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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Fremdling das Material der Kiste berührte.
    Flammen breiteten sich aus, glühendes Material spritzte funkensprühend nach allen Seiten, aber sowohl die Flammen als auch die glühenden Teile der Kiste wurden von dem Fremdling verschlungen.
    Der Angriff hatte keinerlei Wirkung gezeigt.
    Er kümmerte sich gar nicht darum.
    Vor Patricias Geist entstand eine grauenhafte Vision.
    Sie dachte an die Schlupfwespe. Dieses Insekt fing große Käfer oder Raupen, schleppte sie in die Wohnhöhle, fraß sie an und legte zugleich mit einem Lähmungsgift die Eier ab, die ausgebrütet wurden, und deren Larven das Insekt bei lebendigem Leib von innen her auffraßen und aussaugten.
    Eine Entwicklung, deren Ende dasselbe Schicksal für die angeschlagene LOTOSBLUME bedeutete, schien sich hier anzubahnen.
    Noch einmal feuerte Jason Wisenth. Diesmal zielte er auf den Spalt zwischen zwei Ringen dicht hinter dem Kopfteil des Fressers. Heulend entlud sich die Waffe, aber der weißglühende Strahl schien aufgesogen zu werden, denn er verschwand ohne jede sichtbare Spur zwischen den Panzerringen.
    Die Erkenntnis war furchtbar.
    „Der Fresser ist nicht zu verwunden. Er schluckt nicht nur Stahl, sondern auch die Energie aus dem Strahler."
    Sol nahm die zitternden Hände von den Ohren und drehte sich um. Dann rannte er aus der Zentrale hinaus und verschwand irgendwo.
    Die Hälfte der unteren Kassette war verschwunden. Der Rand sah aus, als sei er von dem feinen, scharf konzentrierten Schneidestrahl eines Desintegratorgeräts abgetrennt worden. Das Geräusch, mit dem der Fresser sich weiterarbeitete, war ebenso laut und nervenzermürbend wie vorher. Die Besatzung verharrte noch immer im Schrecken und in der Lähmung, sie waren auf eine Weise überrascht worden, die nicht vorhersehbar gewesen war.
    Aber jetzt stob Sol Kane zurück in die Zentrale und schleppte den schweren Desintegrator, der Fellner gehörte. Patricia machte einen Satz und entriß ihrem Sohn die tödliche Waffe.
    Bis auf einen kleinen Rest waren sowohl das untere Teil des Sarges als auch die beiden stählernen Stützen verschwunden, gefressen von dieser Superraupe, deren Hunger augenscheinlich unstillbar war.
    „Vorsicht! Das Ding brennt ein Loch durch das halbe Schiff!" schrie Jason. Borstian Fellner löste sich aus seiner Erstarrung. Seine Augen funkelten, er holte mit seinem Hammer aus, den Stiel ganz am Ende greifend.
    Dann versetzte er der Stahlraupe einen furchtbaren Hieb.
    Die zehn Pfund Terkonitstahl krachten mit dem spitzen Ende mitten in die Ringe hinein und rissen den Fresser von seiner Beute weg, wirbelten ihn durch ein Drittel der Zentrale und schmetterten ihn gegen die Wand. Die Vorderseite eines Schaltkastens knickte ein, löste sich aus den Halterungen und polterte zu Boden.
    Das Sägegeräusch hatte blitzartig aufgehört.
    Eine Sekunde lang wandte der Fresser der Mannschaft seinen „Kopf" zu.
    Etwa fünfzig Zentimeter Durchmesser hatte die Öffnung. Sie bestand aus den dreieckigen Feldern der Zähne oder Mandibeln, und dahinter saßen funkelnd kleine runde Dinge, die entfernt an die Kniegelenksaugen der Spinnen erinnerten. Zwischen den „Augen" auf dem ersten Ringsegment befanden sich schmale, nur Millimeter breite Schlitze.
    Sonst gab es absolut nichts zu sehen, abgesehen davon, daß trotz der breiten Ringe und der schmalen Zwischenräume dieser stählernen Raupe die Bewegungsfähigkeit nicht eingeschränkt war.
    Dieses fremde Wesen bewegte sich noch schneller, als es fraß.
    Es krümmte sich, streckte sich aus und wühlte sich kreischend und heulend durch den Schaltkasten, hinterließ ein riesiges Loch und einen Schauer von Funken und Lichtbogen. Binnen weniger Sekunden war der Fresser in dem Gewirr zerstörter Bauteile, flammender Kabel und rauchender Verbindungen halb verschwunden.
    Patricia regulierte die Strahlspreizung ein und stellte den Projektor auf engste Bündelung, dann riß sie mit einem wilden Ruck den Leistungsschalter bis zum Maximum durch. Sie stieß mit der linken Schulter Fellner zur Seite und feuerte den Desintegrator auf den langsam vibrierenden Wurm ab. Wieder vermischten sich die Geräusche der Waffe und diejenigen des Fressens zu einem grauenhaften, schmerzend lauten Ton.
    Patricia schoß ein zweites mal und krümmte den Zeigefinger einige Sekunden länger um den wuchtigen Auslöseknopf.
    Wieder brach sich die vernichtende Energie Bahn durch die Luft. Es roch betäubend nach den Gasen, in die sich die verschiedenen Materialien

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