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0841 - Der gläserne Tod

0841 - Der gläserne Tod

Titel: 0841 - Der gläserne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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sie es mit einer Kultur zu tun hatten, die weitaus fremder war, als er bislang angenommen hatte.
    Vielleicht handelte es sich beim gläsernen Tod um eine Aktion, mit der diese Staublinge sich zur Wehr setzten? Konnten, durften sie sich in diesem Fall in den Kampf zweier-Völker einmischen?
    »Gibt es auch unter den Staublingen Opfer?«, stellte Nicole die Frage, die durch die letzte Information völlig neue Brisanz erlangt hatte.
    »Sie behaupten es.« Der Wüstensprinter hob seinen Leib, indem er die Beine streckte. »Anfangs verdächtigten wir sie, selbst der Verursacher des gläsernen Todes zu sein. Doch sie streiten es ab, geben umgekehrt uns die Schuld.«
    »Wir müssfen mit den Staublingen reden«, sagte Zamorra. Ihm schwindelte angesichts der Konsequenzen, die das Gespräch der letzten Minuten ergeben hatte.
    ***
    »Wenn ihr Glück habt, könnt ihr noch in dieser Nacht Kontakt zu einem Staubling finden«, sagte Filrak nach einiger Diskussion. Er hatte auf die Absichten Zamorras zunächst entsetzt und ablehnend reagiert, schließlich die Notwendigkeit einer Kontaktaufnahme aber eingesehen. »Allerdings werdet ihr die Höhle alleine verlassen. Wir müssen in dieser Nacht nicht jagen. Keiner von uns wird euch freiwillig begleiten und sich in Todesgefahr begeben.«
    »Ehe wir aufbrechen, benötigen wir etwas zu trinken«, kam Nicole auf ihre körperlichen Nöte zu sprechen. Nach Nahrungsmitteln fragte sie vorsorglich nicht. Da die Hauptmahlzeiten dieser Spinnenwesen aus dem Fleisch eines intelligenten Volkes bestanden, verging ihr in dieser Höhle jeglicher Appetit.
    Filrak starrte sie aus seinen vier Facettenaugen unverwandt an. Es war unmöglich, seine Gestik zu deuten und auf seine Gefühlswelt zu schließen - wenn er überhaupt über etwas verfügte, das mit menschlichen Emotionen vergleichbar war.
    Der Moment des Schweigens war in höchstem Maß unangenehm. Es kam dem Parapsychologen wie eine Ewigkeit vor, ehe der Wüstensprinter das Wort ergriff. »Wasser werdet ihr im hinteren Bereich der Höhle finden. Ich führe euch.«
    Daraufhin setzte sich der Achtbeiner in Bewegung. Die drei Dämonenjäger folgten. Zum ersten Mal gelangten sie in die Nähe der anderen Wüstensprinter. Warum sich diese Kreaturen im Zentrum der Höhle aufhielten, war nicht ersichtlich. Sie kümmerten sich nicht um die Vorbeigehenden.
    »Wasser«, sagte Filrak. Er blieb vor einer schmutzigen Pfütze stehen, von der ein träge fließender, winziger Bachlauf ausging. Das Wasserloch speiste sich aus einem Rinnsal, das an der Höhlenwand herab sickerte. »In der Nacht gibt es Wasser. Tagsüber versiegt der Zustrom.« Der Wüstensprinter wandte sich ab. »Redet noch einmal mit mir, ehe ihr die Höhle verlasst«, sagte er und zog sich zurück.
    »Na dann guten Appetit«, sagte Nicole mit gequältem Gesichtsausdruck, bückte sich, tauchte die Hand in das schmutzige Wasser und roch daran. Sie kräuselte die Nase. »Brackig«, teilte sie den anderen mit.
    »Wir sollten vom dem Wasser trinken, ehe es in diese Pfütze läuft.« Zamorra trat an die Höhlenwand und hielt die hohle Hand in das Rinnsal. Rasch sammelte sich Wasser in seiner Handfläche. Er führte sie zum Mund und tauchte die Zunge in die Flüssigkeit. »Schmeckt sehr metallisch. Es dürfte einen hohen Eisenanteil haben.« Todesmutig schlürfte er von dem gesammelten Wasser. »Nicht gerade angenehm, aber es wird reichen, den ärgsten Durst zu stillen. Es bleibt uns keine andere Wahl.«
    »Ich verzichte dankend«, kommentierte der Zwitter. »Ich kann noch einige Tage ohne Flüssigkeit auskommen.«
    Zamorra und Nicole tranken auf die etwas umständliche Weise. Der Meister des Übersinnlichen konnte nur hoffen, dass sie das Wasser vertrugen.
    »Ich stimme dir zu, Zamorra«, meinte der Zwitter. »Wir sollten Kontakt mit diesen so genannten Staublingen aufnehmen.«
    »Also gehen wir raus in die Wüste und hoffen, dass wir eher einen Staubling finden, als dass…«
    »… als dass der gläserne Tod uns findet«, beendete Nicole den Satz. »Klingt nach einem guten Plan.«
    »Wenn wir davon ausgehen, dass der Verursacher des gläsernen Todes ein Dämon ist, möglicherweise der gesuchte Kelvo, dann haben wir mit Merlins Stern eine höchst wirksame Waffe gegen ihn.« Der Meister des Übersinnlichen hob die Augenbrauen. »Zumindest falls das Amulett in dieser Dimension wirksam ist. Nach wie vor gibt es keinerlei Beweis für diese Annahme.«
    »Außerdem kann ich notfalls eine magische Attacke

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