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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schließlich, daß er den wichtigsten Rat, den Leticron je gegeben hatte, nicht rechtzeitig begriff.
     
    9.
     
    Kershyll Vanne und Coden Gonz trafen sich in einem kleinen Besprechungsraum, der abseits des Kommandostands der EX-1950 lag. Beide Männer schauten besorgt drein, aber es zeigte sich bald, daß die Anlässe ihrer Besorgnis gänzlich verschieden waren.
    „Die Fachleute werden stutzig", begann Kershyll Vanne. „Mittlerweile hat jedermann festgestellt, daß Kobold ganz erheblich geschrumpft ist."
    „Ja - und?" fragte Coden Gonz zerfahren.
    „Es ist etwas Geheimnisvolles um dieses Sonnensystem", antwortete Kershyll Vanne mit mattem Lächeln.
    „Die Erde befindet sich nicht mehr hier, aber die Leute, deren Ahnen hier gelebt haben, wünschen nicht, daß das System durcheinandergebracht wird. Für sie bedeutet die Entstehung eines Störfaktors mitten in diesem System eine Katastrophe. Sie möchten sie beseitigt sehen."
    Coden Gonz kratzte sich am Kopf.
    „Soweit ich mich erinnere, waren Sie bei unserer letzten Unterhaltung über dieses Thema selbst nicht sicher, ob wir es hier mit einer Entwicklung zu tun haben, die von ES gesteuert wird, oder um einen statistischen Vorgang."
    „Eben!" sagte Kershyll Vanne.
    „Eben ... was?", stieß Coden Gonz ziemlich aufgebracht hervor.
    „Es könnte eines von beiden sein", antwortete das Konzept gelassen.
    „Sie wissen es immer noch nicht?"
    „Ich weiß es immer noch nicht."
    Coden Gonz starrte sein Gegenüber an. Die Ratlosigkeit, die seine Miene zum Ausdruck brachte, war unmißverständlich.
    „Sie helfen mir nicht", beschwerte er sich. „Ich bin der Kommandant dieser Expedition. Man erwartet von mir, daß ich Regeln festlege, Anweisungen erteile und für einen ordnungsgemäßen Ablauf dieses Unternehmens sorge. Wie soll ich das tun, wenn mir selbst die primitivsten Informationen fehlen? Ich muß wissen, ob die Entwicklung Kobolds ein Zufall ist oder nicht. Ist sie zufällig, dann zerstören wir das Ding. Ist sie geplant, dann rühren wir es nicht an."
    Kershyll Vanne tippte mit dem Zeigefinger durch die Luft, in Gonz' Richtung.
    „Damit werden Sie ein Problem haben!" behauptete er.
    „Womit?"
    „Den Leuten klarzumachen, daß wir Kobold in Ruhe lassen müssen, sobald wir erkennen, daß es sich bei seiner Entwicklung um einen planmäßigen Vorgang handelt."
    „Warum?"
    „Weil die Leute den Plan nicht kennen.
    Erinnern Sie sich! Niemand außer ein paar wenigen weiß bis jetzt, daß die Erde an ihren ursprünglichen Standort zurückkehren soll!"
    Coden Gonz winkte ab.
    „Das ist eine Entscheidung auf höherer Ebene", antwortete er mit Entschlossenheit. „Darum habe ich mich nicht zu kümmern. Ich brauche nur zu wissen, wie ich meine sechshundert Wissenschaftler steuern soll."
    Vanne nickte.
    „Sie werden es erfahren."
    „Wie?"
    „Das weiß ich nicht, aber ich bin meiner Sache sicher!"
    Coden Gonz streckte die Hand aus wie ein Bettler, der eine barmherzige Gabe erfleht.
    „Sie sind der Angehörige einer übergeordneten Kategorie des Menschseins", sagte er in bittendem Tonfall. „Haben Sie Erbarmen mit einem einfachen Menschen und erklären Sie mir die Sache so, daß ich sie verstehen kann!"
    Kershyll Vanne hörte den Spott wohl und grinste.
    „Stellen Sie sich nicht ganz so armselig dar, Coden!" forderte er den Kommandanten auf. „Sie haben von ES gehört. ES hat den Plan, die Erde wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückzuversetzen.
    ES wird dafür sorgen, daß dieser Transfer von einer Galaxis zur ändern reibungslos und ohne Zwischenfälle vonstatten geht.
    Entweder gehört Kobold zum Plan, dann werden wir von ES nichts zu hören bekommen, bis die Erde vor unseren Augen materialisiert. Oder aber Kobold gehört nicht dazu - dann wird ES entweder selbst aktiv werden oder uns darauf aufmerksam machen, daß die Erde sich in Gefahr befindet."
    Coden Gonz dachte eine Weile nach. Dann nickte er.
    „Genauso hatte ich es mir gedacht. Alles dreht sich um ES.
    Wenn ES nichts von sich hören läßt, gehen wir gegen Kobold vor. Verstehe ich Sie richtig?"
    „Völlig richtig."
    „Das heißt - ich muß die Wissenschaftler hinhalten. Nun, das wird so schwer nicht sein - wenigstens vorläufig. Etwas anderes fällt mir weitaus schwerer."
    „Was ist das?"
    „Zu ES dasselbe blinde Vertrauen zu haben wie Sie!"
     
    10.
     
    Die Flotte der Überschweren war nahezu bereit, die Hangars der Stahlfestung zu verlassen, da wurde Detrolanc gemeldet, daß sich ein

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