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084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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keuchte empört. Die Ehescheidungsfälle hingen ihm wie seinem Partner zum Halse heraus. Dies war für ein winzigkleines Detektivbüro endlich einmal die Chance, ganz groß rauszukommen.
    Während sie dem mit ungeheurer Schnelligkeit auf die Stadtgrenze zurasenden Kastenwagen folgten, fuhr Kodiak fort: »Die Leute schrecken vor nichts zurück, Steve. Das beweist erstens der Mord an dem Wäschereibesitzer Blum und zweitens das Fotoalbum der verstorbenen Mrs. Blum. Die Szenen, die dort abgebildet waren, beweisen, daß wir es mit einer Wahnsinnigen zu tun haben.«
    »Massenwahnsinn?« fragte Caine erstaunt. »Ich weiß nicht, aber in meinen Ohren klingt sowas ziemlich unwahrscheinlich. Der Zufall, daß sich fünfzig oder sechzig Verrückte an einem Ort treffen, ist mir zu groß, verstehst du, Kody? Wahrscheinlicher wäre es, wenn...«
    Der Kastenwagen bog ab. Caine drosselte die Geschwindigkeit, löschte die Lichter und folgte ihm. Drei Minuten lang fuhren sie durch eine nachtschwarze, von hohen Bäumen umsäumte Straße, dann sahen sie, wie in der Ferne die Rücklichter des Kastenwagens erloschen.
    »Stop!«
    Caine hielt an und ließ den Motor in der gleichen Sekunde absterben. Die Detektive entsicherten ihre Waffen und stiegen aus. Leise Stimmen klangen bis zu ihnen herüber.
    »Das sieht mir ganz nach der üblichen Spazierfahrt aus, die Gangster zu unternehmen pflegen, wenn sie jemanden aus dem Weg räumen wollen«, flüsterte Kodiak.
    Langsam schlichen sie zu Fuß weiter. Als sie den Kastenwagen erreichten, stellten sie fest, daß er verlassen war.
    Im gleichen Moment tauchte der Mond hinter den Wolkenfetzen auf und beleuchtete die Landschaft mit einem gespenstischen Schein. Eine Hausruine breitete sich vor ihren Augen aus.
    » Der Tempel? «
    ***
    Als Halliday erwachte, fühlte er sich müde und zerschlagen, überrascht, daß er noch lebte, öffnete er die Augen. Er lag in einer kleinen Höhle, unter ihm einige Decken, neben seinem Kopf ein Krug mit einer Flüssigkeit, offensichtlich Wasser. Seine Kleider waren verschmutzt und zerrissen und sein Rücken fühlte sich an, als sei er mit einer Peitsche bearbeitet worden.
    Was war geschehen? Warum hatten sie ihn nicht umgebracht?
    Ihm fiel Glenn Carson ein, und in seinem Magen breitete sich ein dumpfes Gefühl der Übelkeit aus. Lebte er noch?
    Eine scharrende Bewegung ließ ihn erstarren. Sein Blick wanderte zum Eingang der kleinen Höhle, die mit größter Wahrscheinlichkeit eine Nebenhöhle der Hexengrotte war. Im Halbdunkel konnte er die weichen Formen einer hübschen jungen Frau erkennen, die dort offensichtlich Wache hielt.
    Sollte er den Versuch machen, mit ihr zu sprechen? Oder hatten sie ihn nur wegen seiner Bewußtlosigkeit hierhin gebracht? Er konnte sich vorstellen, daß sie Wert darauf legten, ihn bei vollem Bewußtsein zu foltern. Vielleicht würden sie ihn sofort holen, wenn sie wußten, daß er wieder zu sich gekommen war.
    Zitternd verharrte er einige Minuten. Dann hielt er es einfach nicht mehr aus.
    »He!« krächzte er. »Was habt ihr mit mir vor, ihr Satansweiber? Wieso lebe ich? Warum habt ihr mich nicht umgebracht?«
    Die Frau vor dem Eingang zuckte zusammen. Sie machte einige Schritte und beugte sich in die Höhle hinein. Halliday registrierte, daß sie ausnehmend hübsch war – wie alle ihre Genossinnen. Aber ihr Gesicht war mit schreckenerregenden bunten Farben bis zur Unkenntlichkeit verschmiert, und in der rechten Hand hielt sie einen schweren Revolver.
    In einem Anflug von Galgenhumor sagte er, dabei auf die Waffe deutend: »Ihr traut euren eigenen Hexenkünsten wohl nicht besonders über den Weg, daß ihr euch mit diesen weltlichen Revolvern die Gefangenen vom Leibe halten müßt, wie?«
    Die Frau sagte nichts. Wie versteinert starrte sie ihn an. In ihrem Blick lag etwas... etwas Undefinierbares. Es war kein Wahnsinn, entschied Halliday. Es erinnerte ihn eher an den seelenlosen Blick eines Zombies, eines Nachtwandlers oder was auch immer.
    Mit ziemlicher Sicherheit war diese Frau nicht Herr ihrer Sinne oder ihres Willens. Ja, das war es! Sie machte den Eindruck einer Marionette, eines Lebewesens, das ganz unter der geistigen Kontrolle eines anderen stand. Vielleicht war sie hypnotisiert worden?
    »Kannst du nicht reden?« fragte er, plötzlich wütend werdend.
    Sie schwieg weiterhin und starrte ihn an. Halliday versuchte, aus der Grotte einige Geräusche aufzufangen, aber er stellte fest, daß dort absolute Stille herrschte. Hatte man ihn

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