Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
Vom Netzwerk:
Drei, vier Hexen sprangen auf, rissen den Mann von seinem Pfahl und schleppten ihn zum Altar. Die ganze Versammlung begann plötzlich wie irre zu kichern, und Halliday, der die ganze Zeit über seine Frau nicht aus den Augen gelassen hatte, stellte fest, daß sie sich nicht anders benahm als ihre Gefährtinnen.
    Dann hüllte ihn eine wohltuende Ohnmacht ein.
    ***
    Daß es völlig zwecklos war, an den Fesseln zu zerren, sah Carson ein, aber dennoch – die aufkeimende Panik hatte ihn so stark in ihrem Griff, daß er nichts anderes tun konnte. Die Stricke schnitten in seine Haut.
    Vor ihm tauchte eine hochgewachsene Frau auf, die ein langes, gebogenes Messer schwenkte. Sein erster Impuls war aufzuschreien, aber er unterdrückte ihn. Die Frau zerschnitt seine Fesseln, die Stricke fielen zu Boden.
    »Ihr Teufel!« schrie Carson. Er ballte die Fäuste und schlug um sich. Noch ehe sie den Altar erreicht hatten, schlug er fünf oder sechs Angreiferinnen zu Boden. Die kapuzenbewehrte Gestalt, die aus tückisch glitzernden Augen jede seiner Bewegungen verfolgte, ließ plötzlich ihre Peitsche knallen.
    Die Schlinge wickelte sich um Carsons linken Unterschenkel, und ein sanfter Ruck brachte ihn zu Fall. Schweißtropfen drangen in seine Augen und behinderten die Sicht. Er achtete nicht darauf, sondern reagierte blitzschnell: seine Hände schossen vor und rissen an der Peitschenschlinge. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Der Kapuzenmann schrie auf und ließ den Peitschenstiel fahren.
    Sofort war Carson wieder auf den Beinen. Mit der eroberten Waffe bahnte er sich eine Gasse. Die Hexen kreischten auf, als er auf sie eindrang. Schlagartig verstummte der unheimliche Trommelwirbel und die fremdartige Musik. Ängstliche Schreie hallten durch den unterirdischen Tempel der Satansanbeter.
    Da! Der Weg zum Ausgang! Carson frohlockte. Er wußte, daß er jetzt um sein Leben spielte. Wenn sie ihn zu fassen bekämen, würden sie ihn unweigerlich ermorden.
    Er begann zu rennen. Eine grellbemalte Frau von etwa vierzig Jahren die unerwartet aus einer Felsennische sprang, stellte sich ihm in den Weg. Es schien eine Art Wächterin zu sein, die den Eingang zu kontrollieren hatte. Sie drang auf den überraschten Carson ein, bohrte ihre langen, spitzen Fingernägel in seine Wangen und versuchte mit den Zähnen nach seiner Kehle zu schnappen. In ihren Augen glühte ein unmenschliches, grausames Feuer.
    Carson warf sie von sich wie ein kleines Kind. Die Frau fiel nach hinten und riß drei andere mit sich, die die Spitze der Verfolger bildeten und den Flüchtling am Verlassen des Gewölbes hindern wollten.
    Gehetzt blickte der Mann sich um. Gab es denn gar keinen Ausweg? Er knallte einige Male mit der schweren Peitsche, aber allmählich schienen die behexten Frauen ihre Angst vor dem Marterinstrument zu verlieren.
    Mit gefletschten Zähnen und ausgestreckten Händen, die zu Klauen verkrampft waren, kamen sie langsam, Schritt für Schritt, Meter für Meter auf ihn zu.
    Eine unebene Stelle machte Carsons Flucht ein Ende. Da er rückwärts zu gehen gezwungen war, schlug seine rechte Ferse gegen einen spitzen Stein und entlockte ihm einen Schmerzenslaut. Für eine Sekunde verlor er die Beherrschung über seinen Körper, und diesen Augenblick nutzten seine Verfolger, um vorzustürzen und sich auf ihn zu werfen. Scharfe Krallen bohrten sich in Carsons Fleisch. Er schrie vor Schreck, Schmerz und Angst, schlug um sich wie ein Wilder; er trat, biß und kratzte – aber er konnte der vielfachen Übermacht, die sich über ihn hinwegwälzte, nicht trotzen.
    Das tierische Knurren aus menschlichen Kehlen klang schaurig in seinen Ohren, als sie ihn gemeinsam aufhoben und zum Altar zurücktrugen, wo der vermummte Hohepriester ihn mit seinem glitzernden Krummschwert erwartete.
    Carson spürte nicht das geringste von seinem Tod. Bevor sie ihn auf den Altar niederlegten und festbanden, setzte sein Herz von alleine aus.
    ***
    Als Halliday wieder erwachte, hatte sich die Grotte bis auf ein halbes Dutzend Personen geleert.
    Vor dem Altar stand der Vermummte; auf dem Boden knieten vier Frauen, nein fünf. Er erkannte die Frau Gordons und Ruth. Die anderen waren ihm unbekannt, zumindest konnte er ihre Gesichtszüge im Schein einer einzigen Fackel, die ein gespenstisches Licht von sich gab, nicht genau erkennen.
    Auf dem Altar brannte ein kleines Holzfeuer, und es war das Knacken eines feuchten Astes, der in Stücke brach und eine winzige Explosion verursachte,

Weitere Kostenlose Bücher