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084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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hier mit dieser Bewacherin allein gelassen?
    Hoffnung keimte in ihm auf. Wenn er geschickt vorging, gelang es ihm vielleicht, sie zu übertölpeln. Sicher – sie war bewaffnet und hatte damit den Vorteil auf ihrer Seite, aber andererseits erweckte sie den Eindruck, nicht besonders reaktionsschnell zu sein, was sicher an der Wirkung der Hypnose lag. Wenn er Glück hatte...
    Probeweise machte er eine heftige Bewegung mit dem Kopf. Die Frau zuckte zusammen, hatte die Pistole sofort oben. So ging es also nicht.
    Die verdammte Ungewißheit, ob er mit ihr allein in diesem Gewölbe war oder ob in irgendwelchen Nebengrotten noch eine andere Horde dieser Teufelsweiber hockte, machte ihn fast wahnsinnig.
    »Mr. Halliday?« sagte plötzlich eine vor Sarkasmus triefende Männerstimme. »Wie ich sehe, sind Sie von den Toten auferstanden?« Ein dröhnendes, irre anmutendes Gelächter drang in seine Ohren. Es war der Vermummte. Er schob die Bewacherin mit einer herrischen Handbewegung zur Seite, so daß sie auf den Boden fiel.
    »Wer sind Sie?« knirschte Halliday. »Was wollen Sie?«
    »Sie wundern sich darüber, daß Sie noch nicht das Zeitliche gesegnet haben, nicht wahr?« stellte der Vermummte eine Gegenfrage. »Es ist in der Tat ungewöhnlich, wie wir bisher mit Ihnen verfahren sind, nachdem Sie bereits die Frechheit besaßen, zusammen mit einem anderen Mann in unseren geheimen Tempel einzudringen...«
    »Sie haben ihn umgebracht!« schrie Halliday unbeherrscht. »Sie haben Gordon umgebracht und werden dafür bezahlen! Sie und seine teuflische Frau und die ganze Meute der hysterischen Weiber, die Sie um sich versammelt haben! Sie...«
    »Sachte, sachte«, winkte der Vermummte ab. »Wie Sie sicher wissen, ist dort, wo es keinen Kläger gibt, auch kein Beklagter. Gordons Frau hat eine Vermißtenanzeige aufgegeben, aber natürlich wird man ihren Mann niemals finden. In den Vereinigten Staaten verschwinden jährlich 2000 Menschen, die niemals wieder auftauchen. Auch Sie wird man nie wieder auf der Erdoberfläche sehen, haha – ha...«
    Das Lachen des Vermummten war widerwärtig. Halliday, der die ganze Zeit über dem Klang der Stimme gelauscht hatte, gelangte zu der Ansicht, daß der vor ihm stehende Mann unheilbar geisteskrank sein mußte.
    Mein Gott , dachte er, was war Gordon doch für ein Naivling! Nimmt an, seine Frau beschäftigt sich in ihrer Freizeit mit okkultistischen Spinnereien wie Tischerücken und Stimmen aus dem Jenseits! Und in Wirklichkeit gehört sie einer fanatischen Bande von geistesgestörten Kriminellen an, denen ein Mord überhaupt nichts bedeutet!
    »Warum haben Sie mich leben lassen?« fragte er plötzlich. »Was ist so besonderes an mir, daß Sie mich nicht auf Ihrem Opferstein in Fetzen gerissen haben?«
    »Eine gute Frage«, erwiderte der Vermummte zynisch. Er hob die Arme und legte die Fingerspitzen beider Hände gegeneinander. »Unser Handeln hat rein finanzielle Ursachen. Wie Sie sich sicher denken können, benötigen wir als große Gemeinde des Satans gewisse Summen Geld, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten...«
    »Tatsächlich?« Jetzt war es Halliday, in dem der blanke Zynismus ausbrach. »Die Jünger des Teufels sind also nicht gegen solche niederen Dinge wie Geld gefeit? Ist der Meister selbst nicht in der Lage, seine Untertanen mit einer ausreichenden Menge echten Goldes zu versorgen, auf daß sie keine Not leiden auf Erden?«
    Zuerst traf ihn ein harter Schlag auf die Kinnspitze, dann ein heftiger Tritt in die Magengrube.
    Halliday schrie auf und hielt sich stöhnend den Bauch, aber sein Gegenüber lachte nur. Es war die Bewacherin, die plötzlich einen spitzen Schrei ausstieß und einen Schuß an die Decke abfeuerte.
    »Was zum...« Der Vermummte flog herum. Er starrte in die weitaufgerissenen Augen seiner Untergebenen.
    »Eindringlinge!« kreischte sie mit sich überschlagender Stimme. »Dort hinten!«
    Im gleichen Augenblick brach die Hölle los.
    ***
    Halliday nutzte die Gelegenheit zur Flucht. Während der Vermummte fluchend in die Grotte zurückstolperte, stieß Halliday seine Bewacherin gegen die Brust, riß sie im Fallen an sich und entwand ihr die Pistole. Er schlang seine Arme um die wild um sich schlagende und fauchende Frau und zog sie in seinen Verschlag hinein.
    Von irgendwoher erklangen plötzlich Schüsse, dann hallte die ganze Grotte von ihnen wider. Offensichtlich gab es hier unten ein ganzes unterirdisches Labyrinth. Halliday sah, wie aus mehreren Gangöffnungen

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