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0841 - Die Glaswelt

Titel: 0841 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immun waren. Aber was immer sie auch unternahmen, es war für sie unmöglich geworden, ihrer ursprünglichen Aufgabe nachzugehen.
    Außer den Tieren waren sie die einzigen zur Bewegung fähigen Geschöpfe dieser Welt. Keine aus der natürlichen Evolution entstandenen, aber dennoch denkende Geschöpfe, deren einzige Aufgabe lautete: Töten und vernichten ...
    Die Impulsmuster!
    Gethaar-Hay drehte sich langsam und bedächtig um seine eigene Achse und aktivierte den Peilkomplex. Als er die Richtung bestimmt hatte, stand die untergehende Sonne links von ihm. Er selbst sah angestrengt nach Norden, wo Rauchwolken den Horizont eintrübten.
    Im Norden hielt sich eine Fehlzüchtung auf.
    Gethaar-Hay zerbrach sich nicht den Kopf darüber, wie es möglich sein konnte, daß einer dieser Unglücklichen, die nicht unsterblich waren, die Jahrtausende überlebt haben konnte.
    Davon abgesehen war es auch unwahrscheinlich, daß kein anderer Jäger ihn noch nicht aufgespürt hatte.
    Er kam nicht sehr schnell voran, denn immer wieder mußte er gewaltige Geröllhalden umgehen oder über sie hinwegklettern. Es wurde dunkel und dann Nacht. Natürlich konnte dieser Umstand Gethaar-Hay nicht daran hindern, weiterzuwandern. Seine Infraroteinrichtung erlaubte ihm das Sehen auch in der Finsternis.
    Gegen Mitternacht nahm sein empfindliches Geruchsorgan Brandspuren auf.
    Seine eigene Durchschnittsgeschwindigkeit betrug nicht mehr als vier Kilometer in der Stunde. Der Wind kam direkt aus Norden, und auch seine Geschwindigkeit hatte er registriert. So konnte er leicht errechnen, daß er die Brandstelle am anderen Vormittag erreichen würde.
    Er marschierte die ganze Nacht. Die Peilrichtung veränderte sich nicht. Die Fehlzüchtung hielt sich noch immer am gleichen Ort auf. Lediglich gestern vor Anbruch der Dämmerung war eine geringfügige Entfernung in Richtung Norden festzustellen gewesen.
    Als die Sonne endlich am Horizont erschien, hatte sich der Himmel bewölkt. Heute würde es nicht so heiß werden wie gestern. Das war gut für die Jagd. Das Opfer würde sich aus seinem Versteck hervorwagen.
    Manchmal war es Gethaar-Hay so, als wären es mehrere Gedankenmuster, die ihn erreichten. Aber diesmal war er sich seiner Sache nicht sicher. Außerdem erschien ihm auch schon eine Fehlzüchtung einigermaßen unwahrscheinlich, nun aber gleich zwei oder drei...?
    Was war geschehen? Hatten einige von ihnen damals die große Katastrophe überlebt und gelernt, sich zu reproduzieren?
    Eine logischere Erklärung konnte es nicht geben.
    Er durchquerte einen dichten Wald und erreichte dann eine Ebene, die sich nach Norden und Westen erstreckte. Rechts war wieder Wald, dahinter der Strom.
    Die Quelle der rätselhaften Impulse war genau sieben Kilometer nördlich von ihm. In knapp zwei Stunden würde er sie erreichen ...
    Als Rhodan erwachte, war er völlig durchgefroren.
    Agai - natürlich wußte er nicht, daß Ellert dem Tier diesen Namen verliehen hatte - lag auf seiner Brust, so als wollte er Rhodan etwas von seiner Körperwärme abgeben.
    Das Frettchen hatte ihn gestern vor der Dämmerung in eine der zahlreichen Höhlen geführt, die ohne jeden Zweifel künstlichen Ursprungs waren. Da es schnell dunkelte, hatte Rhodan keine Gelegenheit mehr gefunden, sie näher zu untersuchen.
    Er war jedoch schon jetzt davon überzeugt, den Eingang zu einer unterirdischen Anlage gefunden zu haben, deren Zweck ihm noch unbekannt war.
    Agai sprang auf den Boden und verschwand nach draußen.
    Rhodan stand ebenfalls auf und ging ins Freie, um sich von den ersten Sonnenstrahlen erwärmen zu lassen.
    Der Himmel war teilweise bewölkt. Es würde heute nicht so heiß werden wie gestern.
    Im Nordosten schimmerte unverändert BULLOCs Energiesphäre.
    Rhodan sah, daß Agai wieder Wurzeln ausgrub und verzehrte. Das erinnerte ihn an sein eigenes Frühstück. Seine Vorräte reichten für vielleicht noch drei oder vier Tage, wenn er sparsam damit umging. Er setzte sich auf einen Stein, der von der Nacht her noch feucht und kühl war.
    Agai schien sich völlig an ihn gewöhnt zu haben. Darüber verspürte Rhodan eine gewisse Erleichterung und kam sich nicht mehr so verlassen vor. Während er an seinem Konzentratwürfel knabberte, beobachtete er das Tier.
    Es hatte zwei oder drei Wurzeln verzehrt und begann nun mit einer recht geheimnisvollen Tätigkeit.
    Emsig huschte es hin und her und trug kleine Äste zusammen, die es dicht vor Rhodans Füßen auf den felsigen und glatten Grund

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