084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot

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ließen... Der Kopf des Huhns... er pendelte hin und her... Sie stöhnten, als würde dieser vermummte Mann...« Er sah Halliday bittend an. »Haben Sie eine Zigarette?«
    Halliday gab sie ihm. Carson inhalierte hastig den Rauch. Dann fuhr er fort: »Ich glaube, daß ich fast übergeschnappt bin. Ich bin keine besonders mutige Natur. Jedenfalls bin ich panikartig den Weg zu meinem Wagen zurückgelaufen. Ich glaubte wahnsinnig zu werden, wenn ich daran dachte, was meine Lynn dort drin mit diesen unheimlichen Leuten trieb. Ich wagte zu Hause später nicht einmal, mit ihr darüber zu sprechen. Das war – aus jetziger Sicht – bestimmt ein Fehler. Hätte ich es doch nur getan! Jetzt haben diese Irren mich in ihren Fängen...«
    Halliday schwieg eine ganze Weile. Carson schien sich noch nicht darüber im Klaren zu sein, daß seine Frau Lynn nicht einfach einer perversen Clique angehörte, die ihre unaussprechlichen Orgien an einsamen, nicht der Allgemeinheit zugänglichen Orten veranstaltete. Auch Halliday hatte, obwohl er sich Zeit seines Lebens für okkulte Dinge – zumindest im literarischen Bereich – interessiert hatte, niemals daran geglaubt, daß es so etwas wie Hexen, Magier, Werwölfe und Vampire je gegeben hatte. Er hatte diese Geschichten, die er regelrecht verschlungen hatte, für die geistigen Ausgeburten phantasiebegabter Schriftsteller gehalten. Aber nach dem, was er in der Umgebung seines Wochenendhauses erlebt hatte, zweifelte er nicht mehr daran, daß seine Frau Ruth und ihre schrecklichen Freundinnen über magische Kräfte verfügten.
    Als er Carson von seinen Erlebnissen im Detail berichtete, riß dieser die Augen weit auf. »Sie... sie glauben... diese nächtlichen Zusammenkünfte dienen noch einem anderen Zweck als dem der... perversen sexuellen Lust?«
    »Es sind echte, wirkliche Hexen, Carson«, erklärte Halliday. »Ich habe es selbst nicht für möglich gehalten, aber es gibt sie wirklich! Sie hätten meine Frau sehen sollen, als ich ihr eröffnete, daß ich alles über sie wüßte. Von einer Sekunde auf die andere verwandelte sie sich vom schuldbewußten Eheweibchen in eine Furie, die mir beinahe das Gesicht zerfetzt hätte! Wenn ich nicht...«
    Der Wagen bremste erneut. Ehe Halliday und Carson einen klaren Gedanken fassen konnten, wurden Stricke über sie geworfen, die sie um den Hals faßten und nach draußen schleiften. Sie hatten keine Gelegenheit zur Gegenwehr. Bei der kleinsten Bewegung zur Seite hin hätten die Schlingen sie erstickt.
    ***
    Als der beißende Schmerz der neunschwänzigen Katze auf ihrem Rücken nachließ, erhob sich Ruth und gesellte sich zu den anderen, die in dem Satans-Tempel mittlerweile ein Chaos erzeugt hatten, das ihre Trommelfelle zu einem hellen Vibrieren brachte. Achtundsechzig kaum bekleidete Hexen wälzten sich am Boden, huldigten der Großen Bestie, die auf dem geschändeten Kirchenaltar einen orgiastischen Tanz vollführte, obszöne Gesten machte und fürchterliche Schreie ausstieß, die Gott und die Kirche in unglaublicher Weise verhöhnten.
    Ruth wurde sogleich in den Kreis der Tänzer aufgenommen. Gloria näherte sich ihr mit glänzenden Augen, erfaßte ihre Hand und wirbelte sie herum. Die indirekte, unwirkliche Beleuchtung schaffte eine Atmosphäre, wie sie einer Zeremonie des Satans würdig war.
    Aus dem Hintergrund tauchten nun einige noch voll bekleidete Schwestern auf, die Ruth bisher nicht kennengelernt hatte. Eine Frau mit kupferrotem Haar, die einer bekannten Fernsehansagerin ähnlich sah (es war die Fernsehansagerin, aber das konnte Ruth nicht wissen) und eine üppige Blondine mit bis über die Knie reichenden schwarzen Schaftstiefeln führten zwei Männer herein, um deren Hälse man lange Stricke gelegt hatte und die sich bei jeder heftigen Bewegung weiter zuzogen.
    Die Große Bestie schrie, die Stimme bis zu einem unkenntlichen Gekreische verzerrt: »Da sind sie! Man bringt mir die Verräter!« Er setzte zu einem ungeheuerlichen Lachen an, aber Halliday, der selbst nicht wußte, was mit ihm geschah, spuckte ihm an die Kutte und brüllte: »Aufhören mit diesem verdammten Zirkus! Suchen Sie sich für Ihre elenden Karnevals-Vorstellungen einen anderen Deppen!«
    Nicht nur die anwesende Menge der bis zur Ekstase aufgeputschten Hexen, auch die Große Bestie zuckte entsetzt zurück. Hatten sie richtig gehört? Dieser todgeweihte Mensch, dieses Nichts, erdreistete sich, hier das Wort zu ergreifen?
    Die Hexen fletschten die Zähne, Mehrere