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0836 - Die Traumzeit stirbt!

0836 - Die Traumzeit stirbt!

Titel: 0836 - Die Traumzeit stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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gerne zwei Metern Sohlenlänge handelte. Besagter Fuß versuchte ihn wie eine lästige Termite zu zertreten. Er gehörte zu einem riesigen Wesen, das leicht rötlich leuchtete und deswegen in der Finsternis ganz gut zu erkennen war. Jedenfalls ein Teil davon. Denn der Professor verfügte aus seiner Termitenperspektive nur über eine doch recht eingeschränkte Sicht der Dinge.
    Zu einem weiteren Angriff kam die Dämonin nicht. Merlins Stern schlug just in diesem Moment zurück. Die leuchtend grüne Aura legte sich wie eine zweite Haut um den Professor. Gleichzeitig zuckten silberne Energieblitze aus dem Amulettzentrum und schlugen in das Bein der Dämonin.
    Purlimil - oder war es Morintji? -röhrte gepeinigt auf und ergriff umgehend das Hasenpanier. Zwei, drei mächtige Sätze über insgesamt gut zwanzig Meter brachten sie aus der Reichweite von Merlins Stern und hinter einem Felsen in Sicherheit.
    Zamorra machte sich umgehend an die Verfolgung. Er achtete darauf, dass ihm die zweite Dämonin nicht in die Quere kam. Er musste davon ausgehen, dass ihn das Amulett gegen einen bloßen, rein körperlichen Fußtritt nicht schützte.
    Keuchend rannte er durch die Felsen. Eine erneute Kletterpartie stand an. Als er ein kleines Steinplateau erreichte, sah er sie. Gut vierzig Meter vor ihm standen sie, vom Mondlicht beschienen, auf einem Felsgrat.
    Zamorra zog unwillkürlich die Luft ein. Purlimil und Morintji waren tatsächlich riesig. Mindestens vier Meter groß, schätzte der Professor und war sich sicher, trotz der unsicheren Lichtverhältnisse einigermaßen richtig zu liegen. Zamorra fühlte sich entfernt an zwei Känguruhs erinnert. Denn wie solche besaßen die Furchtbaren Schwestern starke Stützschwänze und ausgeprägte Hinterbeine sowie Gesichter mit einer spitz zulaufenden Schnauze. Nur die mächtigen, fast tonnenhaft wirkenden Oberkörper, an denen sich jeweils acht verschieden dicke Arme befanden, unterschieden sie deutlich von den australischen Beuteltieren.
    Wie auf ein geheimes Kommando hin drehten sie gleichzeitig die Köpfe. Zwei grellgelb leuchtende Augenpaare starrten zu Zamorra herüber. Er konnte sie selbst auf diese Entfernung problemlos wahrnehmen.
    Merlins Stern griff unvermittelt an. Zwei silberne Energielanzen schlugen mit Urgewalt in die Körper der Dämoninnen ein.
    Das Gekreische Purlimils und Morintjis war kaum auszuhalten. Sie zuckten und brachten sich mit einem mächtigen Satz erneut in Sicherheit.
    »Mist«, murmelte Zamorra. »Die beiden sind tatsächlich äußerst stark.« Trotzdem hatte er ein gutes Gefühl. Sie waren den Furchtbaren Schwestern nicht hilflos ausgeliefert. Die Amulettenergie zeigte zumindest Wirkung bei ihnen. Also war anzunehmen, dass das auch Nicoles Blaster tun würde.
    Trotzdem musste er auf dem schnellsten Weg zu seiner Lebensgefährtin und Woturpa zurück. Wenn die Schwestern vereint angriffen, konnte das äußerst gefährlich werden.
    Der Meister des Übersinnlichen hetzte zum Lagerplatz zurück.
    »Was ist passiert?«, empfing ihn Nicole. Sie hatte die Furchtbaren Schwestern noch nicht zu Gesicht bekommen.
    Zamorra blieb keine Zeit für Erklärungen. »Und was passiert jetzt?«, fuhr er stattdessen Woturpa an. »Hier rennen plötzlich zwei ausgewachsene, höchst gefährliche Dämoninnen herum, die gar nicht dran denken, uns einen Weg in die Traumzeit zu öffnen. Sie sind dran, Mister Woturpa. Tun Sie was.«
    Der Aborigine presste seinen Seelenstein gegen die Stirn. Er murmelte etwas vor sich hin, das wie Beschwörungsformeln klang. Zamorra und Nicole spürten die Macht, die von ihnen ausging.
    Abrupt endete er. »So, die Schwestern können diese Felsen nicht mehr verlassen. Ich habe sie gebannt. Wir müssen nun die Jagd auf sie eröffnen. Deinem Silberzeichen sind sie nach ihrer langen Schlafenszeit noch nicht gewachsen, Zamorra. Wenn sie entkommen wollen, geht das nur auf einem Weg. Sie müssen in die Traumzeit.« Unwillkürlich war Woturpa ins Du verfallen.
    Sie mussten Purlimil und Morintji nicht lange suchen. Ein Stein von der Größe eines VW Käfers zischte durch die Luft. Er hätte die drei Menschen getroffen, wenn er nicht im letzten Moment noch etwas abgelenkt worden wäre. Mit Urgewalt und wüstem Getöse krachte er direkt neben den dreien in die Felsen.
    Sie spritzten auseinander wie die vielen kleinen Steinstücke.
    »Ich links, du rechts!«, schrie Nicole. Zamorra erkannte ihre Absicht sofort. Sie wollte die Angreifer in die Zange nehmen.
    Weitere Steine

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