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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kapazitäten des Bordrechners und der Hilfsgeräte auszunutzen. Ununterbrochen erschienen neue Schriftreihen auf den Monitoren. Schließlich lehnte sie sich zurück und zuckte mit den Schultern.
    „Alles deutet darauf hin, daß du recht hast, Jason! Der Kurs von Knothe war also tatsächlich die Lösung."
    „Nicht wahr?" fragte Fellner zurück. „Der alte Tubbs hat es uns wieder gezeigt."
    Sie erschraken und fuhren zusammen. Hinter ihnen ertönte ein rasendes, durchdringend lautes Geräusch.
    Sie hatten es noch nie in ihrem Leben gehört. Es setzte sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und war so laut, daß es schmerzhaft wirkte. Es hatte urplötzlich eingesetzt, ohne jede Warnung.
    Es klang wie Metallsägen, wie das Kreischen der Atmosphäre an einem abstürzenden Raumschiff, wie zerbrechende Felsen oder schwere Bohrer, die sich durch Urgestein fraßen.
    Nur lauter, unheimlicher und bösartiger. Pat, Jason und Fellner wirbelten herum.
    Das Ding in der Kiste war plötzlich sehr lebendig geworden.
     
    5.
     
    Was sie sahen, erfüllte sie mit abgrundtiefem Schrecken.
    „Das Ding ... ist lebendig!" flüsterte Jason Wisenth. Niemand hörte ihn. Der Lärm war zu groß.
    Das System der ineinanderhängenden Ringe hatte sich als eine Art Raupe entpuppt, die sich mit rasender Eile bewegte.
    Und mit rasendem Hunger.
    An einem Ende dieser fast zwei Meter langen Raupe hatte sich ein Maul geöffnet. Die einzelnen Teile bewegten sich so schnell, daß Einzelheiten kaum zu sehen waren. Aber der Eindruck von dreieckigen Zähnen, funkelnden Schneiden und blitzenden, diamantartigen Zangen entstand. Der Körper krümmte sich unaufhörlich in zuckenden Bewegungen.
    Die Raupe fraß im Augenblick die Kiste auf, den Kokon, in dem sie bisher überlebt hatte. Die Geschwindigkeit, in der dieses Wesen fraß, war bestürzend. In den wenigen Augenblicken, in denen die drei Trampfahrer starr dastanden und versuchten, ihren Schrecken zu beherrschen, krümmte und buckelte sich der Körper, und ein Drittel des oberen Sargteils verschwand nacheinander hinter den zupackenden, mahlenden, sich drehenden Zähnen und Schneideflächen. Es war wie ein Film, der mit mehrfacher Geschwindigkeit projiziert wurde. Als erster handelte Jason.
    Er griff an die Hüfte, zog seinen Strahler aus dem Futteral und ließ ihn vor lauter Hast fallen.
    Als er ihn aufhob und entsicherte, flackerten plötzlich sämtliche Lichter. Der Lärm, mit dem diese stählerne Raupe fraß, war noch immer ohrenbetäubend.
    Jason machte einen Sprung in die Richtung des Wesens und blieb stehen.
    Die Waffe zielte auf das Vorderteil, das sich gefräßig hin und her bewegte und inzwischen am letzten Drittel der einen Sarghälfte angelangt war. Unbeirrbar fraß dieses Geschöpf weiter.
    War es eine Maschine oder ein Tier? Oder etwas, das keinem der beiden Gattungen zuzuschreiben war?
    Kaltes Entsetzen packte die Raumfahrer.
    Der Lärm hallte durch das Schiff. Er erzeugte Schwingungen, die andere Gegenstände klirren und klappern ließen. In heller Panik schrie Patricia: „Schieß doch endlich, Jason!"
    „Er hat uns noch nichts getan. Er frißt seine eigene Hülle!" brüllte Jason zurück.
    Noch zögerte er, tatsächlich hatte dieser Metallfresser dem Schiff und ihnen nicht geschadet. Im übrigen fraß er seine eigene Schutzhülle auf. Das fremde Wesen kümmerte sich überhaupt nicht um die Raumfahrer und deren Schrecken, sondern fraß weiter, mit dem gleichen schauerlichen Geräusch und den schnellen, verblüffend systematischen Bewegungen.
    „Er wird das ganze Schiff fressen!" schrie Fellner und hastete zu seinem Hammer hinüber. Im Eingang tauchten Sol und Knothe auf. Sie wirkten verschlafen und waren nur halb angezogen.
    Die Raupe krümmte sich zusammen, sprang aus dem unteren Teil der Kiste heraus und federte rasselnd auf den Boden.
    „Holt Waffen. Die Raupe war in dem Sarg!" schrie Patricia in der kurzen Pause.
    Sie starrten entsetzt dieses Wesen an, das sich wie eine echte Raupe hochbuckelte, in einer engen Kurve auf das Unterteil der Kiste zukroch und seine Stahlzähne in das Material schlug.
    Wieder brach das Heulen und Kreischen über die Zentrale herein. Sol hielt sich, vor Angst schreiend die Ohren zu.
    „So schieß doch, Jason!" donnerte Tubbs.
    Wisenth zielte auf den schauerlichen Rachen des Wesens, der wie eine Kreuzung aus einem Hochleistungsbohrkopf und einer Fräse aussah. Aus der Waffe löste sich heulend ein dicker, kurzer Feuerstrahl und mündete genau dort, wo

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