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0846 - Flucht aus Tilasim

0846 - Flucht aus Tilasim

Titel: 0846 - Flucht aus Tilasim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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steinerne Wüstenlandschaft. »Fantastisch«, zeigte er sich begeistert. »Wir sind dem Rand der Ebene der Zeitfelder schon ganz nahe.«
    Plötzlich zuckte der Zwitter zusammen. »Wir sind in die Gegenwart zurückgekehrt.«
    Zamorra hatte den Übergang nicht bemerkt. »Bist du dir sicher?«
    »Ich spüre es ebenfalls«, versicherte Amos. »Wir müssen weiter! Seht ihr den kleinen Fluss dort vorn? Ich kenne ihn von meinen früheren Besuchen auf dieser Welt. Er bildet die Grenze der Ebene der Zeitfelder. Sie überqueren ihn niemals! Wir haben es schon so gut wie geschafft!«
    »Und dann? Wie finden wir Kelvo und den Unsterblichen?«
    »Damit können wir uns auseinandersetzen, sobald wir außer Gefahr sind.«
    Das Wasser des Flusses reichte ihnen gerade einmal bis zur Hüfte. Sharita scheute sich zuerst, ihn zu betreten, beugte sich jedoch der Notwendigkeit und schob sich durch die Fluten.
    Noch ehe sie auf der anderen Seite ins Trockene kamen, zuckte der Zwitter zusammen.
    Zamorra bemerkte es. »Was hast du?«
    Die Antwort bestand aus einem dumpfen Stöhnen.
    ***
    Johannes' Verzweiflung wuchs ins Unermessliche.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Unablässig malte er sich Schreckensvisionen dessen aus, was auf sie zukommen mochte. Diese Szenarien vermischten sich mit den fürchterlichsten Bildern seines Kampfes mit dem Wächter zu einem Crescendo des Entsetzens.
    Außerdem sah er ständig seine gekrümmten Finger, die angezogenen Daumen und das ausgestreckte rechte Bein.
    Plötzlich hörte er etwas. Einen dumpfen Wutschrei. Ein schwarzes Wallen schob sich in sein Blickfeld, das er nur zu gut kannte.
    War bereits so viel Zeit vergangen, dass sein Peiniger zurückkehrte? Erst jetzt bemerkte er, dass er keine Ahnung hatte, wie lange er sich schon in diesem Zustand befand.
    Kelvos erste Worte klärten diese Frage. »Ich habe den Tod meines Wächters über die Dimensionsgrenzen hinweg gespürt. Ich muss dir gratulieren, Lebensbringerin. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass dir dies jemals gelingt.«
    Johannes! , schrie es in ihm. Ich heiße Johannes! Doch er vermochte nicht, Lippen und Zunge zu bewegen, um hörbar zu widersprechen.
    »Wie ist es dir gelungen, dich aus meinem Bann zu befreien? Du hast den Wächter ohne Waffen getötet. Eine erstaunliche Leistung.«
    Er spürte, wie sich der Bann um seinen Kopf lockerte. Vom Hals an abwärts stand er nach wie vor stocksteif, unfähig, die geringste Bewegung durchzuführen.
    »Rede!«, forderte Kelvo. »Ich bin nur deinetwegen hier, obwohl es nicht ungefährlich ist. Ich habe keinen Kontakt mehr mit meiner Dienerkreatur, aber das kann alles Mögliche bedeuten.«
    Johannes fragte sich, worauf der Dämon mit seinen letzten Worten wohl anspielte. Er entschloss sich, die Wahrheit zu sagen. »Du hast mich das letzte Mal zu früh wieder aufgesucht. Ich war danach erschöpfter als jemals zuvor, schwebte am Rand des Todes. Irgendwie hat sich dein Einfluss dadurch gelöst. Ich erinnerte mich an alles.«
    »Ein Fehler«, murmelte Kelvo. Die Stimme drang wie immer scheinbar von überall aus der Wolke gleichzeitig.
    »Dein Fehler war es, mich überhaupt gefangen zu nehmen! Damit hast du dir meinen Zorn zugezogen. Ich werde mich rächen, Kelvo. Du wirst noch jedes einzelne Mal bitter bereuen, dass du…«
    Der Dämon lachte dröhnend. »Große Worte für eine Gefangene, die keinen Finger rühren kann.«
    »Eine Gefangene? Ich weiß, wer ich bin, Kelvo! Ich habe deine Lügen durchschaut ! Ich bin keine Frau! Mein Name lautet Johannes. Hörst du? Johannes!«
    Kelvo lachte. »Ich könnte dich auf ewig in dieser Falle lassen, Johannes. Ich überlege übrigens, genau das zu tun, als Strafe für deine Vermessenheit.«
    Der Unsterbliche wunderte sich über seinen Wagemut. »Ich glaube dir nicht! Du brauchst mich, willst die Lebenskraft der Quelle aus mir saugen, und deshalb wirst du mich befreien. Und dann werde ich dich vernichten, irgendwie, genau wie deinen jämmerlichen Wächter!«
    »Du hast dir viel vorgenommen. Das Monstrum zu töten, war eine Sache, aber ich…«
    »Auch du wirst sterben! Doch nicht sofort. Ich werde es dir heimzahlen, werde dich quälen!«
    »Ich überlege mir eine angemessene Strafe für dich.« Kelvo entfernte sich.
    Johannes' Kopf war nach wie vor frei, und er drehte ihn, um den Weg des Schattendämons verfolgen zu können.
    Dabei sah er eine Bewegung aus dem Augenwinkel.
    Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    ***
    »Kelvo ist hier«, sagte der Zwitter und blieb

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