Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0844 - Fremde auf Olymp

Titel: 0844 - Fremde auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wesentliche einigende Faktor gewesen war, wieder der alte „Stammesegoismus" zum Vorschein kommen würde.
    Während der Fremdherrschaft des Konzils hatten alle Auseinandersetzungen um Interessensphären, Einflußgebiete und Märkte geruht, weil sie illusorisch gewesen wären.
    Es erschien dem Freifahrerkaiser unwahrscheinlich, daß die Verantwortlichen aller bedeutenden Völker sich nunmehr dazu aufraffen konnten, ihre unterschiedlichen und teilweise gegensätzlichen Interessen so miteinander abzustimmen, daß Auseinandersetzungen künftig ausgeschlossen waren.
    Das war unter anderem auch schon deshalb nicht denkbar, weil die Entwicklung der verschiedenen Völker nicht stehenblieb, sondern fortschritt, ob zum Guten oder zum Schlechten.
    Der Vario-Roboter kannte die Natur der intelligenten Arten wahrscheinlich besser als die besten menschlichen Fremdvölkerpsychologen. Deshalb wußte er, daß es für Verbündete eines Krieges nichts Schlimmeres als den Sieg über den gemeinsamen Feind gab - es sei denn, man konnte allen Siegern ein neues gemeinsames Ziel vorstellen, an dem sich ihre Emotionen entzündeten.
    Leider aber gab es erfahrungsgemäß kein wirksameres gemeinsames Ziel als das Auftreten einer Gefahr, die alle Beteiligten ernsthaft bedrohte.
    Anson Argyris vermochte sich nicht ernsthaft das Auftreten einer neuen Gefahr zu wünschen.
    Darum setzte er alle seine Hoffnungen auf die Menschen des NEI und ihren neuen Prätendenten Julian Tifflor, dessen Persönlichkeit vielleicht in der Lage war, erfolgreich an die Vernunft der galaktischen Völker zu appellieren.
    Aber was würde sein, wenn Tifflor mit der gäanischen Menschheit zum Unternehmen Pilgervater aufbrach? Würden dann nicht alle anderen Völker übereinander herfallen?
    Anson Argyris erschauderte bei dieser Zukunftsvision.
    Er überlegte ernsthaft, ob er seinen Einfluß auf Tifflor nicht geltend machen sollte, um ihn davon zurückzuhalten, die Galaxis von der Menschheit zu entblößen.
    Und sollte ihm das nicht gelingen, mußte er eben alles daransetzen, um die überall in der Milchstraße verstreuten Nachkommen der Freifahrer zurück nach Olymp zu holen und Olymp zu einer zweiten Erde zu machen, wie es schon einmal gewesen war - vor hundertfünfundfünfzig Jahren Standardzeit.
    Olymp mußte zum Konsolidierungspunkt der Milchstraße gemacht werden.
    Der Vario-Roboter verdrängte diese Überlegungen, als der Autopilot den Space-Jet abermals in den Zwischenraum steuerte. Mit vielhundertfacher Lichtgeschwindigkeit legte die LOVELY BOSCYK die letzte Strecke zu jenem System zurück, dessen Sonne ihren Namen vom Gründer der Freifahrerorganisation erhalten hatte.
    Als das Schiff programmgemäß in den Normalraum zurückfiel, aktivierte der Freifahrerkaiser erneut die Hyperkomempfänger. Diesmal empfing er eine Sendung direkt von Olymp.
    Ein Sprecher, der vorgab, für ein „Aufbaukomitee" zu sprechen, berichtete über Triyideo Trade City, daß das Gros der Überschwerenflotte vor zwei Wochen den Planeten verlassen hatte, nachdem die larischen Verbände bereits Monate zuvor abgezogen worden waren.
    Die Nachhut der Überschweren, die aus drei schwerbewaffneten Walzenraumern bestand, hätte den Auftrag gehabt, vor ihrem Abflug den Hypersender, alle Großkraftwerke und alle großen Industriebetriebe des Planeten zu sprengen.
    Die darauf vorbereiteten Widerstandsgruppen hätten dieses Vorhaben jedoch in einer Blitzaktion vereitelt, indem sie alle drei Walzenraumer unter hohen eigenen Verlusten stürmten.
    Anson Argyris atmete auf, obwohl ihm nicht wohl bei dem Gedanken an das Schicksal der Besatzungen der Überschwerenschiffe war.
    Er war versucht, einen breit gestreuten Funkspruch nach Olymp auszustrahlen, in dem er seine Rückkehr und die baldige Übernahme der Regierungsgewalt verkündete.
    Doch er unterließ es.
    Zuerst mußte er sich um die Eindringlinge kümmern, von denen ihm die Zentrale Positronik seines Reiches berichtet hatte.
    Er setzte einen kodierten Funkspruch ab, mit dem er sich bei der ZP identifizierte und um einen genauen Bericht bat.
    Als er die Antwort vernahm, verschlug es ihm die Sprache. Nicht fünfzehn Fremde waren im subplanetaren Labyrinth entdeckt worden, wie er insgeheim erwartet hatte, sondern zweihundertachtzig …
     
    2.
     
    SIE KAMEN AUS DEN TIEFEN DES ALLS
     
    Cloibnitzer blickte mit seinen großen, golden schimmernden Augen auf die Frontbildschirme in der Steuerzentrale der CHCHAN-PCHUR. Deutlich war die gleißende Linse mit

Weitere Kostenlose Bücher