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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er.
    „Wahrscheinlich eine Tür im Keller", antwortete einer der Roboter.
    „Was ist mit der Tür?"
    „Sie wurde mit Gewalt geöffnet - dem Geräusch nach zu urteilen. Wahrscheinlich hat der Sturm sie eingedrückt."
    Claus Bosketch zögerte eine Weile. Dann deutete er der Reihe nach auf drei seiner Diener.
    „Seht nach, was das zu bedeuten hat!" befahl er. „Ihr sucht zuerst das Erdgeschoß ab und vergewissert euch, daß niemand eingedrungen ist. Dann seht ihr im Keller nach. Verstanden?"
    „Wir haben verstanden", antworteten die drei Roboter einstimmig und machten sich sofort auf den Weg.
    Claus Bosketch trat ein paar Schritte näher. Er ging jetzt ohne Unterstützung, aber er humpelte schlimmer als zuvor.
    „Du hast mich zum Krüppel gemacht", sagte er zu Marboo.
    „Du wirst dafür büßen!"
    „Du kannst niemand außer dir selbst verantwortlich machen", antwortete Marboo standhaft. „Ich bin nicht aus freien Stücken hier. Ich habe das Recht, mich gegen dich zu wehren."
    Bosketch schlug sich mit der Faust gegen die Brust.
    „In diesem Haus gilt nur das Recht des Stärkeren - und der Stärkere bin ich!" schrie er wütend.
    In diesem Augenblick geschah das Unglaubliche. Aus einer Ecke des Raumes erklang ein meckerndes Lachen, und dann eine schrille Stimme: „Bist du da ganz sicher, Bosketch? Oder haben andere dir womöglich schon den Rang abgelaufen?"
    Mit einem Wutschrei fuhr Bosketch herum.
    „Wer sagt das ...?" brüllte er.
    Marboos Blick wanderte voller Staunen zu dem alten Fernsprechgerät, das sie vor Stunden in Betrieb zu nehmen versucht hatte, kurz bevor die Roboter sie festnahmen. Sie hatte gedacht, es handele sich um einen Radikom.
    Es war ihr nicht gelungen, ihn anzuschalten. Jetzt dagegen funktionierte er einwandfrei. Marboo begriff instinktiv, woran das lag. Das Gerät gehörte zu einer hausinternen Sprechanlage.
    Es war nicht dafür gedacht, eine Verbindung in die Stadt herzustellen.
    „Wer?" fragte die schrille Stimme spöttisch. „Kennst du mich nicht wieder, Bosketch?"
    In unbeherrschtem Grimm stürzte der Stiernackige sich auf den Interkom.
    „Und ob ich dich kenne!" röhrte er. „Sepi Altamare, der hinterhältige Fuchs! Sprich dein letztes Gebet, Sepi!
    Denn ich komme jetzt, um dich zu holen!"
    Mit einem wütenden Ruck riß er das Gerät aus der Halterung und schleuderte es zu Boden. Dann fuhr er herum.
    „Durchsucht das ganze Haus!" schrie er die Roboter an. „Findet den Eindringling und bringt ihn hierher zu mir!"
    Die Roboter eilten davon. Sekunden später war der große Raum leer bis auf Claus Bosketch und seine Gefangene, Marboo. Bosketchs Augen glühten in einem eigenartigen Licht.
    Mit unbeholfenen Schritten kam er auf die junge Frau zu.
    „Jetzt sind wir allein!" stieß er heiser hervor. „Wozu roch länger warten? Deine Buße beginnt jetzt - in diesem Augenblick!"
    Marboo sprang auf. Es erschien ihr nicht zu schwer, Bosketch davonzulaufen. Er humpelte so stark, daß er sie nicht allzu weit würde verfolgen können. Sie spähte zu dem Ausgang hinüber, der ihr am nächsten lag.
    „Überleg dir das mit dem Fortlaufen!" verhöhnte sie Bosketch.
    Sie sah sich nach ihm um und erkannte, daß er seine Vorbereitungen getroffen hatte. In der mächtigen Pranke seiner rechten Hand schimmerten matt die Umrisse eines schweren Schockers.
    Da wußte Marboo, daß jetzt nur noch ein Wunder sie retten konnte.
    Augustus schob Walik Kauk einfach beiseite und stellte sich vor die drei altmodischen Roboter hin.
    „Bevor wir uns gefangen nehmen lassen, wollen wir eure Legitimation sehen", erklärte er.
    „Es gibt keine Legitimation", antwortete der vorderste Robot.
    „Es muß sogar eine geben", verbesserte ihn der Ka-zwo. „Laut Gesetz hat jedes nichtorganische Lebewesen beim örtlichen Kontrollelement registriert zu sein. Ich verlange, daß ihr diese Registration nachweist.
    „Wir sind nicht registriert", lautete die Antwort.
    „Davon muß ich das Kontrollelement in Kenntnis setzen", erklärte Augustus. „Ihr werdet wahrscheinlich sofort deaktiviert werden."
    „Dieser Vorschlag ist nicht akzeptabel", sagte sein Gegenüber. „Wir haben den Befehl, euch gefangenzunehmen."
    „Ich wiederhole, daß ein nichtorganisches Lebewesen zur Gefangennahme eines organischen Lebewesens einer Legitimation bedarf", reagierte der Ka-zwo unbeirrt. „Es liegt an euch, diese Legitimation sofort zu beschaffen."
    „Welches ist die Prozedur?"
    „Sprecht mir nach! Alle!"
    „Was sollen wir

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