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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgesandt.
    Es kam zum Schußwechsel. Zwei Titan-Einheiten wurden vernichtet. Ich fürchte, darauf wird man in der Stahlfestung sauer reagieren."
    „Das ist sogar wahrscheinlich", gab der Lare zu. „Ich bin soeben auf dem Weg, die letzten Schaltungen vorzunehmen."
    „Beeilen Sie sich!" trug Gonz ihm auf. „Wenn wir uns vor den Überschweren zurückziehen müssen, gilt Ihr Einsatz als gescheitert!"
    Hotrenor-Taak antwortete nicht. Er hörte das leise Klicken, mit dem die Verbindung erlosch. Er biß sich auf die Lippen. Wer war dieser Terraner, der ihm Vorschriften machte, wie er seine Aufgabe handhaben solle? Ein paar Augenblicke lang bäumte sich der Stolz des Laren auf.
    Aber dann zog von neuem Ruhe in die Seele des Verkünders ein. Stolz, sagte er sich, war in seiner Lage ein Luxus. Er war darauf angewiesen, Leute und Meinungen für sich zu gewinnen.
    Er brauchte Zeit, während der man ihn in Ruhe ließ und er seine weiteren Pläne formulieren konnte.
    Er war hier auf Titan, um sich diese Zeit zu verschaffen. Wenn er seinen Auftrag mit Erfolg ausführte, würde die Regierung auf Gäa eine Weile die Hand über ihn halten.
    Bevor er das Paket aufnahm, überprüfte er nochmals die Kontrollen seiner Montur, die er brauchte, um sich außerhalb der ihm zugewiesenen Räume in ein schützendes Antigravfeld zu hüllen.
    Er inspizierte auch den Mechanismus, der es ihm gegebenenfalls erlaubte, mit Messerschmidt in Verbindung zu treten. Dann schulterte er die Last und machte sich auf den Weg.
    Er hatte Coden Gonz gegenüber konservativ geschätzt. Wenn sich ihm nichts in den Weg stellte, würde er in spätestens anderthalb Stunden fertig sein.
    Um keine Zeit zu verlieren, stellte er den Antigrav so ein, daß er sich schwebend durch die unterirdischen Gänge der Stahlfestung bewegen konnte.
     
    *
     
    In den unterirdischen Räumen der Stahlfestung herrschte künstliche Nacht. In den vergangenen Tagen hatte Hotrenor-Taak mehrere Wege erkundet, die von seiner Unterkunft zur Hauptleitzentrale führten. Er benutzte diese Wege abwechselnd - eine selbstverständliche Vorsichtsmaßnahme für einen, der keinen Wert darauf legte, bei einem seiner heimlichen Gänge erwischt zu werden.
    Trotzdem hatte er Pech. Er hatte nicht mit dem mißtrauischen Zuffraq gerechnet. Oder, um ganz genau zu sein: Er wußte nicht einmal, daß Zuffraq ihn verdächtigte.
    Er war einigermaßen überrascht, den Unterführer aus einer Wandnische hervortreten zu sehen, als er sich gerade der letzten Gangkreuzung vor der Hauptleitzentrale näherte.
    Zuffraq war bewaffnet. Hotrenor-Taak begriff sofort, daß es im Lauf der nächsten Sekunden oder Minuten zu einer Entscheidung kommen würde.
    Er war dem Überschweren gegenüber im Nachteil. Im Schweben balancierte er das massive Paket, das bestrebt war, der Antigravsphäre seiner Montur zu entkommen und zu Boden zu stürzen. Er hatte keine Hand frei, mit der er hätte zur Waffe greifen können. Im übrigen bezweifelte er, daß Zuffraq einen solchen Griff widerspruchslos zugelassen hätte.
    „Halt an, Verkünder!" rief ihm der Überschwere entgegen.
    Hotrenor-Taak bremste seine Fahrt ab. Während er das Paket mit einer Hand jonglierte, regulierte er mit der anderen den Antigrav so, daß er nicht mehr völlig schwerelos war. Unmittelbar vor Zuffraq kam er zum Stehen. Das Paket glitt sanft zu Boden.
    Der Lare musterte den Unterführer mit starrem Blick.
    „Höre!" sagte er ernst. „Zu deiner Verteidigung bin ich willens, anzunehmen, daß du den Verstand verloren hast.
    Anders kann ich mir dein Verhalten nicht erklären!"
    Zuffraq grinste frech.
    „Den Verstand verloren? Weil ich erkannt habe, daß der Verkünder der Hetosonen in Wirklichkeit ein Verräter ist?"
    Hotrenor-Taak seufzte.
    „Bei allen Geistern - er ist wahrhaftig übergeschnappt!"
    Da wurde Zuffraq wütend.
    „Wir wollen sehen, wer hier übergeschnappt ist!" schrie er zornig.
    „Was hast du in der Nähe der Hauptleitzentrale zu suchen? Was ist in diesem Paket? Öffne es!"
    Dabei fuchtelte er wild mit seiner Waffe, in deren trichterförmiger Mündung es gefährlich glomm.
    Für Hotrenor-Taak ging es darum, Zeit zu gewinnen. Während er Zuffraq verwundert anstarrte, als traue er seinen Ohren nicht, aktivierte er den geheimen Sender. Vorsichtig, und ohne das geringste Geräusch zu erzeugen, ließ er Messerschmidt wissen: „Ich brauche Babboch - auf dem schnellsten Wege!"
    Der Roboter antwortete kaum eine Sekunde später: „Babboch ist unterwegs.

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