Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
mir aufgefallen. Als ich gestern mittag an der Tür vorbeiging,
stand sie offen. Da habe ich sie im Ohrensessel sitzen sehen.«
    Perry
Wilkinson nickte. Er hatte die Dinge gut eingefädelt. Die Nachbarn sollten
glauben, daß seine Frau krank sei.
    Der Tod von
Dorothy Wilkinson hatte die ganzen Probleme erst geschaffen.
    Machetta, in
der Gestalt des zwanzig Jahre abwesenden Perry Wilkinson, war hier angekommen.
Das plötzliche Auftauchen des längst verschollenen Gemeldeten hatte Dorothy
Wilkinsons Herz nicht mehr ausgehalten.
    Noch ehe sie
ungläubig »Perry« hatte rufen können, war es schon passiert gewesen. Sie war
immer herzleidend. Nun hatte das Herz versagt, und die Suche nach den
verwunschenen Papieren blieb Machetta überlassen. Dabei hätte ein einziges Wort
alle Schwierigkeiten beseitigen können.
    »Sie hat ein
Problem.« Perry Wilkinson lächelte wie eine Schlange. »Aber da kann ich nicht
mitreden als Mann. Ich glaube, Dorothy möchte Ihnen etwas sagen.«
    »Ich komme
sofort«, beeilte sich Ann Mallory zu sagen. Sie zog den Schlüssel ab und im
minikurzen Morgenrock, der zwei geradegewachsene, feste Beine bloßlegte, folgte
sie Perry Wilkinson.
    Der hatte es
eilig, um in die Wohnung zu kommen.
    »Hoffentlich
nichts Ernstes«, bemerkte Ann Mallory, während sie in den Korridor ging. Sie
rümpfte die Nase. Die Luft hier drin war nicht die beste.
    »Ein bißchen
erkältet. Das wird schon wieder.«
    Perry
Wilkinsons Stimme klang hinter ihr auf. »Sie sitzt im Wohnzimmer. Wie immer.«
    Ann Mallory
steuerte auf die Tür zu.
    »Ich kann sie
nicht sehen.« Der Sessel war leer. Im Zimmer lagen vorn in der Ecke neben dem Bücherschrank
eine große Anzahl Bücher, die zerfleddert aussahen. Sogar Seiten waren aus
ihnen herausgerissen. Die Umschläge waren mit einem Messer aufgeschlitzt. Es
sah aus, als hätten die Desperados gehaust.
    Ann Mallory
schrie entsetzt auf. Plötzlich wurde es ihr unheimlich in dieser dämmrigen,
unappetitlich riechenden Wohnung. »Was soll denn das? Ich…«
    Sie wandte
sich um. Ihre Augen weiteten sich.
    Etwas
Weiches, Undefinierbares flog auf sie zu.
    »Nein, ich…«
Stoßweise kamen noch die beiden Worte über Ann Mallorys verführerisch
glänzende, nachgezogene Lippen.
    Dann war der
große weiße Nebel über ihr.
    Eisiges
Entsetzen packte Ann. Ihre Haare sträubten sich, als sie merkte, daß etwas in
ihren Körper strömte, das sie nicht abwehren konnte!
    Vor ihren
Augen waberte der graue Nebel, alles verzerrte und verzog sich, und sie schrieb
es einer Halluzination zu, daß sie den ehrenwerten, glatzköpfigen Perry
Wilkinson neben der Küchentür auf dem Boden hocken sah, als hätten ihn seine
Kräfte verlassen. Mit leeren Augen starrte er vor sich hin. Sein Herz schlug
nicht mehr.
    »Nun komm,
meine Süße!« wisperte es in Ann Mallory, die dem hypnotischen Zwang, der auf
sie ausgeübt wurde, nicht entgehen konnte. »Wir haben nicht viel Zeit. Sie
rücken schon alle an. Und sie sollen doch ein Wunder erleben, nicht wahr? Was
werden sie wohl machen, wenn sie einen toten Wilkinson finden, hm?«
    Da saugte ihr
Körper wie ein Schwamm das unheimliche Nebelwesen auf.
    Ann Mallorys
Bewußtsein erlosch. Machetta gewann sofort die Kontrolle über Geist und Körper.
    In Ann
Mallorys Unschuldsaugen flackerte ein teuflisches Licht. Ein satanisches
Lächeln umspielte die feucht schimmernden Lippen.
    Aber eine
Sekunde später gab sie sich ganz so, wie sie immer war.
    Sie schlang
den Gürtel des kurzen Morgenmantels enger um ihre Wespentaille, sorgte dafür, daß
auch der Ausschnitt ins rechte Licht gerückt wurde, passierte den Korridor,
ließ den Hausschlüssel von innen stecken, zog die Tür zu und verschwand
hüfteschwenkend in ihrer Wohnung.

Die Tür
klappte zu, als der Lift aus der Tiefe heranrauschte, sich die Aufzugtür
öffnete und Larry Brent und James Gregory mit seinen Leuten auf der Bildfläche
erschienen.
     
    ●
     
    Sie
klingelten und klopften an die Wohnungstür.
    Niemand reagierte.
    »Aufbrechen«,
sagte Larry knapp. Auf den Einfluß der PSA war es zurückzuführen, daß Captain
James Gregory nun doch noch seinen Durchsuchungsbefehl erhalten hatte, zu einem
Zeitpunkt, als noch niemand im Revier etwas vom Tod des Beamten wußte, der im
Auftrag Perry Wilkinson beschattete. Die Leiche des Bewachers hatte man morgens
am Ufer des Hudson River gefunden. Die Strömung hatte ihn an Land gespült.
    Die
mysteriösen Vorfälle, über die X-RAY-1 eingehend von Larry Brent

Weitere Kostenlose Bücher