Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0837 - Im Bann des Neutronensterns

Titel: 0837 - Im Bann des Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lokalisierbare Linie bilden müssen, die die Oberfläche von Houxel in eine helle und eine dunkle Hälfte trennte und ihre Position nie veränderte.
    Da die Umlaufbahn jedoch eine nicht unerhebliche Exzentrizität besaß, entstand der Effekt der Libration. Dieser bewirkte, daß der Terminator nicht starr festlag, sondern sich innerhalb einer schmalen Zone hin-und herbewegte. In dieser Zone hatten die Laren ihre Station errichtet.
    Houxel mußte in seiner Urzeit eine dichte Atmosphäre besessen haben. Im Laufe der Jahrmillionen jedoch waren die Gasmassen über den Terminator hinweg zur dunklen Planetenhälfte gewandert und dort in gefrorener Form niedergeschlagen. Im Widerschein der Sterne blinkten unter der langsam dahingleitenden SOLO immer wieder graublaue, glitzernde Flächen auf: Meere aus gefrorenem, für immer gebundenem Sauerstoff, Stickstoff und Argon.
    Der Orter erfaßte schließlich die drei glockenförmigen Kuppeln der larischen Station. Unweit davon erhob sich eine weitere Kuppel, einzelstehend. In dieser waren ursprünglich die Kelosker untergebracht gewesen. Erst später hatte man sie in die larische Station übergesiedelt.
    Der Vario warf einen nachdenklichen Blick auf die Keloskerkuppel, als diese schemenhaft aus der Nacht auftauchte und schräg unter der Space-Jet dahinglitt.
    Von dort aus hatte er das geheimnisvolle Reich von „Einsam" betreten, dem Wächter der uralten Raumstation Llungo-Mokran, die ein längst vergangenes Sternenvolk angelegt hatte.
    In den Tiefen der Station hatte er gegen drei Millionen llungorenischer Heroen gekämpft, die nicht Menschen aus Fleisch und Blut und nicht Roboter, sondern energetische Projektionen gewesen waren.
    „Ich hätte nicht gedacht, daß ich noch einmal hierher zurückkehren werde", murmelte er.
    Julian Tifflor landete die SOLO in unmittelbarer Nähe der larischen Station. Im Westen bildete eine zerrissene Bergkette den Horizont. Der größte Teil des Bergmassivs lag im Dunkel der Nacht. Nur einige Gipfel glühten rot im Widerschein des Sonnenlichts.
    Es war, als schwebten sie losgelöst über dem Boden.
    Der Terminator verlief unmittelbar jenseits des Gebirgskamms.
    Die Männer trugen schwere Raummonturen, um sich gegen die bittere Kälte und das Vakuum zu schützen. Der Vario eilte voraus. Er untersuchte den Haupteingang der südlichst gelegenen Kuppel.
    Immerhin bestand die Möglichkeit, daß die Laren Sicherheitsmechanismen eingebaut hatten, bevor sie Houxel verließen.
    In seinem Helmempfänger hörte Julian Tifflor den Vario vor sich hinmurmeln. Das Geschöpf, das sich jetzt Arpad Gunter nannte, war nicht ein Roboter des herkömmlichen Typs.
    Er besaß eine positronische und eine bionische Bewußtseinshälfte, letztere aufbauend auf einer Basis aus hochkonzentriertem, denkfähigem Bioplasma, das man von der Hundertsonnenwelt bezogen hatte.
    Der Vario verstand Emotionen nicht nur, er konnte sie auch selbst empfinden.
    In diesem Augenblick war er offenbar überrascht und aufgeregt.
    „Was gibt es?" fragte Tifflor.
    „Da hat sich irgend jemand an der Verriegelung zu schaffen gemacht", antwortete der Vario. „Und zwar in der unsachverständigsten Art und Weise. Wenn es hier eine Sicherung gegeben hätte, wäre er wahrscheinlich in tausend Stücke zerrissen worden."
    Julian Tifflor trat näher. Das Licht seiner Helmlampe fiel auf den kleinen Kasten, in dem die Verriegelung untergebracht war. Die Verriegelung wurde positronisch betätigt. Als Schlüssel diente ein Impulsgeber, der eine vorgegebene Anzahl und Art von Impulsen abstrahlte, auf die die positronische Steuerung des Riegels reagierte.
    Jemand hatte den Deckel des kleinen Kastens aufgestemmt und seinen Inhalt größtenteils zerstört.
    Merkwürdig an der Sache war, daß der Riegel dadurch nicht blockiert, sondern freigegeben worden war.
    Die Tür war zu einem schmalen Spalt geöffnet.
    Man brauchte nicht viel Kraft, um die beiden Flügel vollends auseinanderzuschieben.
    Die automatischen Servomechanismen der Station waren anscheinend nach wie vor in Funktion. Eine helle Deckenbeleuchtung flammte auf, als Julian Tifflor den Schleusenraum betrat, der hinter der Tür lag.
    Roctin-Par und der Vario folgten. Mit vereinten Kräften schoben sie die beiden Schottflügel wieder zusammen. Der Riegel klickte. Im selben Augenblick begann Luft in die Schleusenkammer zu strömen.
    Nach einer halben Minute war der Druckausgleich mit dem Innern der Station hergestellt. Das innere Schleusenschott öffnete sich

Weitere Kostenlose Bücher