0839 - Das letzte Duell
hören.
Stirnrunzelnd horchte die junge Frau einen Moment, doch sie konnte kein Wort verstehen. Auch Spencer schüttelte den Kopf.
Langsam gingen sie weiter Als sie um die nächste Ecke bogen, fanden sie sich vor einer geöffneten Flügeltür wieder, die den Blick auf eine große Halle freigab.
Die Blondine sog den Atem ein, als sie das grün leuchtende Portal erblickte, das sich im Inneren der Halle befand. Davor waren undeutlich die Silhouetten von zwei Männern zu erkennen.
»Was, zum Henker, ist das?«, flüsterte Spencer. Er schien nicht glauben zu können, was er da sah.
Vorsichtig traten sie näher. Das grelle Licht blendete sie. Linda hielt abschirmend die Hand nach vorne. Jetzt konnte sie besser erkennen, was vor sich ging. Linda glaubte, an ihrem Verstand zweifeln zu müssen, als sie Robert Tendyke erkannte, der mit erhobenen Fäusten vor einem Mann stand, der ihm bis aufs Haar glich.
»Robert?«, fragte sie zögernd.
Die beiden Kämpfenden fuhren herum.
»Hauen Sie ab!«, rief Tendyke. Er wollte nicht, dass Linda und Spencer in Gefahr gerieten.
Der kurze Moment der Unaufmerksamkeit genügte Seneca. Der Mann aus der Spiegelwelt versetzte Tendyke einen Fausthieb, der diesem den Kopf von den Schultern zu reißen drohte. Der Sohn des Asmodis torkelte zurück. Er schmeckte Blut auf seinen Lippen und die Welt verschwamm vor seinen Augen, Als sich sein Blickfeld wieder klärte, war Seneca bereits auf Linda Tu cker zugesprungen und hatte den Arm um ihren Hals geschlungen. Der neben ihr stehende Spencer hatte keine Chance gehabt, rechtzeitig einzugreifen. Hilflos ballte der Detective die Fäuste.
»Bleibt, wo ihr seid«, zischte Seneca mit hassverzerrter Miene, »oder ich breche ihr das Genick!«
Der Mann aus der Spiegel weit wusste, wann er geschlagen war. Der Kampf mit Tendyke hatte ihn bis an seine Grenzen geführt. Viel länger würde er nicht durchhalten, das war ihm klar.
Zu allem Überfluss würden jeden Moment Zamorra und Duval eintreffen. Es konnte nicht lange dauern, bis der Parapsychologe die Nottreppen entdeckt hatte.
Wenn Tendyke erst Verstärkung bekam, dann war alles zu spät.
Seneca schlang den Arm fester um den Hals der jungen Frau. Linda Tucker war seine Rückreiseversicherimg. So lange er sie in seiner Gewalt hatte, würden Tendyke und seine Freunde es nicht wagen, sich ihm zu nähern.
»Bleibt, wo ihr seid«, wiederholte er noch einmal und zerrte Linda in Rieh tung seines Blasters. Die junge Frau wollte sich wehren, doch ein wütendes Zischen Senecas ließ sie ängstlich in nehalten.
»Wirf deine Kanone herüber, Double«, befahl er hart.
Mit versteinerter Miene zog der Sohn des Asmodis die SIG aus dem Holster und ließ sie zu Boden fallen.
Er hatte verloren.
***
Immer noch starrte Tom aus geweiteten Augen auf die Überwachungsmonitore. In seinem Kopf schien sich alles zu drehen. Keuchend presste er sich die Hand auf die Brust. Die Schmerzen drohten ihn zu zerreißen. Ihm war kalt.
Irgendwann wandte er sich einfach ab. Was er sah, überforderte ihn - das flackernde Tor; die futuristische Waffe des Mannes, der wie Tendyke aussah. Möglicherweise bildete er sich das alles ja auch einfach nur ein. Vielleicht ließ der Schmerz ihn diese seltsamen Dinge sehen. Er wusste es nicht.
Ziellos stolperte Tom aus dem Raum und fand sich im Korridor wieder. Seine Hände hinterließen blutige Abdrücke auf den Wänden, als er sich dort abstützte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. So viel Blut… Er konnte kaum glauben, dass immer noch welches in ihm war.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine offene Tür und wandte sich mühsam um. Keuchend taumelte er ins innere des Raums. Mit fiebrigem Blick sah er sich um. Ein hoher Schrank mit angelehnten Türen fiel ihm auf.
Vielleicht fand er darin ja etwas, dass ihm gegen diese verdammten Schmerzen half!
Mit fiebrigem Blick zog Tom die Schranktüren auseinander. Was er sah, ließ ihn erstarren. Er hatte auf Medikamente und Schmerzmittel gehofft. Gefunden hatte er Waffen! Zumindest glaubte Tom, dass es sich bei den seltsamen Gegenständen, mit denen der Schrank voll gestopft war, um Waffen handelte. Ganz sicher war er sich nicht.
Wahllos griff er nach einem länglichen Gerät, das ihn vage an ein Gewehr erinnerte. Zumindest verfügte es über eine Mündung und eine Art Abzug.
Nach einem Moment des Zögerns legte Tom die Waffe so an, wie er es als richtig erachtete, nahm die gegenüberhegende Wand ins Visier und drückte ab.
Ein
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