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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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aus dem Schnitzel gerissen und kaute gerade daran herum. Fooly griff zu und wollte das Schnitzel wieder an sich bringen Die Katze schlug blitzschnell zu. Nur verhakten sich ihre Krallen in der Schuppenhaut der Drachenhand. Der Drache schrie vor Schmerz, die Katze fauchte vor Ärger. Sie bekam die Pfote wieder frei, nahm das Schnitzel zwischen die Zähne und zog sich ein paar Meter weiter zurück. Drohend sah sie den Drachen an.
    »Ja und?«, sagte dieser. »Was interessiert's mich? Dass zuerst mal ich Hunger habe, ist wichtiger.« Dann, nach einer halben Minute: »Ach, sei still und gib es mir zurück, oder Madame Ciaire serviert ›Katze, flambiert‹ zu Mittag!«
    Und wieder ein paar Sekunden später: »Und ob ich das wage! Willst du's ausprobieren? - Nein, der Chef und die Demoiselle werden mich nicht daran hindern, verlass dich drauf, du gefräßige Bestie! - Doch, bist du wohl!«
    »Sag mal, Fooly, unterhaltet ihr euch etwa?«, wunderte sich Nicole.
    »Ja, was dachtest du denn, Mademoiselle Nicole? Dass wir aus Henri Alain-Fourniers ›Der große Kamerad‹ zitieren?«
    Derweil futterte die Katze weiter.
    »Sie hat mir gesagt, sie hätte Hunger«, behauptete Fooly. »Dabei habe ich den auch, und völlig zu Recht. Ich bin geschwächt und muss dringend zwei Schnitzel essen, sonst verhungere ich. Seht ihr nicht, wie abgemagert ich schon bin?« Dabei deutete er mit der freien Hand auf seinen Bauch. Dessen Umfang widersprach seiner Behauptung allerdings ziemlich drastisch.
    »Ja, du siehst schon richtig tot aus«, bestätigte Nicole in gespieltem Mitleid.
    »Ich wäre vorhin ja auch schon fast tot gewesen!«, sagte Fooly. »Während ihr euch stundenlang irgendwo da draußen herumgetrieben habt, habe ich hier um mein Leben gekämpft!«
    »Ach ja…?«
    »Ach ja! Glaubst du mir nicht? Dann schau mal in das Arbeitszimmer des Chefs! Dann vergeht dir der Spott!«
    »Ich glaube, er meint das ernst«, murmelte Zamorra. Fooly machte tatsächlich einen verärgerten Eindruck.
    »Da liegt ein Einbrecher«, fuhr der Jungdrache fort. »Ein ganz komischer Kerl. Sieht aus wie Conan der Barbar, fuchtelte mit einem Laserschwert oder so was Ähnlichem herum wie Luke Skywalker und wollte mich umbringen. Ich konnte ihn betäuben. Jetzt hegt er da und ist hoffentlich noch immer betäubt. Ach ja, ziemlich groß ist er. Viel größer als ihr beide oder andere Menschen.«
    »Ein Riese«, seufzte Zamorra. »Also haben sie uns schon gefunden. Den schauen wir uns mal näher an.«
    »Wartet«, bat Fooly.
    »Worauf denn jetzt?«
    Der Jungdrache deutete auf die Katze.
    Sie kauerte da wie ein Häufchen Elend. Den Rest des Schnitzels beachtete sie überhaupt nicht, sondern gab ein klagendes, leises Miauen von sich.
    So hatten Zamorra und Nicole sie noch nie zuvor erlebt.
    »Sie sagt, Merlin ist in höchster Gefahr. Er braucht dringend Hilfe.«
    »Merlin? Wie kommt sie darauf? Woher weiß sie das?«
    »Er stirbt«, sagte Fooly.
    ***
    Während seines Spanienflugs fand Don Jaime eine Menge Zeit zum Nachdenken. Unter anderem über Kleinigkeiten, die künftig einen Teil seines Lebens darstellen würden. Beispielsweise würde er sich umgewöhnen, was die Art und Weise seiner bodengebundenen Reisen betraf.
    Er benötigte wieder ein Vehikel.
    So etwas wie den Hispano-Suiza fand er garantiert nie wieder. Diese Autos waren im Laufe der Jahrzehnte zu selten geworden, und die wenigen, die es noch gab, waren mit Sicherheit unverkäuflich. Seinen hätte er ja auch niemals abgegeben. Er hasste die Riesen dafür, dass sie ihm dieses Traumauto zerstört hatten. Dafür würde er sich an ihnen rächen.
    Wobei ihm sein Bruder hoffentlich behilflich war. Verwandtschaft verpflichtet!
    Nun gut, ein neuer Wagen musste her. Er brauchte nicht einmal so groß zu sein, dass ein Sarg mit Heimaterde hineinpasste. Davon gab es sowieso keinen Nachschub mehr, wie Don Jaime jetzt wusste. Er hätte diese Erde aus der sogenannten Spiegelwelt holen müssen. Aber einmal hier, wollte er nicht mehr dorthin zurück. Hier befand er sich ja in einer viel besseren Position - eine, die er »drüben« wohl niemals erreichen würde. Die Grundvoraussetzungen dafür hatten sich im Gegensatz zu hier wohl kaum entsprechend verändert.
    Außerdem hatte er sich daran gewöhnt, mit der »falschen«, also der hiesigen Erde unterwegs zu sein. Wenn ihm das gelang, war er von seiner Erde, von Heimaterde überhaupt, unabhängig geworden. Warum sollte er sich also noch weiter damit belasten?
    Er dachte an

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