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0836 - Die Traumzeit stirbt!

0836 - Die Traumzeit stirbt!

Titel: 0836 - Die Traumzeit stirbt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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flogen, richteten aber erneut keinen Schaden an. Nicole sah eine der Schwestern auf einem Felsen und schoss. Blasterenergie schlug zielgenau in deren Brust. Sofort verschwand die Dämonin fiepend in Deckung.
    Auch Woturpa beteiligte sich an der Jagd. Mit seinen Beschwörungen gelang es ihm, den Aktionsradius der Furchtbaren Schwestern immer weiter einzugrenzen. Schließlich saßen sie am Wasserloch fest. Wie die Verrückten tobten sie hin und her. Ihre imposanten Sprünge endeten abrupt in der Luft, so, als würden sie gegen eine unsichtbare Käseglocke prallen, die über dem kleinen Kessel lag. Woturpa hatte nicht gelogen. Er beherrschte die überaus mächtigen Bannformeln perfekt.
    Jetzt hatten Zamorra und Nicole die tobenden Dämoninnen wie auf dem Präsentierteller. Die Schwestern konnten nicht mehr in Deckung gehen. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie zu vernichten. Aber das war nicht Sinn der Sache. So hielt sich Zamorra mit Attacken vornehm zurück, denn Merlins Stern hätte den beiden mit absoluter Sicherheit den Garaus gemacht. Denn noch immer konnte er die Intensität der Amulett-Angriffe nicht lenken. Stattdessen ballerte Nicole munter mit dem Blaster drauf los. Hin und wieder traf sie, schoss aber weitaus häufiger absichtlich vorbei.
    »Bei den Traumzeitwesen«, ächzte der Aranta, dessen verzerrtes Gesicht unter Strömen von Schweiß verschwand, »warum öffnen sie nicht endlich das Tor? Warum fliehen sie nicht in die Traumzeit? Ich muss ihren Radius noch weiter einschränken, bevor sie es wagen. Sie haben Angst, dem Hohen Rat der Traumzeitwesen zu begegnen.«
    Der Aranta begann erneut, seine Bannformeln zu intonieren. Dabei betrat er Territorium, das die Schwestern noch erreichen konnten. Mit einem schrillen Schrei und so rasch, dass die Menschen nicht mehr reagieren konnten, hüpfte eine der Dämoninnen heran. Sie landete direkt neben dem Aborigine. Lange, tödliche Klauen blitzten im Mondlicht, schlugen nach dem Aranta und rissen seinen Bauch auf. Auch die zweite Schwester kam. Sie lief direkt in Nicoles Blasterschuss.
    Auch Zamorra ließ Merlins Stern wieder von der Leine. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelte sich der Kampfplatz in ein wüstes Getümmel aus Gebrüll und Gekreische, knisternden Strahlschüssen und energetischen Leuchterscheinungen, wie sie das Wetterleuchten am Kufstein nicht schöner hervorbringen konnte.
    Jetzt erst, in höchster Not, handelten Purlimil und Morintji. Auf eine Art und Weise, die Zamorra nicht erfassen konnte, schlossen sie sich kurz. Ein unglaublich mächtiger Energiespot entstand, der sofort begann, das Raumzeitgefüge an dieser Stelle aufzubrechen.
    Ein silbern flimmerndes Weltentor manifestierte direkt an der Stelle, an der Woturpa lag.
    Purlimil und Morintji warfen sich, schwer angeschlagen, hinein.
    »Los, hinterher!«, schrie Zamorra. Er hetzte, wie Nicole von der anderen Seite, auf das bereits wieder verblassende Gebilde zu. Im allerletzten Moment schlüpften sie durch.
    Sie fielen auf glühend heißen Sand. Grelles Sonnenlicht peinigte ihre Augen, dann verloren sie das Bewusstsein…
    ***
    Sid Amos keuchte entsetzt. Jetzt, da es in die entscheidende Phase ging, entwickelten sich die Dinge nur noch zum Teil wie geplant. Durch einen dummen Zufall hatte es auch den Aborigine Woturpa in die Traumzeit verschlagen. Doch dies hätte nie und nimmer passieren dürfen, unter gar keinen Umständen. Es brachte den ganzen schönen Plan ins Wanken, machte ihn vielleicht sogar unmöglich. Was also tun?
    Er dachte kurz nach. »Asmodis fragen in allen Lebenslagen«, kicherte er dann.
    O ja, der alte Teufel wäre nicht er selbst gewesen, hätte er sich keinen Rat gewusst.
    ***
    Traumzeit
    Nicole und Zamorra erwachten fast gleichzeitig. Sie fanden sich in erhöhter Position unter einem Felsüberhang wieder, der die glühende Hitze aber nur unzureichend abhielt.
    Der Professor starrte über eine weite, wüstenähnliche Landschaft mit rotem Sand, trockenem, aufgebrochenem Boden und dünner Vegetation, die sich weit unter ihnen erstreckte und immer wieder von seltsam geformten Felsformationen unterbrochen wurde. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Puh«, ächzte er, »hier ist's ja heißer als bei Teufels in der Hölle. Wo sind wir? In einem anderen Teil Australiens?«
    Woturpa, der ein Stück Abseits saß und den beiden Parapsychologen beim Aufwachen zugesehen hatte, schüttelte den Kopf. »Sie irren sich, Professor. Wir befinden uns nicht mehr unter dem Himmel

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