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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in eine Nische des Korridors und schob den Kopf hervor.
    Ihre Köpfe ruckten herum, als eineinhalb Meter neben der erwarteten Stelle Isoliermaterial aufzuplatzen und in Brocken herunterzufallen begann. Ein silberfarbenes Stück der Raupe schob sich aus der Decke. Das Freßgeräusch wurde plötzlich wieder laut. Unruhig hob Fellner den Hammer und ließ ihn wieder sinken. Jason hob die Hand und deutete an, daß sie noch etwas warten sollten.
    Erschrocken und fasziniert sahen sie jetzt diese Freßmaschine von vorn. Selbst wenn sie das Material in Staub verwandelte oder in winzige Späne, müßte sie sich jetzt schon wie ein Ballon gefüllt haben, der Menge nach zu urteilen.
    Aber als der Kopf sich vollends aus dem Loch geschoben hatte, als das Geräusch wieder aufhörte, mußten sie sehen, daß der Allesfresser seinen Umfang nicht im geringsten verändert hatte.
    Die Ringe klirrten, und ratterten, als sich der Körper zusammenzog und dehnte und sich ruckweise aus dem selbstgeschaffenen Loch schob.
    Siebzig Zentimeter, eineinhalb Meter, dann rutschte er schräg nach unten.
    „Einschalten!" brüllte Tubbs. Jason hatte schon reagiert.
    Er drückte den Auslöser, das unsichtbare Feld breitete sich vor dem konkaven Projektor des Hilfsgeräts aus und erfaßte die Raupe genau in dem Augenblick, als sie sich auf das darunterliegende Deck fallenließ.
    Der Allesfresser wurde in der Luft herumgerissen, seine Körperlängsachse richtete sich nach der Strahlrichtung aus.
    Der Fremde schwebte hilflos und gefangen, ohne jeden Halt, zwischen den Wänden des Korridors.
    Aufatmend sagte Jason Wisenth: „Den ersten Zug haben wir gewonnen. Jetzt müssen wir es schaffen, die Bestie aus dem Schiff zu bringen."
    „Ich werde dir mit dem Hammer helfen", versprach Fellner.
    In diesen Augenblicken der Gefahr verwandelte sich die Mannschaft der LOTOSBLUME ungeachtet aller Rivalitäten in Individuen, die alle nur ein Ziel kannten.
    Es ging um ihr Leben und um die Existenz, und um die Besitztümer, die sie in langen Jahren gesammelt hatten.
    Jason überlegte, wie er den Allesfresser so schnell und sicher wie möglich aus der Schleuse katapultieren konnte, ohne das Schiff zu gefährden.
    „Erst einmal in den nächsten abgesperrten Abschnitt, Jason. Komm!" sagte Knothe und griff nach dem Projektor.
    Aus dem Lautsprecher des Interkoms neben dem offenen Schott ertönte die Stimme der Kommandantin: „Danke. Jason. Ich habe alles gesehen. Viel Glück. Du schaffst es!"
     
    6.
     
    Jason und Tubbs wuchteten den Projektor hoch.
    Die Ladekontrollampe flimmerte und flackerte. Rund drei Meter vom Projektor entfernt schwebte der Allesfresser. Er schien zu merken. daß er in der Falle saß und versuchte, sich zu wehren und zu befreien. Geräuschlos dehnte, krümmte und spannte sich sein Körper, und hin und wieder klirrten die Panzerringe.
    „Hoffentlich hält die Energiezelle", murmelte Tubbs Knothe und bewegte sich an der Korridorwand entlang.
    „Wir haben den Projektor monatelang nicht benutzt. Die Energie müßte reichen."
    Hinter Jason und Knothe ging Fellner, den Hammer über der Schulter, den Stiel mit beiden Händen umklammert.
    Sie schoben sich an Sol vorbei, der sie schweigend und gespannt beobachtete, Mit einiger Mühe bugsierten sie den Allesfresser durch das offene Schott und in den dahinterliegenden Gangabschnitt hinein.
    „Sol! Schließe hinter uns das Schott. Dann öffnest du das nächste. Verstanden?"
    „Ja. Ich komme schon. Laßt ihn nicht los, Jason!" rief der Junge und rannte schnell an ihnen vorbei.
    Ein scharfes, langgezogenes Klirren und Rasseln ertönte.
    Der Allesfresser wehrte sich jetzt stärker und intensiver.
    Er schien zu merken, daß ihn die Wesen von seiner Nahrung trennen wollten. Der lange Körper drehte sich, bildete Figuren und schnellte sich immer wieder in die gestreckte Form zurück. Die Segmente der dreieckigen Zähne öffneten und schlossen sich in einem rasenden Wirbel.
    Ein trockenes, metallisches Rasseln kam vom Vorderteil des Wurmes her. Aus den Schlitzen schien Luft oder Gas unter hohem Druck hinausgepreßt oder eingesogen zu werden.
    Das Zischen klang drohend und bösartig.
    „Noch dreißig Meter, Tubbs", keuchte Jason.
    „Wir schaffen es. Und wenn nicht, dann wird Fellner den Allesfresser mit seinem Hammer hin und her schleudern."
    „Laß es lieber nicht auf einen Versuch ankommen", warnte das Faktotum.
    Schritt um Schritt ging es weiter. Vor ihnen öffnete Sol unter beträchtlichen Schwierigkeiten das

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