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084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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zerstreut hatten.
    Ein fürchterlicher Biß in seinen Hals ließ Halliday zusammenfahren und das Mädchen von sich werfen. Wie eine Schlafwandlerin stand Carolyn auf, musterte ihn mit einem kühlen, nichtssagenden Blick und machte ein, zwei Schritte auf ihn zu.
    Als Halliday abwehrend die Hände ausstreckte veränderte sich ihr Blick plötzlich. Er bekam etwas hartes, tückisches, und als sie den Mund öffnete und er die ersten Worte vernahm, wußte er, daß es nicht sie war, die da zu ihm sprach, sondern die Große Bestie persönlich, die sich ihres Körpers, ihrer Augen, ihres Mundes bediente.
    »Es gibt kein Entkommen mehr, Halliday«, sagte sie knurrend und die Zähne fletschend wie eine gierige Raubkatze vor dem Sprung. »Du bist uns zweimal entkommen, aber jetzt ist der Punkt überschritten! Du weißt zuviel, und das können wir nicht dulden!«
    Halliday, der verzweifelt nach einem Ausweg suchte, sagte heiser: »Ihr seid Verbrecher und Mörder! Irgend jemand unter euch verfügt über außersinnliche Kräfte, die er dazu benutzt, die anderen unter seine Gewalt zu bekommen! Ich weiß, daß die Frauen nicht alle von diesem satanischen Fanatismus besessen sind! Irgend jemand ist unter euch, der sie mittels Hypnose unter seinen Willen gezwungen hat und sie ausnutzt! Und dieser eine – ist die Bestie !«
    Die Bestie lachte. Aus dem Mund einer zierlichen Frau hörte sich dieses harte, männliche Lachen schrecklich und blasphemisch an. Carolyn wirkte in diesem Moment wie eine echte Marionette, wie die Karikatur eines Menschen.
    »Du hast recht«, kam die Antwort, »Aber dein Wissen wird dir nichts mehr nützen, du Narr! Du wirst sterben; sterben als Opfer für Satan Asmodi, zusammen mit den beiden Narren, die wir bereits in der vergangenen Nacht gefangen haben!«
    Hinter Halliday raschelte etwas. Ehe er sich umwenden konnte, fiel ein Schatten über ihn. Wie im Zeitlupentempo sah er, wie ein Netz über seinem Kopf erschien, das ihn am ganzen Körper einhüllte, dann zusammengezogen wurde, bis er zu Boden fiel und sich nicht mehr rühren konnte. Es hatten also doch nicht alle Frauen den Tempel verlassen. Als er den Kopf hob, starrte er in das vor sadistischer Freude verzerrte Gesicht seiner Frau Ruth.
    ***
    Kurz nachdem man Kodiak und Caine losgebunden und in einen mit einer dicken, hölzernen Tür verschlossenen Verschlag gebracht hatte, bekamen sie unverhofften Zuwachs.
    Herein stolperte mit zerkratztem Gesicht und vor Erschöpfung keuchend Brad Halliday. Er plumpste vor Steve Caine auf den Boden und hob, als er die beiden Männer und die Peitschenstriemen auf ihren Rücken sah, müde den Kopf.
    »Wer sind Sie?« krächzte er kaum hörbar. Ihm war anzusehen, daß er jetzt endgültig mit seinem Leben abgeschlossen hatte.
    Kodiak erklärte es ihm. Er erzählte ihm, wie sie auf die Spur der Gordon gekommen waren und wie ihnen der Kastenwagen den Weg zum Tempel Satans gewiesen hatte.
    »Ich gebe keinen Pfifferling mehr für unser Leben«, erwiderte Halliday, als der Detektiv seine Story beendet hatte. »Diese Frauen stehen völlig unter dem Einfluß dieses Burschen, der sich die Große Bestie nennt. Und er trägt seinen Namen zu Recht. Soweit ich weiß, verfügt er über starke hypnotische Kräfte, wahrscheinlich sogar über die Fähigkeit des Gedankenlesens. Er hat aus ganz normalen Frauen blutdürstige Monstren gemacht, die ihm zu Willen sind und völlig in seinem schizophrenen Satansglauben aufgehen. Was er damit bezweckt, ist mir völlig schleierhaft. Ich verstehe die Welt nicht mehr.«
    »Wir schon, Halliday«, sagte Kodiak. »Es handelt sich hier um ein raffiniert ausgeklügeltes System der – hm – Besitzvermehrung. Jene mysteriöse Bestie war so frei, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Er geht einfach davon aus, daß Frauen allem Mystischen gegenüber äußerst aufgeschlossen sind, je irrer desto besser. Wenn Sie sich die Sekten – die öffentlichen Sekten wohlgemerkt – ansehen, die besonders in den USA und in Westdeutschland in den letzten beiden Jahrzehnten aus dem Boden gesprossen sind, wissen Sie, daß seine Theorie stimmt. Hier findet man ein ungeheures Potential an Abergläubischen, Fanatikern und Esoterikern, die bereit sind, für ihren Glauben alles – ich wiederhole: alles – zu geben. Und unter alles versteht Mr. Große Bestie in erster Linie deren Besitztümer: Häuser, Grundstücke, Aktien, Bargeld. Ist Ihnen aufgefallen, wieviele Gattinnen von Prominenten sich in diesem Zirkel

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