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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zerwühlte
Bett, die Scherben auf dem Boden.
    Und dann
Larrys Gesicht, als er sich aufrichtete und in den Spiegel blickte.
    Da schrie
Miriam auf.
    Sie wollte
sich abwenden und davoneilen, doch eine Hand griff nach ihr.
    »Keine Angst«,
krächzte Larry. »Ich bin’s wirklich. Die Basedow-Augen dürfen dich im Moment
nicht stören, Schwesterherz! Das geht wieder vorüber.«
    Miriam Brent
konnte sich nicht daran erinnern, ihren Bruder je so kraftlos, so schwach und
abgekämpft gesehen zu haben wie in dieser Stunde.
    »Du also
auch?« murmelte sie entsetzt, und sie preßte die kleine Hand gegen ihre
zitternden Lippen.
    »Ja! Aber du
brauchst keine Angst mehr zu haben.«
    Larry konnte
kaum sprechen. Seine Stimme klang wie ein Reibeisen, und sein Hals sah
fürchterlich aus. Die Haut war stark gerötet, und man sah deutlich, wie tief
das Hemd eingeschnitten hatte.
    »Ich sehe
aus, als wäre ich schlecht rasiert.« Er fand sehr schnell seinen Galgenhumor
wieder. Die Kette und der merkwürdige Talisman klapperten in seiner Hand, als
er sie anhob.
    »Das Ding
scheint tatsächlich geholfen zu haben, Miriam.«
    »Was ist das?«
    »Ein
Talisman. Ich habe ihn von einem Eingeborenenhäuptling auf Neu-Guinea bekommen.
    Ein Geschenk!
Er verriet mir damals, daß ich dieses Amulett immer tragen sollte. Es würde alle
bösen Geister und Dämonen von mir abhalten. Was in seinem Stamm üblich und
normal ist, läßt sich in unserer zivilisierten Welt schwerlich durchführen.
Aber ich hätte es wirklich tun sollen. Dann wäre der Alptraum heute nacht
möglicherweise nie Wirklichkeit geworden.«
    Er zeigte
Miriam den großen, flachen Anhänger. »Trag du ihn! Der Spuk hat dann keine Macht
mehr über dich. Ich habe für diese Dinge eigentlich nie etwas übrig gehabt.
Aber man lernt nie aus.« Er nahm die Kette und hängte sie ihr um den Hals. »Denk,
du bist in Neu-Guinea. Du müßtest dich gegen Spuk, Dämonen und böse Geister
schützen. Vielleicht sind dort ein paar ausgebrochen, weil die magischen
Zeichen auf unseren Nebelgast ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Oder im
Geisterreich spricht man nur einen Dialekt.«
    »Was willst
du jetzt tun?«
    »Ausruhen,
Schwesterchen! Mir tut der Hals weh. Aber das geht wieder vorüber.« Er ging noch
ein wenig schwankend und unsicher aufs Fenster zu und verschloß es. »Die
nächste Zeit jedenfalls muß ich mich dran gewöhnen, bei geschlossenem Fenster
zu schlafen. Aber das ist nun mal so im Leben. Man muß manch liebgewordene
Gewohnheit aufgeben. Aber besser in schlechter Luft schlafen, als sich vom
Gasmann die Luft abdrehen zu lassen, nicht wahr?«
    Er griff an
seinen Hals und hatte das Gefühl, rohes Fleisch unter seinen Fingern zu haben.
     
    ●
     
    Perry
Wilkinson stand hinter dem Fenster. Der Morgen war angebrochen. Ein trüber,
grauer Tag. Wie gegossenes Blei sah der Himmel über New York aus. Perry
Wilkinson starrte hinunter auf die Straße. Dann sah er den roten Wagen um die
Ecke biegen. Larry Brent kam! Wilkinsons graues Gesicht verzog sich zur
häßlichen Maske. Aber Larry Brent kam nicht allein. Ein dunkelgrauer Chevrolet
hielt hinter seinem Wagen. James Gregory und zwei seiner Beamten stiegen aus.
    Das
teuflische Grinsen um Perry Wilkinsons schmale Lippen veränderte sich nicht.
    Jetzt wurde
es also ernst.
    Larry Brent
wechselte ein paar Worte mit James Gregory.
    Ob sie
inzwischen den Mann gefunden hatten, dem der Captain der Mordkommission den Auftrag
gegeben hatte, Wilkinson zu überwachen?
    Der
Beschatter hatte seinen Auftrag erfüllt und Perry Wilkinson bewacht. Aber am
Hudson River hatte sich Wilkinson seines Verfolgers entledigt. Machetta hatte
kurz die Gewalt über den fremden Körper übernommen. Der Mann war wie ein
Betrunkener in den Fluß gefallen und ertrunken.
    »Ihr werdet
es nicht leicht haben, ihr armseligen Würmer«, wisperte es in Machettas Bewußtsein.
    Die
dämonische Hexe hatte ihren Plan genau zurechtgelegt.
    In Perry Wilkinsons
Gestalt verließ sie die Wohnung und näherte sich der gegenüberliegenden Tür mit
der Aufschrift Mallory.
    »Ann Mallory?«
fragte Perry Wilkinson leise.
    »Ja, bitte?«
Der Blondschopf ruckte hoch. Ann Mallory sah den glatzköpfigen Mann aus großen,
fragenden Unschuldsaugen an.
    »Meiner Frau
geht es nicht besonders gut, Mrs. Mallory.«
    »Ach. Ich wollte
Sie gestern schon fragen, was sie macht. Mir ist aufgefallen, daß sie gar nicht
auf dem Balkon gewesen ist.«
    »Sie sitzt im
Moment im Wohnzimmer.«
    Ann Mallory
nickte. »Ist

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