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084 - Mord aus dem Jenseits

084 - Mord aus dem Jenseits

Titel: 084 - Mord aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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verletzt.
    „Du hast mehr Routine, das ist alles“, sagte er. „Aber den nächsten Satz werde ich gewinnen, denn ich habe mich jetzt eingespielt.“
    „Wollen wir wetten, daß du wieder verlierst?“
    „Gut, wetten wir um einen Kuß.“
    „Wie das? Wenn ich verliere …“
    „… mußt du mich küssen. Und wenn du gewinnst, küsse ich dich. Außerdem gehen die Getränke heute nachmittag auf Kosten des Verlierers.“
    „Okay, Robert, dann zeig mal, daß du mehr kannst als auf deiner Gitarre herumzuklimpern.“
    Romen entwickelte plötzlich ungeahnte Energien. Er fegte über den Platz wie Gottfried von Cramm in seiner besten Zeit.
    Jetzt kam ihm zugute, daß er trotz seines strapaziösen Lebens etwas für seine Kondition tat.
    Der Bandleader bevorzugte Waldläufe und ging oft schwimmen. Außerdem betrieb er, wenn er die Möglichkeit dazu hatte, Karate. Mit dieser Sportart wurde der ganze Körper trainiert, Fettansatz vermieden und die Reflexe wurden geschärft. Vor drei Jahren hatte Romen bei den Deutschen Meisterschaften seines Verbandes in seiner Gürtelklasse sogar den ersten Platz belegt.
    Bald merkte Romen, daß seine Form noch nicht gut genug war. Uschi spielte routiniert und hatte eine verteufelte Rückhand, die ihm viel abverlangte. Doch vom Ehrgeiz getrieben und unter Aufbietung aller Reserven gelang ihm im dritten Satz ein 6:4 Sieg.
    Als er wieder einigermaßen normal atmen konnte, sagte er: „Ich gebe dir Revanche.“
    „Nein, bei der Hitze mag ich nicht mehr. Ich bin klatschnaß. Willst du jetzt deinen Gewinn einkassieren?“
    „Natürlich.“
    Sie küßten sich lange über das Netz hinweg. Der Platzwart, der gerade die Plätze abstreute, sah angelegentlich zu, denn die braungebrannte Hotelierstochter mit ihren langen, blonden Haaren war sehr appetitlich anzusehen. Sie sprühte vor Leben.
    „Du spielst nur nicht weiter, weil du Angst hast, ich könnte dich wieder schlagen“, sagte Romen.
    „Ich habe dich unterschätzt, Robert“, gestand Uschi und sah ihn bewundernd an.
    Romen war zufrieden. Natürlich hätte das Spiel anders ausgehen können, wenn Uschi ihm nicht zu Anfang einige Bälle geschenkt hätte, doch das sagte sie ihm klugerweise nicht.
    Nachdem sie sich umgezogen hatten, löschten Romen und Uschi im Restaurant des Tennisclubs ihren Durst.
    Bis auf den Pächter, der hinter der Theke seine Zeitung las, und den beiden war niemand im Restaurant. Die Hitze brütete schläfrig über den Tennisplätzen.
    Uschi berichtete ihrem Freund von dem makabren Erlebnis, das sie am Vormittag gehabt hatte. Als Romen den Namen Calaveras hörte, horchte er auf. Er erzählte nun seinerseits, was sich in der Villa des Millionärs abgespielt hatte.
    „Dieser Calaveras ist mir unheimlich“, vertraute Uschi dem Musiker an. „Er ist so finster und schroff, sein Blick scharf wie ein Dolch. Ich würde ihn lieber heute als morgen ausziehen sehen.“
    „Das wird so schnell nicht der Fall sein. Calaveras hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, die Mumie Cuitlahuacs zu bekommen. Er sieht nicht aus wie ein Mann, der leicht von einem Vorsatz abzubringen ist.“
    „Lassen wir den ollen Calaveras. Du hast mir versprochen, daß wir zu Braun schwimmen gehen. Beeil dich jetzt, du Faultier, sonst kommen wir erst morgen früh hin.“
    Uschi zahlte an der Theke und die beiden verließen das große, mit hellen Möbeln eingerichtete Restaurant.
    Romen wirkte sehr nachdenklich. Das Gespräch hatte ihn wieder an Calaveras erinnert und an die Melodie, die er wenige Stunden zuvor gehört hatte.
     

     
    Nach einem vorzüglichen Essen saßen Sebastian Braun, Gerda Link, Robert Romen und Uschi Trent auf der Terrasse vor der Villa des Millionärs. Die Dämmerung brach herein.
    „Wie ist es, Robert, wollen Sie uns nicht etwas vorsingen?“ fragte Gerda Link.
    Romen hatte keine Lust. Er wollte so bald wie möglich weg, um mit Uschi allein zu sein.
    „Was heißt hier singen?“ fragte er. „Ihr seid doch nicht so arm, daß ihr meine Platten nicht kaufen könnt. Außerdem wollen wir uns einen sehr interessanten Film ansehen, der heute zum letzten Mal im Städtchen läuft.“
    „Nun, junge Leute soll man nicht aufhalten“, sagte Braun. „Schaut nur mal wieder herein. Ich wünsche noch einen angeregten und unterhaltsamen Abend.“
    „Mußt du immer so anzüglich sein?“ fragte Gerda Link, als die beiden gegangen waren.
    Romens Porsche flitzte die Ausfahrt hinunter.
    „Ich und anzüglich? Kein Mönch könnte an meiner

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