0850 - Weltensterben
damit, das, was er gesehen hatte, einigermaßen zu verarbeiten. Meegh-Spider, die eine Station der Riesen gewissermaßen im Vorbeiflug vernichtet hatten. Eine riesige Flotte von wenigstens zweihundert Raumschiffen…
Natürlich wusste er von den Basisplaneten, auf denen große Spider-Flotten geparkt waren und auf ihren Einsatz warteten. Er selbst war ja dabei gewesen, als sie einige dieser Spider gekapert und im Zuge einer »undokumentierten Eigentumsveränderung« in den Besitz der Tendyke Industries überführt hatten. Aber dass es wieder Meeghs gab, die ihre Dimensionsraumschiffe selbst flogen… das war ungeheuerlich.
Er hatte zwar schon mit einem dieser Raumschiffe zu tun gehabt, das in einer anderen Dimension von der STERNENJÄGER abgeschossen worden war. Aber gleich zweihundert Stück - damit ließ sich eine ganze Galaxis erobern!
»Das muss Zamorra erfahren«, sagte er heiser. »Sofort!«
Sein alter Freund Al Cairo, Eigentümer der stark bewaffneten Yacht, wandte sich an die Funkstation. »Transfunk- Ruf nach Gaia«, ordnete er an. »Empfänger ist Professor Zamorra im Château Montagne. Nach Herstellung der Verbindung Sprechkontakt auf die Zentrale schalten.«
»Verstanden, Ausführung.«
Ted lächelte etwas verkrampft. »Danke, Al.«
Der Transfunk war weit schneller als das Licht, und er war so extrem gebündelt, dass er selbst auf die gewaltige Distanz zu Gaia, wie die Ewigen die Erde nannten, nur das angepeilte Ziel erreichte und schon wenige Meter entfernt nicht mehr empfangen werden konnte. Da die Position der Erde und auf ihr des Châteaus bekannt war, war das für die STERNENJÄGER kein Problem. Und durch diese straffe Bündelung war der Transfunk absolut abhörsicher.
Minuten vergingen. Dann meldete sich der Man in Black vom Funk.
»Verbindung nicht herstellbar. Echo-Control zeigt Empfänger unklar oder nicht existent.« Mit dieser Aussage war der Man in Black einer entsprechenden Prüfanweisung seines Kommandanten zuvorgekommen.
»Was zum Teufel ist denn da passiert?«, wunderte sich Ted. »Al…«
Der Ewige winkte ab. »Wir fliegen hin und sehen uns das näher an«, sagte er und gab dem Piloten die nötigen Kursanweisungen.
Augenblicke später beschleunigte die STERNENJÄGER, wurde überlichtschnell und raste durch den Sternendschungel der Erde entgegen.
***
Die Peters-Zwillinge waren in Konzentration versunken. Tendyke beobachtete Asmodis mit äußerstem Misstrauen. Er rechnete ernsthaft damit, dass sein Erzeuger - er weigerte sich nach wie vor, ihn seinen Vater zu nennen - versuchte, die beiden Telepathinnen unter seine Kontrolle zu bringen. Aber wie konnte er herausfinden, ob das geschah? Er war selbst kein Telepath. Seine Para-Fähigkeit ließ ihn die Geister ruheloser Seelen sehen und mit ihnen reden; das war aber auch schon alles. Er konnte höchstens genau beobachten, ob sich im Verhalten der Zwillinge etwas änderte.
Er hoffte aber, dass der Ex-Teufel darauf verzichtete, sich ausgerechnet an den beiden Frauen zu vergreifen, die Tendyke liebte. Denn er musste doch damit rechnen, dass sich in dem Fall der ganze Zorn des Abenteurers endgültig über ihm entlud.
Der kleine Dhyarra-Kristall in Asmodis' Hand leuchtete, ein Zeichen dafür, dass er aktiv war. Seine geringe Größe täuschte über seine Stärke hinweg. Tendyke wusste nur zu gut, was man mit einem Kristall neunter Ordnung anstellen konnte, wenn man durch ein entsprechend starkes Para-Potenzial fähig war, ihn zu benutzen. Er war sicher, dass sein eigenes Potenzial dafür nicht ausreichte. Dieser Kristall würde ihm das Gehirn verbrennen und ihn zum lallenden Idioten machen oder sogar töten.
Er hatte das Gefühl, dass sich das Leuchten des Kristalls langsam verstärkte. Kaum merklich, aber immerhin… Das bedeutete, dass die Zwillinge ihm immer größere Energiemengen abforderten. Hoffentlich, überlegte Tendyke, überforderten sie sich damit nicht. Was konnten sie ertragen, ohne von der Dhyarra-Energie überlappt zu werden? Würde Asmodis sie vor dem Wahnsinn schützen können? Und würde er es überhaupt tun? Würde er den-Versuch notfalls abbrechen, oder die Zwillinge über ihre Grenzen hinausgehen lassen?
Sie wirkten nach wie vor entspannt. Aber das konnte täuschen…
Die Minuten vergingen. Tendyke und vielleicht auch den anderen kamen sie wie Stunden vor. Immer heller leuchtete der Dhyarra-Kristall. Aber ansonsten veränderte sich nichts.
Es zuckte Tendyke in den Fingern, Asmodis den Kristall aus der Hand zu
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