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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wir haben genügend Zeit, diesen verdammten Fundgegenstand zu öffnen. Ich meine, wir brauchen den Hammer. Es gibt keinen sichtbaren Öffnungsmechanismus."
    „In Ordnung. Versuchen wir es, Borstian."
    „Keine Funksprüche?"
    Borstian Fellner schüttelte den Kopf und erklärte: „Nein. Ich habe alle Geräte eingeschaltet. Wenn in einigen Lichtjahren Radius jemand einen Spruch absetzt, so hören wir ihn garantiert.
    Vorausgesetzt, dieses Gerät gibt seinen Geist nicht plötzlich auf."
    Fellner kippte einen Schalter und wartete, bis drei grüne Lichter blinkten. Er deutete zur Erklärung auf die Panoramaschirme.
    Einige von ihnen waren dunkel, aber in Betrieb.
    Jason verstand. Der SNACKER hatte sich wie jedesmal bei solchen Manövern über die Linsen in der Außenhülle des Schiffes gelegt, und darüber hinaus dunkelte er mehrere Ortungsantennen ab.
    „Ich lasse ein paar Meter Trosse ab. Dann können wir uns an die Lösung des Rätsels machen."
    „Gut."
    Die Steuerung der drei Winschen funktionierte auch von hier aus. Aber sie hatten sich niemals die Mühe gemacht, die Leitung zu reparieren, mit deren Hilfe sie den SNACKER einholen konnten. Einige Sekunden verstrichen, während in einem anderen Teil des Schiffes die drei Seiltrommeln in unterschiedlichem Tempo rotierten und der Sack etwa fünfzig Meter vom Schiff weg, driftete.
    Dann schaltete Fellner diesen Abschnitt im Steuerpult aus und hob sich aus dem Sessel.
    „Wir können anfangen. Ich bin sicher, daß die Neugierde und dieselbe Unruhe, die uns treibt, auch die anderen drei hierher bringen wird. Warte es ab, Jason."
    Sie brauchten sich nicht in die Augen zu sehen, denn sie wußten genau, daß sie dasselbe empfanden.
    Bisher waren alle ihre Funde Dinge gewesen, die sie verstanden und kannten. Dieser Fund machte die Ausnahme.
    Sie ahnten nicht einmal, was darin enthalten war, aber sie konnten sich eines merkwürdigen Gefühls nicht erwehren. Neben dem langgestreckten Metallstück blieben sie stehen.
    Jason zog zwei Scheinwerfer aus ihren Schrankhalterungen und richtete sie genau auf den Fund. Nur eine undeutliche Nässespur im abgewetzten Bodenbelag deutete noch darauf hin, daß der Eispanzer abgeschmolzen war.
    Jason kauerte sich auf die Hacken und fuhr langsam mit den Fingerspitzen entlang der acht gebrochenen Kanten der Längsseite. Eine Linie nach der anderen wurde auf diese Weise untersucht, aber es gab weder eine Erhebung noch eine Vertiefung noch irgendwelche Stifte oder Knöpfe. Nach zwanzig Minuten richtete sich Jason wieder auf und sah Fellner schweigend an.
    „Nichts, Borstian", sagte er tonlos. Nachdem er sich an den Kopfteil der Kiste gestellt hatte, fuhr er fort: „Es ist also doch ein Fund der Geheimnisse."
    Fellner strich über sein Haar, wischte die Handfläche am Brustteil des Overalls ab und entgegnete: „Mein Hammer wird die Sache schon regeln. Aber wir wecken die anderen drei auf. Der Junge braucht seinen Schlaf. Da kann er von Planeten und Monden träumen."
    „Warte."
    Jason bewegte die Abschirmungen der Scheinwerfer und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen das Kopfteil des metallenen Sarges vor ihm. Wieder fing er an, ganz vorsichtig mit den Fingerkuppen die Linien nachzufahren. Fellner starrte wie verhext auf die Finger des jungen Mannes.
    Natürlich gab es nichts zu sehen. Er merkte gar nicht, daß seine eigenen Finger zitterten.
    Weder er noch Jason hörten, daß hinter ihnen Schritte lauter wurden und schließlich Patricia in der Zentrale stand. Sie schob sich zwischen den Scheinwerfer und die Kiste und wartete, bis die zwei Männer auf sie aufmerksam wurden.
    „Nicht besonders viel Glück bisher, wie?" fragte sie scheinbar ruhig.
    „Nein. Absolut nichts", murmelte Jason. „Aber irgendwie muß diese verdammte Kiste doch zu öffnen sein! Kein Schalter, kein Knopf, einfach nichts."
    Fellner packte den Hammer in der Mitte des Stieles und hob ihn an.
    „Soll ich?"
    „Nein!" sagte Patricia. „Es muß eine andere Möglichkeit geben."
    „Jedenfalls keine, die wir kennen", antwortete Jason Wisenth. Seine Stimme verriet, wie verärgert er war. Er vermochte sich nicht vorzustellen, daß es keine Möglichkeit gab, diesen Fund zu öffnen.
    Alles war zu öffnen, auf irgendeine Weise. Jason ging zum anderen Ende des Gegenstands und wiederholte seinen Versuch entlang der vielen Kanten und Flächen. Fellner hob den Hammer auf und trat an Jasons Seite.
    „Nun?"
    Die Herausforderung an Jason wuchs, obwohl er sich sagen mußte, daß

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