084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
aussprach, was Larry dachte.
Ann Mallory
war eine Nachbarin der Wilkinsons gewesen. Sie hatte einen Auftrag zu erfüllen.
Nach ihrer
Ankunft war es dem zuvor für tot erklärten Wilkinson gelungen, das Leichenhaus zu
verlassen.
Was hatte ihn
zum Leben erweckt? Was für eine Mittlerrolle hatte Ann Mallory in diesem Fall
gespielt?
X-RAY-3 kam
zum Bewußtsein, wie weit entfernt sie von der Wirklichkeit waren und was für
Anstrengungen sie noch unternehmen mußten, um die ungewöhnlichen Vorfälle zu
klären.
»Wir haben
sie zu dritt kaum bändigen können«, fuhr James Gregory fort, während er Larry durch
das Leichenhaus führte und ihm die Verwüstungen zeigte, welche die Tobsüchtige
angerichtet hatte. Liegen waren umgekippt, Leichen lagen auf dem Boden,
Leichentücher waren zerrissen. Die beschrifteten Zettel waren von den Füßen der
Toten gelöst und in winzige kleine Schnipsel gerissen worden.
Wenn man das
Durcheinander und die Verwüstung sah, konnte man nicht glauben, daß dies eine
einzige Person, und zwar eine Frau von Ann Mallorys zierlicher, graziler
Statur, angerichtet hatte.
Ann Mallory
wurde kurz darauf ärztlich behandelt. Dr. Calhorn, der in einen Verkehrsstau geraten
war, traf erst jetzt ein. Er verabreichte der Tobenden eine Beruhigungsspritze
und bestimmte ihre Einlieferung in eine Irrenanstalt.
Die
rätselhaften Vorgänge machten Larry Brent zu schaffen.
Sie hatten es
mit einem Gegner zu tun, der nicht greifbar und offensichtlich auch nicht angreifbar
war. Die Tatsache, daß Perry Wilkinson aus dem Leichenschauhaus geflohen war,
bedrückte ihn. Ein Feind war unterwegs, der Miriam und ihm ans Leben wollte.
Dieser Feind stand
mit finsteren Mächten in Verbindung und verfügte über außergewöhnliche
Fähigkeiten.
Ein Gespräch
mit X-RAY-1 war unerläßlich.
Aufgrund der
veränderten Situation hielt Larry Brent es für dringend erforderlich, daß seine
Schwester wieder in den Besitz des Talismans kam, den X-RAY-1 zur Analyse
angefordert hatte und der nachweislich in jener hektischen Nacht Larry Brent
das Leben rettete.
Gleichzeitig
entwickelte Larry seinen weiteren Schlachtplan.
»Wir sind
genauso weit wie am Anfang, Sir. Das einzige, was wir wissen, ist, wer unser Feind
ist. Doch das hilft uns nicht sonderlich weiter. Das Geheimnis liegt in Perry
Wilkinsons Vergangenheit. Aktivieren Sie alle Kräfte, um innerhalb der nächsten
Stunden und Tage die Leute zu vernehmen, die Wilkinson kannten! Aber besser
wäre es, auch die Anschrift jenes Mediums ausfindig zu machen, das mit Perry
Wilkinson einige Zeit zusammenarbeitete. Es ist sicher auch nicht verkehrt,
wenn ich mich noch mal auf den Weg in die Wohnung der Wilkinsons mache, Sir.
Vielleicht finde ich in alten Alben, Briefen und ähnlichem etwas, das uns
weiterhilft.«
»Einverstanden,
X-RAY-3.«
»Weiß man
inzwischen etwas über Wilkinsons Fluchtweg? Irgendwelche Hinweise, Sir?«
»Nicht den
geringsten. Perry Wilkinson ist seit seiner Flucht aus dem Leichenhaus spurlos verschwunden.«
●
Nach dem
ersten Schreck hatte sich Cindy sogar an die makabre Umgebung gewöhnt.
Was bedeutete
es schon, wenn sie sich in einer Hütte aufhielten, die ringsum mit aufgespießten
Totenköpfen bepflastert war?
Irgendwann
hatte hier jemand gelebt, der Köpfe von Verstorbenen sammelte und sie aufspießte.
Andrew und
Cindy machten sich über die geheimnisvolle Hütte lustig. Die Totenschädel
schreckten sie nicht.
Was gingen
einen ausgetrocknete, graue Knochen schon an?
Seit zwei
Tagen hielt sich das Paar in der Hütte auf. Sie fühlten sich hier heimisch. Sie
hatten ein Dach über dem Kopf, das bei der augenblicklichen Wetterlage nicht
mit Gold zu bezahlen war.
Hin und
wieder hörte es stundenweise auf zu regnen. Diese Zeit nutzte Andrew Coaches, kleine
Ausflüge in die Umgebung zu machen, um festzustellen, wo sie sich befanden und
ob vielleicht Suchtrupps und die Polizei unterwegs waren, um ihren derzeitigen
Aufenthalt ausfindig zu machen.
Aber es gab
nicht einen einzigen Hinweis, der einen solchen Verdacht gerechtfertigt hätte.
Durch seine
Rundgänge gewann er einen Eindruck von der Lage des kleinen verlassenen Hauses.
Es lag mitten
auf einem Hügel, der von Morast und Sumpf umgeben war.
Nur acht bis
zehn Schritte von jeder Seite der Hütte entfernt begann der mörderische Sumpf.
Cindy machte
die kleinen Ausflüge niemals mit.
Entweder
bereitete sie in der Zeit von Andrews Abwesenheit ein Essen, oder sie saß auf
dem
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