Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
Vom Netzwerk:
Korridor hörte. Er schob seinen Partner vor sich her in das nächste Zimmer. Es war der Schlafraum einer Frau: ein luxuriöses, seidenbespanntes Himmelbett, ein mit Hunderten von Flakons, Tuben und Fläschchen übersäter Spiegeltisch. Der Duft schweren Parfüms hing in der Luft. Mit einem Satz verschwanden sie unter dem breiten Bett. Glücklicherweise war die daraufliegende Tagesdecke so groß, daß sie – an den Seiten herunterhängend – fast den Erdboden berührte.
    Kodiak und Caine hörten, wie im Nebenzimmer jemand rumorte. Den Schritten nach zu urteilen war es eine Frau. Gloria Gordon?
    Das Telefon schrillte. Die Frau, die eben im Begriff gewesen war, das Schlafzimmer zu betreten, ging wieder zurück. Gespannt versuchten Kodiak und Caine zu verstehen, was sie in den Hörer sprach.
    »Halliday?« fragte die Frau. »Ich habe damit gerechnet, daß du ihn erwischen würdest, Victoria.«
    Dann lachte sie. Es war ein häßliches, überhebliches Gelächter, das den Männern unter dem Bett fast das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Bring ihn zum Tempel. Auf dem Weg kannst du bei Lynn Carson vorbeifahren. Dort gibt es auch etwas zu erledigen. Wie? Ja, ja, ihr Mann. Er hat zuviel herumgeschnüffelt. Ja, das ist gut.«
    Die Frau legte den Hörer wieder auf und betrat, offensichtlich zufrieden, denn sie summte ein kleines Liedchen vor sich hin, das Schlafzimmer. Die Männer hörten, wie sich die Türen eines Kleiderschrankes bewegten. Anscheinend zog sie sich um.
    Mit angehaltenem Atem warteten sie, bis die Frau das Zimmer wieder verlassen hatte. Zwei Minuten später zeigte ihnen das aufdröhnende Geräusch eines Motors an, daß sie das Haus verlassen hatte.
    »Hast du das gehört, Kody?« fragte Caine. Er stürzte zum Telefon und kramte in einem Telefonnotizheft herum.
    »Hier geht etwas vor, und meiner Meinung nach etwas Illegales, wenn nicht gar Verbrecherisches. Der Ton, in dem sie mit dieser Victoria sprach... er war ungeheuer bösartig.«
    »Sie sprach von einem Halliday, den sie angeblich erwischt haben. Und von einem Carson, den sie offensichtlich noch erwischen werden! Erwischen bei was? Was hat das zu bedeuten?«
    Caine hatte inzwischen die Blätter des Notizbuches nachgeprüft. »Hier haben wir es! Ruth Halliday , 24 East Street«, rief er. »Und hier: Lynn Carson , Little Argyll Road, Bronx!«
    Den Männern war schnell klargeworden, daß es sich bei der Nennung der Namen jener Personen, die – wobei auch immer – erwischt worden waren, um die Ehemänner der Freundinnen der Gloria Gordon handeln mußte. Möglicherweise war es diesen Damen gar nicht recht, daß ihre Männer von ihren Beziehungen wußten. Die Tatsache zudem, daß die Gordon davon gesprochen hatte, Mr. Halliday zu einem Tempel zu bringen, deutete zudem darauf hin, daß sie ebenfalls ein Mitglied jener kriminellen Sekte war, die das Leben von Charles Blum auf dem Gewissen hatte.
    Wenn sie herausfinden wollten, wo sich dieser Tempel befand, gab es für sie nur eine Möglichkeit: sie mußten, da es bereits zu spät war, der Gordon zu folgen, zur Little Argyll Road, um dort auf die Ankunft jener mysteriösen Victoria zu warten, die dort, laut den Worten Glorias, etwas zu erledigen hatte.
    Sie rannten zu ihrem Wagen.
    ***
    Als Ruth Halliday in den Satanstempel zurückkehrte, war es tiefe Nacht. Man erwartete sie bereits, denn sie wußte, daß es ihre alleinige Schuld war, die den Bund in Schwierigkeiten bringen würde.
    Sie erschauerte, als Gloria Gordon, die die Hohepriesterin der Großen Bestie war, ihr die Kleider vom Leib zog und sie in die Halle schickte, die von wollusterzeugenden Gerüchen geschwängert war.
    Sie warteten auf sie – neunundsechzig Hexen aus dem Bezirk New York, die aktivsten Angehörigen des Bundes um die Bestie: Frauen und Mädchen aus allen Gesellschaftsschichten. Sie waren unterschiedlichen Alters, aber eines hatten sie gemeinsam: ihre Schönheit, die von einer teuflischen Verruchtheit und Verdorbenheit war. Sie hatten sich dem Satan mit dem ganzen Herzen hingegeben – und das bedeutete, daß sie niemanden dulden konnten, der von ihrer Existenz wußte und frei herumlief.
    Die Hexen musterten Ruth mit Blicken, in denen unverhohlene Wut und äußerste Grausamkeit lag. Sie wußte, daß ihr Schlimmes bevorstand, wenn sie nicht eine plausible Erklärung dafür fand, wieso ihr Mann ihr entkommen konnte.
    Die Hexen schwiegen, bis er erschien. Von einem schwarzen Umhang und einer Kapuze, die nur die Schlitze seiner Augen

Weitere Kostenlose Bücher