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084 - Im Club der Satanstöchter

084 - Im Club der Satanstöchter

Titel: 084 - Im Club der Satanstöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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unterwerfen, erlangen Sie die absolute Macht über ihren Geist! Sie...«
    Eine scheußlich angemalte junge Frau erschien plötzlich, verbeugte sich vor dem Vermummten und flüsterte ihm etwas zu.
    »Bei allen Geistern und Dämonen der Hölle!« fluchte der Mann und verließ fluchtartig den Raum. Offensichtlich hatte ihn eine erneute Hiobsbotschaft erreicht.
    Kodiak und Caine waren nun allein mit Ruth Halliday. Die junge Frau verharrte abwartend neben dem Eingang, schien irgendwie in sich hineinzulauschen, als stände sie in telepathischer Verbindung mit irgend jemand.
    »Machen Sie uns los«, flüsterte Caine beschwörend. »Vielleicht haben Sie eine Chance, ungeschoren davonzukommen!«
    Aber Ruth reagierte nicht auf die Worte des Detektivs. Ihr weltliches Bewußtsein war wie ausgeschaltet. Von weither empfing sie die Gedanken der Großen Bestie , die soeben erfahren hatte, daß es dem Eindringling Halliday – ihrem Mann – gelungen war mit Hilfe der Renegatin Carolyn O’Hara zu entkommen.
    Die Große Bestie stieß eine Unmenge von Verwünschungen aus, denn der größte Teil der Untertanen hatte bereits das Gewölbe verlassen. Außer Ruth, Gloria Gordon und ihm selbst weilte nur noch ein knappes Dutzend Hexen im Gewölbe unter der Ruine – und der Trupp, der die Verfolgung des Flüchtlings aufgenommen hatte.
    Wie im Traum sah sie, wie plötzlich Gloria neben ihr auftauchte und ihr zuflüsterte, daß die beiden Flüchtlinge nicht weit gekommen seien. Sie hätten sich in der Richtung geirrt und steuerten unweigerlich wieder auf den Ort ihrer Flucht zu.
    Ruth verstand. Ihr Wille war jetzt ganz auf die geistigen Befehle der Großen Bestie fixiert. Sie überließ Gloria die Peitsche und verschwand nach draußen. Es würde jetzt an ihr liegen, Brad Halliday ein für allemal auszuschalten.
    ***
    Bei hellem Tageslicht besehen glichen die Frauen, die in kleinen Gruppen aus der verfallenen Ruine strömten und sich auf die Autos zubewegten, ganz normal aus. Sie trugen ihre üblichen, modernen Kleider, ihre Haare waren sorgsam frisiert und sie hatten Make up aufgelegt. Halliday hörte ihr helles Gelächter, das ihm einen Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter jagte.
    Sorgfältig zählte er sie. Es waren vierunddreißig, die nach und nach aus der Ruine kamen und mit ihren Wagen in verschiedene Richtungen davonfuhren. Die Nacht der Hexen war zu Ende. Jetzt würden sie wieder ihren bürgerlichen Existenzen nachgehen, ohne daß jemand wußte, was sie in der vergangenen Nacht getrieben hatten.
    »Normalerweise müßten sie, nachdem sie wissen, daß wir ihnen entkommen sind, panikartig die Flucht ergreifen«, murmelte Halliday. »Stattdessen gehen sie, als hätten sie einen gewöhnlichen Ausflug gemacht. Ob sie glauben, daß wir uns in ihrem teuflischen Labyrinth verlaufen haben?«
    »Ich... weiß... es... nicht«, keuchte Carolyn. Halliday fuhr herum. Das Mädchen lag neben ihm im Gras. Ihre Stirn war mit dicken Schweißperlen bedeckt, ihr Gesicht weiß wie die Maske des Todes und ihre zierlichen Finger öffneten und schlossen sich krampfartig.
    »Carol!« stieß er leise hervor. »Was ist mit Ihnen?« Er faßte sie an der Schulter, aber ein plötzliches heiseres Fauchen, das aus ihrer Kehle drang, ließ ihn die Hand erschreckt zurückziehen.
    »Die... Große Bestie... sie greift... nach... mir...« Sie schien sich unter schrecklichen, inneren Qualen zu winden. Halliday sah, wie sich ihre Augen verdrehten, bis nur noch das Weiße in ihnen zu sehen war.
    »Verflucht!« Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Sie waren zu nahe an das Einflußgebiet des Vermummten herangekommen! Aber wie hatte er ahnen können, daß die Große Bestie in der Lage war, das Bewußtsein Carolyns über eine größere Entfernung hin zu beeinflussen?
    Er schüttelte das Mädchen, aber es nützte nichts.
    »Wach auf, Carol! Wach auf! Du mußt dich aus diesem schrecklichen Bann lösen! Sieh mich an! Mein Gott, sieh mich doch an!« Er riß das blasse Mädchen impulsiv in seine Arme und preßte ihren Kopf an seine Schulter. Sie schlang willenlos die Arme um seinen Hals, stöhnte, fauchte, weinte, alles in ein und demselben Moment.
    Die Große Bestie hatte also telepathische Kräfte, oder wie immer man das nannte. Irgendwie hatte sie gespürt, daß Carolyn wieder in der Nähe war und versuchte nun, sie unter ihren Willen zu zwingen. Hypnose schien die einzige Möglichkeit zu sein, nachdem seine Satanstöchter sich mit dem Anbruch der Dunkelheit in alle Winde

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