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084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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Gordons Reaktion.
    Das sportlich gebräunte Gesicht Gordons nahm eine fahlweiße Farbe an. Er schluckte mehrere Male, ehe er zu einer Entgegnung ansetzte.
    »Sie meinen...« würgte er dann, »daß meine und Ihre Frau einem Geheimkult angehören?« Er schüttelte den Kopf, als könne er sich das nicht vorstellen.
    »Ich meine bis jetzt gar nichts«, erwiderte Halliday knapp. »Ich habe Ihnen nur erzählt, was ich mit meinen Augen gesehen und mit meinen Ohren gehört habe. Mr. Gordon – es war abscheulich!«
    »Ich wußte, daß Gloria einem obskuren Club angehört, der sich mit Hellseherei, Kartenlegen und Weissagungen aus dem Kaffeesatz beschäftigt«, sagte Gordon dann, und ein leichtes, amüsiertes Grinsen glitt dabei über sein Gesicht, »aber ich habe es nicht sonderlich ernst genommen, verstehen Sie? Ich habe dies alles für harmlosen Humbug gehalten, wenn irgendwelche berufsmäßigen Zigeunerinnen ein paar Dollar damit verdienen, indem sie frustrierten Hausfrauen zeigen, wie Tische gewackelt werden und was Tote vom Jenseits halten. Aber dies...«
    ***
    Halliday verbrachte die Nacht im Hotel Belmont und machte sich am nächsten Morgen frühzeitig zu einem Stadtbummel auf, um seine trüben Gedanken zu verscheuchen.
    Gordon hatte ihm die Telefonnummer der Werbeagentur gegeben, unter der er tagsüber zu erreichen war. Sie lag ziemlich in der Nähe. Halliday kaufte einige Zeitungen, fuhr zum Central Park hinaus und brachte dort einige Stunden zu. Aber die Ungewißheit ließ ihm keine Ruhe. Er ertappte sich immer öfter dabei, daß er auf die Uhr sah und darauf wartete, daß es dunkelte.
    Gegen sieben atmete er endlich auf und stieg in seinen Wagen. Er fuhr geradewegs nach Hause, stellte den Wagen in die Tiefgarage und fuhr mit dem Lift nach oben. Sie wohnten im letzten Stock des Hauses, und jetzt erinnerte sich Halliday daran, daß Ruth es gewesen war, die unbedingt die letzte Etage hatte mieten wollen. »Hier oben sind wir ungestört«, hatte sie damals gesagt. Schlagartig wurde ihm klar, daß sie damit nicht ihn und sie gemeint hatte, sondern sich und ihre teuflischen Freundinnen. Hier oben verfügten sie tatsächlich über ein geheimes Reich, aus dem keine Geräusche nach außen drangen: die darunterliegende Etage gehörte einer Importfirma, und dort war nachtsüber niemand.
    Ruth empfing ihn wie immer, wenn er mehrere Tage lang fortgewesen war; sie küßte ihn leidenschaftlich und begann mit den Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen.
    »Wie waren die Geschäfte, Liebling?« fragte sie, mit Töpfen und Pfannen in der Küche hantierend. Nichts an ihr deutete darauf hin, daß sie noch einen Abend zuvor an einer okkulten Orgie teilgenommen hatte.
    Er mußte sich dazu zwingen, sich so zu geben, wie er sich gewöhnlich gab! Nichts durfte darauf hindeuten, daß er etwas wußte. Also bemühte er sich, ein aufmerksamer Ehemann zu sein. Er erzählte von einigen Schwierigkeiten, die er mit seinen Kunden hatte, berichtete von erfolgreichen Fischzügen und vom Urlaub, den er bald zu nehmen gedachte.
    Ruth klatschte vor Freude in die Hände, als er von Urlaub sprach, aber ihm entging nicht, daß sie sich plötzlich zu verstellen begann, als er ihr den voraussichtlichen Termin nannte. Von nun an war ihre Freude offensichtlich geheuchelt, was dazu führte, daß Halliday mit Aufmerksamkeit registrierte, daß der Termin ihr nicht ins Konzept paßte. Da sie andererseits aber nicht den kleinsten Grund anführen konnte, um ihn zu verschieben, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich offiziell damit einverstanden zu erklären und heimlich nach einem Ausweg zu suchen.
    Er entwickelte innerhalb einer knappen Stunde einen solchen Widerwillen gegen ihr hübsches Puppengesicht, daß ihm beinahe übel wurde. Mit welch einer Kreatur war er verheiratet? Mit einer Hexe? Mit einer Teufelin? Was plante sie mit ihm, und was tat sie, wenn er nicht zu Hause war? Welche dunklen Absichten hegte sie ihm gegenüber?
    Verwirrt beschloß er, ins Bett zu gehen. Ruth kroch schlangengleich neben ihn und preßte sich an seinen Körper. Ernüchtert stellte Halliday fest, daß ihm nicht einmal mehr die Liebe mit ihr Spaß machte.
    Am nächsten Morgen fuhr er ins Geschäft, führte ein längeres Gespräch mit Mr. Tannahill, seinem Chef, besuchte eine routinemäßige Vertreterkonferenz und nahm sich ab Mittag frei. Er rief Gordon an und verabredete sich mit ihm zum Mittagessen.
    »Ist Ihnen an Ihrer Frau etwas besonderes aufgefallen?« fragte Halliday

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