Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er nicht mehr dazutun konnte, um seinen Versuch mit Erfolg zu beenden. Genau in dem Augenblick, als er sich entschloß, andere Mittel zu ergreifen, ertasteten seine Finger an der tiefstliegenden Stelle, also an der untersten der acht langen Flächen, ein längliches Loch, in dem er drei etwa fingerdicke Druckknöpfe fühlte. Er hob den Kopf und flüsterte aufgeregt: „Ich glaube, ich hab's!"
    Er drückte einen der Knöpfe nach dem anderen hinein und fühlte, wie sie durch ziemlich starken Widerstand glitten und einrasteten. Dann stieß Patricia hervor: „Hier. Ein Spalt."
    Jason sprang auf und starrte die Stelle an, auf die Patricia dela Baree deutete. Entlang einer Kante war ein schmaler Spalt entstanden, der sich vergrößerte. Der Länge nach teilte sich die Kiste in zwei Hälften. Eine unsichtbare Kraft klappte den Deckel hoch. Unendlich langsam hob sich die halbierte Konstruktion hoch, das Licht der beiden Scheinwerfer enthüllte mehr und mehr vom Innern.
    „Sieht aus wie dicke, silberne Scheiben!" murmelte Fellner.
    „Eher nach etwas anderem", schränkte Jason ein. Der Spalt war größer geworden. Mehr Licht fiel in das Innere des etwa zwei Meter langen Kastens und zeigte ihnen ein verblüffendes Bild.
    Die Außenseite war achteckig. Aber der innere Hohlraum bestand aus einem länglichen Zylinder von mehr als hundertneunzig Zentimetern Länge und ungefähr fünfzig Zentimetern Durchmesser. In diesem Hohlraum befand sich etwas, das aussah wie ... nun, wie eine Raupe. Oder wie das Stück einer Schlange, vorn und hinten kantig abgeschnitten und aus silbern schimmernden Ringen bestehend, zwischen denen drei Finger tiefe und zwei Finger breite Rillen waren.
    Patricia begann sarkastisch zu lachen. Sie war enttäuscht und bemühte sich erst gar nicht, das zu verbergen.
    „Wenn das Ding jetzt zu sprechen anfängt, sollte es uns erklären, was es ist!"
    Diese etwa hundert ineinandergreifenden Ringe sahen völlig bedeutungslos aus. Trotzdem spürten die drei Menschen, daß dieses ... - Ding gefährlich war. Es gab aber nichts, das diesen Eindruck hervorrief.
    Vermutlich war es die alte, archaische Angst vor dem Unbekannten, die sie ergriffen hatte.
    „Es sieht wertvoll aus", murmelte Fellner und stieß mit dem Hammerstiel mehrmals gegen die Ringe.
    Sie gaben ein schwaches Klirren von sich. Aus dem Innern der Kapsel schlug noch immer Kälte den Raumfahrern entgegen, aber es gab die vorher beobachteten Effekte nicht: kein Rauhreif, kein Eis, keine Feuchtigkeit.
    „Im Gegenteil. Es sieht absolut wertlos aus!" rief Jason voller Wut. Patricia ging zum Kommandantenpult und blieb auf halbem Weg stehen. Über die Schulter meinte sie: „Nun ist die Kiste geöffnet. Vielleicht findet Sol morgen heraus, was der Fund zu bedeuten hat. Gibt es auf den Schirmen etwas, das ich wissen sollte, Fellner?"
    Fellner schleuderte seinen Hammer zielsicher in die Sitzfläche eines Sessels und erwiderte hastig: „Ja. Eine ganze Menge. Schiffsechos, mehr als ein halbes Hundert in einer Lichtwoche Entfernung.
    Jason meint, es wären energielose SVE-Raumer."
    „Es hat sich eben wieder einmal bestätigt, daß unser junger Freund ein hemmungsloser Optimist ist", meinte die Chefin und betrachtete aufmerksam die Schirme. „Aber mit seiner Analyse der Energieechos scheint er nicht weit daneben zu liegen."
    Sie wandten sich von dem Sarg ab und versammelten sich vor dem Zentrum der Steuerpulte. Auf den Bildschirmen hatte sich nichts verändert. Nur schienen die Echos etwas deutlicher geworden zu sein.
    Jason versuchte, seine abgrundtiefe Enttäuschung zu besiegen und erklärte schließlich: „Wenn sich meine Vermutungen als richtig herausstellen, dann sind wir am Ziel aller Wünsche, die ein Trampschiff haben kann. Dort, in wenigen Lichttagen Entfernung. Die Schiffe sind voller Ausrüstungsgegenstände, die wir brauchen können. Soviel wissen wir. Und sie sind groß genug, um einen Hangar zu haben, in dem wir die LOTOSBLUME ordentlich reparieren können."
    „Lauter ‚Wenn' und ‚Aber', Jason", sagte die Kommandantin. „Vermutlich hast du sogar recht. Aber wir alle haben gelernt, daß die sinnloseste Lebenseinstellung der Optimismus ist. Fliegen wir hin, vorsichtig natürlich, dann erst werden wir wissen, ob wir wirklich den Fund unseres Lebens gemacht haben."
    „Es bleibt uns nichts anderes übrig."
    Die Kommandantin setzte sich und begann zu rechnen.
    Sie tippte mit ihren schlanken Fingern, sprach leise ins Mikrophon und versuchte, die

Weitere Kostenlose Bücher