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0840 - Siegel der Rache

0840 - Siegel der Rache

Titel: 0840 - Siegel der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hatten.
    »Was ist denn jetzt mit dem mickrigen Zeug, Carl?« Poul schien heute besonders nervös zu sein. An solchen Tagen war der Mann besonders unberechenbar und brandgefährlich. Carl reagierte entsprechend.
    »Ganz cool, Poul. Ihr wisst, diesen Fischzug haben wir auf fremde Rechnung gemacht. Euch wird er eine Menge Vergünstigungen bringen. Aber zusätzlichen Gewinn werden wir kaum erzielen. Das wird beim nächsten Coup anders, versprochen.« Carl sah zu Rat, der mit einem Handy spielte.
    Serous Blick blieb Mischa nicht verborgen.
    »Keine Sorge«, sagte dieser. »Das Ding kann nicht geortet werden. Hat keine Karte mehr. Aber es ist ein geiles Teil. Dafür bekommen wir sicher ein paar hübsche Euros. Die reichen für ein paar Huren.«
    Mischa konnte seinen Trieb nur mühsam kontrollieren. Zumindest versuchte er es. Die Versuche, die fehlgeschlagen waren, hatten ihn dann schlussendlich seine Freiheit gekostet - und eine Handvoll Frauen das Leben. In einem normalen Gefängnis hätte er nicht mehr lange gelebt, denn seine Mitgefangenen wären schnell zu dem Schluss gekommen, dass ein Schwein wie Mischa besser tot sein sollte.
    »Heute nicht mehr, Mischa. Wir müssen zurück.« Carl wartete auf die üblichen Proteste, doch die zeigten sich nur in knurrenden Geräuschen. Die Männer hier wussten, dass es nur so und nicht anders funktionierte.
    »Wir sollen dieses Buch zerstören.« Carl strich über den mächtigen Folianten, den jemand achtlos auf den Boden geworfen hatte. Daneben sah er zwei Festplatten, ferner eine Art Diktiergerät, ein paar kleinere Bücher. Alibigegenstände, die diesen ganz gezielten, auf ein Objekt hin ausgerichteten Raub zu einem scheinbar ganz normalen Einbruch machen sollten.
    »Packt das ganze Zeug zusammen. Und dann verbrennt das Buch hier. Besser, man sieht uns dabei nicht. Hier unten sind wir ungestört.«
    Er wandte sich zu der kleinen Einstiegluke um, die mit einer durch Riegel gesicherten Stahlplatte geschlossen werden konnten. Diese Art von Räumen waren sicher nie für den Aufenthalt von Menschen geplant worden; hier hatte man früher einmal Werkzeuge untergestellt.
    »Geht nicht, Carl.« Mischa feixte. »Unser Rattengesicht hier hat schon daran gezündelt.«
    Rat hatte eine tief verwurzelte Angst vor Feuer jeder Art. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, seinen pyromanischen Neigungen immer wieder nachzugehen. Wenn er es war, der das Feuer kontrollierte, dann fühlte er sich stark und überlegen.
    »Und? Was weiter?« Carl verstand Mischas Einwand nicht. Er konnte an dem Folianten allerdings keinerlei Brandspuren erkennen.
    »Das Ding brennt nicht, verstehst du? Es lässt das Feuer nicht an sich heran.«
    Für Spielchen fehlte Carl Serou jegliche Lust. »Unfug. Geht zur Seite.«
    Er stieß die jetzt nur angelehnte Stahlplatte auf, warf das extrem schwere Buch in den Vorraum, der nur von zwei flackernden Neonröhren beleuchtet war. »Ethanol.« Mischa hielt den Kanister bereits in der Hand, reicht ihn grinsend an Carl weiter. Mit einem Schwung leerte Serou die Flüssigkeit über dem Buch aus. Dann ging er ein paar Schritte weiter in den großen Raum hinein, riss ein Zündholz an und warf es treffsicher auf den Folianten.
    Die grelle Stichflamme schoss in die Höhe; plötzlich war der ganze Raum erhellt, zeigte sich in seiner ganzen Tristesse. Ein paar Ratten flohen schreiend wie Babys aus ihren Verstecken. Keiner der Männer achtete auf sie, denn ihre Blicke waren gebannt auf das Fanal gerichtet, dem rasch das erforderliche Futter ausging. Nur Sekunden später erlosch die Flamme.
    Carl Serou erwartete einen kleinen Haufen Papierasche zu sehen, verbrannte Lederreste, darin die uralten Messingbeschläge, die den Folianten zierten. Was er Sah, war das Buch - vollkommen unversehrt lag es dort auf dem Boden. Es schien schwach aus sich selbst heraus zu leuchten.
    Vorsichtig und ungläubig ging Serou in die Hocke, berührte den Einband mit den Fingerspitzen. Kalt… das verfluchte Ding hatte sich nicht einmal erwärmt!
    Carl spürte, wie kalter Schweiß von seinem Nacken rann. Kalt!
    Stumm standen die drei Männer um ihn herum, sahen ihn an. Wie sollte er jetzt reagieren? Zum ersten Mal, seit es V Voleurs gab, war er ratlos. Dies war eine Situation, die er nicht meistern konnte.
    Nur keine Schwäche zeigen…
    »Okay, das macht den Wert von dem Ding wahrscheinlich aus. Irgendeine Chemikalie, mit der man es behandelt hat. Was weiß ich… ein neuentwickeltes Kühlungsmittel, irgendetwas in

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