortete der Haluter. „Es wird zu keinen unkontrollierten Angriffen mehr kommen.
Von jetzt an werden wir alle Aktionen aufeinander abstimmen und gezielt durchführen."
Cornor-Lerz setzte sich und bot auch seinem Gast Platz an. Die Konferenz konnte beginnen.
Da erschien der Funkleitoffizier im Raum. „Ein zweites terranisches Raumschiff befindet sich im Anflug", meldete er. „Es kommt von Gäa. An Bord befindet sich Anson Argyris. Julian Tifflor schickt ihn."
„Sorgen Sie dafür, daß er so schnell wie möglich zu uns kommt", sagte Cornor-Lerz erfreut. „Er soll ebenfalls in ein Beiboot umsteigen, damit nichts passiert."
Cornor-Lerz stockte und blickte den Neuarkoniden an. „Es wird nichts passieren", fügte
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