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0846 - Im Namen des Leibhaftigen

0846 - Im Namen des Leibhaftigen

Titel: 0846 - Im Namen des Leibhaftigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bei uns ist es anders.«
    »Wir sind hier in den Staaten. Hier ist die Justiz oft zu sehr mit der Politik verknüpft. Bings Fernziel ist es, Bürgermeister zu werden. Wenn er mal kandidieren wollte, dann müssen in seiner Vita Erfolge verzeichnet sein, sonst braucht er nicht erst anzutreten.« Der G-man schlug auf die Liste. »Wenn wir nur wüßten, wen sich Shango als nächsten ausgesucht hat, könnten wir etwas versuchen. Aber er geht dabei nach keiner Regel vor. Er nimmt nicht zuerst den Richter, den Attorney oder mich ins Visier, nein, er fängt von unten an und hält sich an die Schwachen.«
    »Bin ich schwach?«
    Suko und Abe schauten mich überrascht an. »Moment mal«, sagte Douglas, »soll das heißen, daß du damit rechnest, als erster von uns auf seiner Liste zu stehen?«
    »In gewisser Weise schon.«
    »Verstehst du das, Suko?«
    Der Inspektor deutete ein Nicken an. »Ich glaube es zumindest.«
    »Dann macht mich schlau.«
    Das tat ich. »Es ist ja so, Abe. Ich habe doch den Kontakt gehabt, den plötzlichen Schmerz gespürt. Wie es mir ergangen ist, muß es auch Shango gespürt haben. Er wird jetzt wissen, daß es jemand gibt, der ihm gefährlich werden kann. Die Ausstrahlung meines Kreuzes kann ihm nicht verborgen geblieben sein. Deshalb hat er es ja versucht, und deshalb stehe ich nun auf seiner Liste. So müssen wir das sehen. Er ist ja nicht dumm. Er wird wissen, daß wir versuchen werden, ihn zu stellen. Um aber Ruhe für seine eigentlichen Aufgaben zu haben, wird er sich an mich wenden. Dann hat er einen Feind weniger, denkt er.«
    Abe Douglas nickte. »Da ist was daran«, sagte er, »ja, zum Henker, das kann ich nachvollziehen. Du auch, Suko?«
    »Ich dachte es mir schon.«
    Douglas überlegte. Er schaute sich in der Bar um, in der kaum Betrieb herrschte. An der Theke saßen zwei Frauen und zwei Männer. Sie kippten irgendwelche Schnäpse. »Wenn dem so ist, John, wie du es gesagt hast, und ich gehe einmal davon aus, dann müßte es doch eine Möglichkeit geben, auch den umgekehrten Weg zu gehen.«
    »Du meinst, daß ich Kontakt aufnehmen soll?«
    »Ja. Nur so können wir ihn finden.«
    Ich streckte die Beine aus. »Nicht schlecht gedacht, Abe, wirklich nicht, aber es gibt da einen Denkfehler in deiner Rechnung. Mein Kreuz wird den Weg kaum finden. Ich selbst fühle mich nicht in der Lage, durch diesen Talisman den anderen zu finden. Ich kann ihm nicht befehlen, Kontakt aufzunehmen. Ich kann es aktivieren, aber nicht auf diese Art und Weise. Da muß schon der Feind in der Nähe sein. Das Kreuz ist also kein Sucher, so leid es mir tut.«
    »Schade.«
    »Meine ich auch.«
    »Ich gehe davon aus«, sagte der G-man, »daß in dieser Nacht nichts mehr passieren wird. Die Menschen, die auf der Todesliste stehen, halte ich für sicher. Shango könnte andere Probleme haben. Dein Erscheinen wird ihn ebenfalls überrascht haben. Vielleicht hat er sich verkrochen und denkt ebenfalls über Möglichkeiten nach.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Douglas legte den Kopf schief. »Trotzdem warte ich förmlich darauf, daß er mich besucht.«
    »Nimm ihn nicht auf die leichte Schulter«, warnte Suko. »Sobald jemand mit den Mächten der Finsternis paktiert, ist er im Prinzip nicht mehr berechenbar.«
    »Ja, das kann sein.« Douglas streckte seine Arme aus und erhob sich. »Ich denke, ich werde mal mein Bett aufsuchen, irgendwo habe ich es mir verdient, und ihr auch.«
    »Das will ich wohl meinen.«
    Wir brachten den Kollegen noch bis zum Aufzug. New York war eine Stadt, die nie schlief. Es herrschte immer Trubel, es waren immer die Geräusche vorhanden, und das Jaulen der Polizeisirenen erklang in der Nacht noch lauter als tagsüber.
    Abe reichte uns die Hand. »Soll ich sagen, schlaft gut?«
    »Es wäre am besten«, meinte Suko.
    »Dann okay.«
    »Wir rufen an.«
    »Tut das.« Er wollte schon gehen, blieb aber noch stehen. »Ach ja, da ist noch etwas. Sollte ich nicht im Büro sein, könnt ihr euch denken, mit wem ich eine kleine Unterhaltung führe.«
    »Walter Bing.«
    Abe fletschte die Zähne. »Richtig, und ich freue mich schon wahnsinnig auf ihn.«
    »Nimm den Hammer mit«, sagte Suko zum Abschied.
    Der FBI-Mann zwinkerte uns zu. »Ich werde es mir überlegen, Freunde…«
    ***
    Es dauerte nicht lange, bis ich wieder allein in meinem Zimmer war. Suko war in seiner Bude verschwunden und hatte mir zuvor erklärt, daß die tiefe Ruhe ihn wohl nicht überkommen würde. Dazu war die Vergangenheit zu aufregend

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