0839 - Das letzte Duell
Zamorra und seine Gefährten jedoch niemals zu hören bekamen, denn sein Oberkörper befand sich schon in der Spiegelwelt.
Tom Delaneys triumphierendes Lachen gellte auf, als das Portal plötzlich erlosch.
Zamorra und seine Gefährten wandten die Blicke ab, als das grüne Flirren von einem Moment auf den anderen erlosch und der Transfervorgang abrupt unterbrochen wurde. Im nächsten Moment war ein feuchtes Klatschen zu hören.
Robert Tendyke richtete sich als Erster wieder auf und blickte auf das, was von seinem Doppelgänger in dieser Welt übrig geblieben war. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das beschädigte, Funken sprühende Tor.
»Zamorra«, rief er, »ich habe das dumpfe Gefühl, das Ding hier wird gleich in die Luft fliegen!«
Der Parapsychologe nickte. Den Eindruck hatte er auch.
Während Tendyke Linda Tucker auf die Beine zerrte, eilte Zamorra auf Tom Delaney zu, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. »Verstehen Sie mich?«
Tom nickte schwach.
»Kennen Sie sich hier unten aus?«
Ein kaum merkliches Kopfschütteln. »Aber ich kenne die Kommandozentrale, glaube ich.«
»Gut, vielleicht können wir von dort aus die Anlage herunterfahren, bevor sie uns um die Ohren fliegt!«
Er stützte Tom und nickte Nicole zu, damit sie ihm half. »Zeigen Sie uns, wo wir hin müssen!«
Gemeinsam ließen sie sich von dem jungen Mann zu Senecas nicht weit entfernter Kommandozentrale führen.
Tendyke stieß einen beeindruckten Pfiff aus, als er die zahllosen Überwachungsmonitore und die in die Schaltkonsolen eingelassenen, schwarzen Kristalle erblickte. »Der Mistkerl hat sich ja ganz schön reingehängt.« Er deutete auf die pulsierenden Steine. »Dhyarra-Magie«, erklärte er. »Dadurch wurde der Nebel oberhalb der Anlage erzeugt und gesteuert. Ich vermute, auch der restliche Komplex wird durch Kristalle gespeist.«
Zamorra musterte die Steine nachdenklich und rieb sich das Kinn. Tendykes Vermutung war nicht von der Hand zu weisen.
Während die beiden Männer noch überlegten, hatte Nicole die Initiative ergriffen und beugte sich über das Schaltpult. Mit ernster Miene ließ sie ihre schlanken Finger über die Kontrollen huschen.
Während sie noch arbeitete, konnte man über die Monitore beobachten, wie das Portal auch weiterhin Funken sprühte. Es schien kurz vor der Explosion zu stehen.
»Wir müssen raus hier«, entschied Zamorra. »Kommst du mit den Kontrollen klar?«
Auf Nicoles Stirn perlte Schweiß. Die Kontrollen der Anlage waren zwar mit Symbolen versehen, doch deren Bedeutung war nicht klar ersichtlich. Sie hämmerte die flache Hand auf das Pult und richtete sich auf. »Keine Chance. Da ist irgendeine verdammte Kettenreaktion im Gange. Was immer dort für Kräfte am Werk sind, wir können es nicht aufhalten. Lasst uns zusehen, dass wir hier rauskommen!«
»Es wird langsam Zeit, ja.« Tendyke deutete mit dem Daumen nach oben. »Was ist mit dem Nebel?«
Nicole zuckte mit den Schultern. »Wenn uns die Anlage um die Ohren fliegt, ist der Nebel unser kleinstes Problem…«
Zamorra und Tendyke zogen Tom, der sich in einem Sessel ausruhte, in die Höhe, und sie machten sich auf den Weg.
***
Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie den Noteinstieg, durch den Zamorra und Nicole die Anlage betreten hatten.
»Rauf mit euch!«, befahl die Französin und deutete in Richtung Schacht. Tendyke und Zamorra bemühten sich, dem verletzten Tom so gut es ging, die Sprossen hinaufzuhelfen. Linda Tucker und Spencer folgten. Nicole bildete den Abschluss der Gruppe.
Die Aufstieg schien kein Ende zu nehmen. Aus den Eingeweiden der Anlage war düsteres Grollen zu hören.
Als sie endlich wieder das Tageslicht erreichten, stand Zamorra der kalte Schweiß auf der Stirn. »Schnell jetzt, ich glaube nicht, dass wir hier schon in Sicherheit sind.«
Gemeinsam hetzten sie von der Schachtöffnung weg.
Zuerst schien der Boden nur leicht zu vibrieren, dann war ein dumpfer Knall zu hören. Die folgende Erschütterung der Erde riss die Gefährten von den Füßen.
Als das Beben abklang, richtete sich Zamorra vorsichtig auf. Spencer und die anderen folgten seinem Beispiel - bis auf Tom. Der Detective zückte sein Mobiltelefon und rief nach einer Ambulanz für den jungen Mann.
Der Heftigkeit der unterirdischen Explosion nach zu urteilen, war von der Anlage wenig übrig geblieben. Zamorra bedauerte das. Er hätte gerne gewusst, was Seneca bei seinen Forschungen herausgefunden hatte. Nicole und Tendyke
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