Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auflösten.
    Aber der Wurm ließ sich nicht aufhalten.
    Die Geschwindigkeit, mit der sein Körper in dem selbst geschaffenen Loch verschwand, schien noch zuzunehmen. Das Geräusch schwoll an, hörte auf, dann gab es ein metallisches Klirren.
    „Dieser verdammte Allesfresser ist ein Deck tiefer gelandet. Wenn er sich durch die Außenhülle frißt, sind wir verloren!" schrie Jason. Die drei Versuche, dieses Fabelwesen zu besiegen, hatten ihm genügt.
    Er wußte, daß der Superwurm nicht zu töten war.
    „Er bringt uns alle um!" schrie Sol voller Furcht. „Er macht das Schiff kaputt."
    Eine kühne Idee fuhr durch Jasons Überlegungen. Es mußte eine Möglichkeit geben, diesen allesfressenden Fremden aus dem Schiff zu treiben, ohne die LOTOSBLUME dabei zu vernichten.
    „Ich habe noch nichts gesehen, das einem Desintegrator widerstand", gab Fellner zu. „Mein ganzes Leben nicht. Der Hammer hätte das Vieh zertrümmern oder wenigstens einbeulen müssen."
    Patricia sicherte die tödliche Waffe und rief: „Wir haben es hereingeholt. Jetzt müssen wir den Allesfresser wieder aus dem Schiff hinaustreiben.
    Dein Job. Jason."
    Eine Ebene tiefer klang abermals das heulende Geräusch der Vernichtung auf.
    Der Fremde bemächtigte sich unbekannter Teile des Schiffes und verschlang sie, nachdem er sie in breite Späne zerschnitten hatte. Welche Art von Metabolismus besaß dieses Rätselwesen?
    Jason erinnerte sich an den Eindruck, den er gehabt hatte, als der Allesfresser nach Fellners Hammerschlag quer durch die Zentrale geschleudert worden war. Nachdenklich musterte er die Stelle, an der noch immer Flammen und Rauch aus den zerschnittenen und zerrissenen Verbindungen züngelten.
    „Wir müssen verhindern, daß er noch mehr zerstört!" brüllte Fellner und setzte sich in Bewegung.
    „Wohin rennst du?" schrie Jason.
    „Hole deinen Raumanzug. Ich bringe einen Antigravprojektor."
    „Das kann die Lösung sein", gab Wisenth laut zu. „Wir müssen ihn in die Nähe einer Schleuse treiben.
    Wo ist er?"
    „Unter uns!" kreischte Sol. Er zitterte am ganzen Körper.
    Er erkannte die Gefahr mit brutaler Deutlichkeit. Jason konnte sich nur an zwei Gelegenheiten erinnern, an denen er Sol in solcher Angst erlebt hatte.
    „Das sieht verdammt nicht gut aus. Und dazu können wir das Schiff nicht einmal richtig abschotten!"
    sagte Patricia. Langsam begann sich so etwas wie ein Plan herauszuschälen.
    „Vor allem muß es schnell gehen. Er frißt die LOTOSBLUME auf!" sagte Tubbs Knothe und hob die Schultern.
    „Und ich bin sicher, wenn sich jemand von uns ihm in den Weg stellt, dann frißt er auch den auf."
    Jason Wisenth hatte seinen lebensgefährlichen Raumanzug in einem Schrank nahe der Zentrale deponiert.
    Jetzt riß er ihn heraus und wechselte die Atemluftbehälter. Er schleppte die rissige, abgeschrammte und klappernde Hülle zurück in die Zentrale und ließ sich von Patricia und Sol hineinhelfen.
    Viele solcher Aktionen hielt der Anzug nicht mehr aus.
    „Los!" drängte er. „Alle dorthin, wo diese eisenfressende Kuriosität gerade haust. Kommandantin - wird die automatische Abschottung noch einmal funktionieren? Wir können dann die einzelnen Teile von Hand öffnen und schließen. Sonst würde ich vorschlagen, das Schiff zu öffnen.
    Aber wir haben ..."
    „... keine fünf Raumanzüge mehr!" beendete Patricia seinen Satz.
    „Das wollte ich sagen."
    Patricia nickte. Jede Schaltung dieser Art war gefährlich.
    Unter Umständen war es die letzte dieser Art, denn gerade diese ununterbrochen benutzten Nebenaggregate waren am meisten ramponiert.
    „Einverstanden. Ich werde die Schotte schließen. Und dann kümmern wir uns um diese Bestie."
    Bis auf Patricia verließen die Tramps die Zentrale.
    Die LOTOSBLUME trieb nach wie vor ohne die geringste Richtungsänderung auf die ferne Ansammlung von Echos zu.
    Das automatische Hyperfunkgerät und auch die Funkanlage, die im normalen Bereich arbeitete, fingen keinerlei Impulse auf.
    Der Bezirk des Weltalls, in dem sie sich befanden, war leer und öde. Sie konnten nicht damit rechnen, daß ihnen jemand zur Hilfe kam - gleichgültig ob Lare, Überschwerer oder Angehöriger der GAVÖK.
    Patricia dela Baree blieb in der Zentrale und wartete, bis alle anderen diesen Raum verlassen hatten.
    Dann zählte sie bis zehn und drückte, nachdem sie die zersplitterte Schutzkappe hochgehoben hatte, den runden roten Notknopf hinein.
    In sämtlichen Teilen der Korvette schlossen sich die Schotte.

Weitere Kostenlose Bücher