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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ordnung - bis auf den Schädel. Der brummte gottsjämmerlich.
    Walik ging um das Fahrzeug herum und blickte in die Richtung, in der sich die Villa des Obmanns befand.
    Was er sah, zog ihm das Herz zusammen. Das mächtige Gebäude war nur noch ein Trümmerhaufen, kaum zwei Mannshöhen hoch. Wenn Claus Bosketch sich nicht rechtzeitig ins Freie gerettet hatte, dann lebte er jetzt nicht mehr.
    Walik eilte hinüber. Der Gleiter war nicht weiter als zweihundert Meter von dem Haus entfernt abgestürzt. Der Hof war zur Hälfte von Trümmern bedeckt. Walik räumte einige von ihnen beiseite.
    Er wollte wenigstens bis zur Freitreppe vordringen.
    Er fand Claus Bosketch. Bosketch hatte anscheinend im letzten Augenblick erst begriffen, daß das Haus zur Falle für ihn wurde.
    Er war geflohen, aber am Fuß der Treppe hatten die Trümmermassen ihn unter sich zermalmt.
    Bedrückt kehrte Walik zum Gleiter zurück. Unterwegs musterte er die Landschaft ringsum, und es wurde ihm merkwürdig rasch leichter ums Herz. Es war etwas an diesem frühen Morgen, das Trauer und Bedrücktheit nicht duldete. Walik hatte ein paar spöttische Gedanken bezüglich Payne Hamiller, der vor weniger als zwölf Stunden den raschen Untergang der Sonne Medaillon prophezeit hatte. Möchte wissen, wie er sich das erklärt, wunderte sich Walik. Sie strahlt schöner als je zuvor!
    Als er den Gleiter erreichte, sah ihm Marboo entgegen.
    Sie sprang von der hohen Bordkante des Luks herab und fiel ihm geradeswegs in die Arme.
    „Bosketch ...", sagte sie. „Wie geht es ihm?"
    Er strich ihr übers Haar und antwortete: „Wie es den Schurken in den alten Abenteuerromanen geht.
    Das Schicksal hat ihn erwischt."
    Sie stemmte sich von ihm fort und sah ihn fragend an.
    „Ist er...?"
    „Tot!" sagte Walik dumpf.
    Ein Schleier senkte sich über ihre Augen. Sie wirkte verwirrt und traurig zugleich. Aber dann sah sie auf, ihr Blick ging in die Runde - und es geschah mit ihr, wie es mit ihm geschehen war: sie wurde mit einemmal wieder heiter.
    „Welch ein wunderschöner Morgen", sagte sie und schien Claus Bosketch schon längst wieder vergessen zu haben.
    In diesem Augenblick rief Sepi Altamares schrille Stimme aus dem Inneren des Gleiters: „Was ist das für ein Licht? Ich dachte, Medaillon liegt im Sterben!"
    Da schoß Walik ein gänzlich verrückter Gedanke durch den Kopf. Er versuchte ihn abzuschütteln, aber der Gedanke blieb. Er blickte in Richtung des glänzenden Sonnenballs, aber die Helligkeit war so gewaltig, daß er geblendet die Augen schloß.
    „Das kann doch nicht sein!" murmelte er verstört.
    Hastig aktivierte er den Minikom an seinem Handgelenk.
    Ohne jegliche Verzögerung bekam er das bestätigende Piep-Zeichen. Aus dem winzigen Empfänger drang Jentho Kanthalls offenbar belustigte Stimme: „Seid ihr endlich wieder bei euch, ihr Langschläfer? Vor ein paar Stunden sprach ich mit Augustus. Er sagte, ihr hättet euch alle die Schädel angerannt und wäret für ein paar Stunden nicht zu sprechen."
    „Jentho ...", sagte Walik in drängendem Tonfall.
    „Wie steht's bei euch?" tönte Kanthalls Stimme aus dem Empfänger. „Augustus sagt, es hat keinen ernsthaften Schaden gegeben. Stimmt das?"
    „Jentho...!"
    Waliks Ungeduld wuchs.
    „Hoffentlich sind die Leute in der Stadt ebenso leichten Kaufs davongekommen", sagte Jentho Kanthall, der Waliks Zwischenrufe nicht zu bemerken schien.
    „Jentho!" schrie da Walik Kauk.
    „Was ist? Warum schreist du so?"
    „Jentho - was ist das für eine Sonne dort am Himmel?"
    Eine kurze Pause trat ein. Jentho Kanthall mochte auf diesen Augenblick gewartet haben. Er hatte erfahren, daß Walik und seine Begleiter im entscheidenden Augenblick das Bewußtsein verloren hatten.
    Es war sein Plan gewesen, sie beim Aufwachen kräftig zu verspotten.
    Aber jetzt, als er Rede und Antwort stehen mußte, packte ihn der heilige Schauder angesichts des wahrhaft Unbegreiflichen. Er brachte es nicht mehr fertig zu spotten.
    „Das ist Sol, Walik", antwortete er ernst.
     
    10.
     
    Es war Kershyll Vanne, der Julian Tifflor das entscheidende Signal gab. Auch diesmal war die Kommunikation auf reine Datenübertragung beschränkt. Kobold war in das Stadium eines „black hole" eingetreten und überschüttete seine Umgebung mit hyperenergetischen Störeinflüssen, die jede andere Art der Verständigung mit großen Risiken behaftete.
    „Das Schwarze Loch namens Kobold ist zusätzlich aktiv geworden", begann die Nachricht. „Nach allem, was wir

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