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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ab, stieß mit aller Kraft die Beine nach oben… und traf.
    Dann war Laertes über seinem Gegner, rammte ihm ein Knie in den Leib. Sofort sprang er zurück, kam auf die Beine und trat noch einmal brutal zu. Der andere blieb am Boden, auch wenn ihn die harten Attacken nicht gänzlich außer Gefecht gesetzt hatten.
    Es war nicht einfach, einen Schwarzblütler auf faire Weise zu besiegen, erst recht nicht Tan Morano!
    Das Mitglied der Großen Drei konnte seine Wut nun nicht mehr hinter einem süffisanten Lächeln verbergen. Der Hass leuchte ihn seinen regenbogenfarbenen Augen.
    »Du hast es überlebt? Du hast diese verdammte Bombe tatsächlich heil überstanden? Wie bringt man dich um, Dalius Laertes?«
    Noch einmal bäumte sich Morano auf, doch Laertes hielt ihn mit der ihm eigenen Magie am Boden. »Ich denke, du hast das bereits hier in dieser Welt geschafft?«
    Morano knurrte tief, wie ein verwundetes Raubtier. »Ja, aber es hat mich eine Menge gekostet. Du Narr - ich weiß alles über dich, einfach alles. Du kamst auf diese Welt wie ein Ertrinkender. Ich habe dich ausgequetscht wie einen nassen Schwamm, habe dich zu meinem Sklaven gemacht. Du willst wissen, wer du bist? Horche doch in dich hinein! Kannst du es nicht fühlen?«
    »Verdammt, rede, Morano.« Laertes verstärkte den Druck auf den Vampir. »Ich werde dich mit deinem eigenen Stock pfählen, wenn du mir nicht alles sagst. Ich mache keine leeren Worte. Dazu suche ich nun schon zu lange nach dem, was ich eingebüßt habe - nach meiner Vergangenheit. Was weißt du? Weißt du, wie lange ich mich nach den Erinnerungen sehne, deren Fehlen mich so einsam gemacht hat? Ich kenne keine Skrupel, Morano.« Der spitze Stock flog wie von selbst in Dalius' Hand.
    Moranos Augen weiteten sich. So nahe war er seinem Ende lange nicht gewesen.
    »Einsam? Wie kannst du einsam sein, Uskuge? Du warst doch nie allein - in dir warst du nie einsam! Du bist…«
    Das kaum wahrnehmbare Summen der Luft schien in diesem Moment zu explodieren. Laertes' Blick ging zum Himmel - Jäger, drei, vier… die Ewigen schienen nicht noch einmal in eine Falle laufen zu wollen.
    »Rede weiter, Morano, ich…« Laertes stieß einen Fluch aus.
    Tan Morano war verschwunden! Der kurze Moment der Ablenkung hatte den uralten Vampir ausgereicht. Laertes schrie, übertönte in seiner Wut und seiner Enttäuschung sogar die anfliegenden Jäger.
    So nahe… so nahe an der Wahrheit… und doch wieder so weit davon entfernt.
    Dalius Laertes ließ sich erschöpft zu Boden sinken. Die Schiffe der Ewigen nahm er überhaupt nicht mehr wahr…
    ***
    Professor Zamorra hatte mit einer Explosion gerechnet.
    Doch die fand nicht statt. Als der Stern des Sammlers in die Phalanx der anderen Amulette stieß, endete der Reigen abrupt.
    Zamorra wagte es nicht, sich dem Geschehen zu nähern. Er wollte nicht riskieren, in einen Sog gezogen zu werden, dem er sich nicht entziehen konnte.
    Für Augenblicke herrschte absolute Stille im Raum, dann hörte Zamorra das Wimmern… die Stimmen der Sterne?
    Zu früh… du kommst zu früh. Warum? Nun ist alles aus…
    Zamorra glaubte einer Täuschung zu unterliegen, doch dann sah er es ganz deutlich. Der letzte Stern fraß seine Geschwister förmlich auf. Sie gingen in ihm auf, und immer wieder klang das verzweifelte Wimmern. Schließlich war da nur noch das eine Amulett übrig. Zamorra traute seinen Augen kaum, als die Scheibe zerbrach. Nein, sie löste sich auf, als bestehe sie aus feinstem Sand, der in alle Richtungen verwehte. Dann verblasste die Illumination über dem Altar und verschwand im Nichts.
    Das musste ganz einfach eine Täuschung gewesen sein, doch er hatte es doch mit eigenen Augen gesehen. Es war geschehen, auch wenn es allem widersprach, was er über die Amulette wusste.
    Zu wissen glaubte.
    Was war nun real, was die Wahrheit? Waren diese Amulette mit denen seiner Welt vergleichbar? Spiegelwelt - bedeutete das die Realität, die für alle diese Welten galt?
    Niemand würde ihm diese Fragen beantworten. Zumindest nicht jetzt und hier.
    Zamorra spürte, wie die Katze um seine Beine strich. Dann hörte er das Summen, das nun zu einem bösen Kreischen anschwoll. Die DYNASTIE DER EWIGEN gestattete keine verlorenen Schlachtplätze. Nicht in dieser, nicht in anderen Welten!
    Zamorra hetzte zum wiederholten Male der Katze nach.
    Wo war nur Laertes geblieben? Vor allem - wie sollten sie in ihre ureigene Welt gelangen? Hatte er die Aufgabe des Siegels denn nicht erfüllt?
    Mitten

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