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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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die Flucht ergriffen, als er den Rubin bei Sarkana gesehen hatte. Eine panische Flucht. Eine magische Bombe? So musste es gewesen sein. In den Händen des wahnsinnig gewordenen Vampirdämons war sie explodiert.
    »Ich bin mit euch beiden gesprungen?«
    Khira Stolt nickte.
    Das war die Erklärung für Laertes' momentanen Zustand. Mehr als eine Person konnte er normalerweise nicht bei einem solchen Huckepacksprung mit sich nehmen. Das hatte ihn an die absoluten Grenzen seiner Fähigkeiten gebracht. »Und Stygia?« Die Erinnerung an die Geschehnisse kamen nun schlagartig wieder zu ihm zurück.
    Artimus-Artus lachte auf. Er saß nur einige Meter auf dem unbearbeiteten Boden, konnte den Blick nicht von der zerstörten Stadt wenden. »Stygia? Das war Khira — kann sie nicht großartig Stimmen imitieren?«
    Die Kleinwüchsige lächelte Laertes zu. »Es war nur ein Versuch, Morano aus dem Konzept zu bringen. Ich konnte allerdings nicht ahnen, dass ausgerechnet Sarkana so hilfreich eingreifen würde.« Sie wurde sehr ernst. »Schlimme Zeiten kommen auf diese Welt zu, Dalius Laertes. Und du musst dich beeilen, denn Zamorra braucht dringend deine Hilfe. Die Zeit drängt.«
    Laertes nickte. Doch noch fühlte er sich nicht in der Lage, einen wirklich gezielten Sprung durchzuführen.
    Das Siegel hatte orakelt:
    Eine ganze Welt ist dem Untergang geweiht - wenn der »Gleiche« nicht die Wogen bricht.
    Laertes befürchtete, dass diese Welt selbst dann nahe am Untergang stand, wenn Zamorra siegreich sein sollte…
    ***
    Die Katze bremste ihren ungestümen Bewegungsdrang immer wieder.
    Längst wäre sie aus den Katakomben heraus gewesen, wenn sie nicht immer wieder auf den Menschen hätte warten müssen.
    Professor Zamorra gab sich alle Mühe, mit dem Tier irgendwie Schritt zu halten, doch das war ihm nicht möglich. Der Kampf gegen den Sammler hatte Kraft gekostet, zudem behinderte diese überdimensionierte Waffe seinen Lauf erheblich. Dennoch wollte er sich jetzt nicht von ihr trennen, denn der Sammler würde sich V2 nicht lange von der hastig errichteten magischen Sperre aufhalten lassen.
    Endlich konnte Zamorra den Himmel sehen. Einen Himmel, der sich nach wie vor blutrot und von eitrig-gelben Fäden durchwirkt zeigte. Die Turbulenzen in den oberen Luftschichten würden sich so schnell nicht beruhigen. Die Luft war von einem dunklen Summen erfüllt, das an einen wütenden Hornissenschwarm erinnerte. Die DYNASTIE DER EWIGEN ging gnadenlos und ohne jede Rücksicht vor, wenn sie eine neue Kolonie für sich erschließen wollte. Das Summen war wohl ein Nachhall der Energiebahnen, die von den Jägern hier entfacht worden waren. Es schwebte… klang auf und ab… wie eine unausgesprochene Drohung: Das war nicht alles… wir kommen wieder! Fürchtet euch!
    Zamorra orientierte sich nach allen Seiten. Eine ordentliche Deckung konnte er nirgendwo für sich sehen. Die Katze war gut zwanzig Schritt weit in Richtung eines halb eingebrochenen Gebäudes gelaufen, das ganz am Rand der Ruine stand. In seiner Welt - in seinem Château - existierte dieser Anbau nicht, doch das hatte nichts zu bedeuten.
    Zamorra folgte dem Tier, das ihm dort wohl etwas zeigen wollte. Der Bau war aus massivem Stein, und plötzlich wusste der Parapsychologe auch, woran er ihn erinnerte. An eine Art Leichenhalle? Eine Familiengruft? Zamorra trat vorsichtig ein, immer nach hinten sichernd, doch vom Sammler war noch nichts zu sehen. An Flucht dachte der Professor keine Sekunde lang, denn er musste seinen Spiegelwelt-Zwilling stellen und besiegen. Nur dann konnte er sich an den vagen Plan machen, der immer festere Formen in seinem Denken annahm.
    Es war eine Art Gruft. An den Wänden entdeckte Zamorra Steinquader, die Gräber verschlossen, welche dahinter in den Fels gehauen waren. Die Decke des Gebäudes war an einigen Stellen ganz einfach eingebrochen - es fiel ausreichend Licht ein, um die Schriftzeichen deutlich erkennen zu können.
    Die meisten der Quader mussten seit Ewigkeiten hier als Verschlussplatte dienen. Die Namen derer, die dahinter ruhten, waren der Witterung zum Opfer geworden.
    Dann schloss Zamorra instinktiv die Augen, denn er hatte die Inschrift der Platte vor sich gesehen.
    Nicole Duval - du hast es nicht anders gewollt!
    Zamorra war geschockt. Die Interpretation dieses Spruches war nicht sehr schwer. Der Sammler hatte auch vor Mord nicht zurückgeschreckt - Mord an seiner eigenen Gefährtin.
    Die anderen lesbaren Quaderschriften sagten ihm nicht

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