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0851 - Kosmischer Alptraum

Titel: 0851 - Kosmischer Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mißtrauisch. In seinen Träumen dachte er an Spione und Attentäter, die von seinen Gegnern, vielleicht sogar von den anderen Mächtigen aus-gesandt werden könnten.
    Schon aus diesem Grund hielt er es für angebracht, die Bodenhöhle mit den Überresten der Kapsel und dem Stammhirn darin zu tarnen. Er ging daran, das gesamte Gebiet mit einem höherliegenden System von Ausläufern zu überziehen, die den eigentlichen zentra-len Standort vor den Augen unliebsamer Beobachter verbergen sollten. Außerdem wür-den die paramentalen Ausstrahlungen der knotenartigen Verdickungen rund um die Bo-denhöhle jeden in die Irre fuhren, der das Versteck BARDIOCs suchte.
    All diese Maßnahmen waren bedingt durch BARDIOCs Körperlosigkeit, denn wohin hät-te er im Falle eines Angriffs fliehen sollen?
    So lag das Stammhirn in der Bodengrube und grübelte darüber nach, wie es sich aus diesem Dilemma befreien konnte. Nebenbei kümmerte es sich um den bereits zur Routine gewordenen Ausbau seiner Mächtigkeitsballung, ließ Ableger auf andere Welten transpor-tieren und empfing Informationen aus den verschiedensten Sektoren seines Herrschafts-bereichs.
    Warum, so fragte sich BARDIOC nach einer langen Periode des Nachdenkens, sollte er sich mit Hilfe seiner neuen Fähigkeiten keinen Körper schaffen?
    Wenn es ihm gelang, Ableger von beachtlicher Größe hervorzubringen und als seine Statthalter auf andere Welten zu schicken, mußte es doch möglich sein, einen größeren und beweglichen Körper zu entwickeln, eine Inkarnation des echten Bardioc!
    Der Einfall stimulierte BARDIOCs Phantasie. Er stellte sich vor, wie ein Wesen von unübertroffener Schönheit entstehen würde, ein Ebenbild des alten Bardioc. Dieses Wesen würde an BARDIOCs Stelle überall dorthin gehen, wo seine Anwesenheit nötig war.
    Angetrieben von dem Wunsch, diese Inkarnation möglichst bald zur Verfügung zu haben, begann BARDIOC seine paranormalen Kräfte auf einen bereits stark entwickelten Zellverband zu konzentrieren. Er sorgte dafür, daß dieser Organklumpen vermehrt Nahrung erhielt und ständig von psionischer Energie bestrichen wurde.
    BARDIOC war sich seines Erfolges nicht gewiß, denn er wußte nicht, wie sich der Organklumpen weiterentwickeln würde, wenn er eine gewisse Größe erreicht hatte. So beo-bachtete er aufmerksam und sorgenvoll das heranwachsende Gebilde, das ganz in der Nähe des zentralen Gehirns zu entstehen begann.
    Nach einiger Zeit unternahm BARDIOC einen tastenden Versuch, telepathische Verbin-dung zu dem großen Zellenverband aufzunehmen. Das Gebilde reagierte instinktiv, aber das bewies nur, daß es noch keinen eigenen Intellekt oder gar Selbstbewußtsein erlangt hatte. Noch war es in jeder Beziehung ein Teil BARDIOCs, genau wie alle die anderen kleinen Ableger auch.
    Unwillkürlich scheute BARDIOC davor zurück, noch mehr paranormale Substanz zu in-vestieren.
    Was, wenn diese Inkarnation sich nicht so entwickelte, wie er sich das vorstellte?
    War es nicht denkbar, daß sie eines Tages, vollentwickelt und im Bewußtsein ihrer Eigenständigkeit, gegen BARDIOC vorgehen würde?
    Das schlafende Gehirn spielte diese Möglichkeit in seinen Träumen durch und fand die Gefahr gering. Die Inkarnation würde ein Teil seiner selbst sein und zwangsläufig so han-deln, wie er selbst gehandelt hätte. Sie würde überhaupt nicht dazu in der Lage sein, sich gegen ihren Meister zu stellen.
    Lange vor ihrer Fertigstellung gab BARDIOC der Inkarnation einen Namen.
    Er nannte sie CLERMAC. Das war ein Begriff aus der Sprache der sieben Mächtigen und bedeutete soviel wie „Eroberer."
    Ja, dachte BARDIOC.
    CLERMAC würde ein mächtiger Eroberer sein. Er sollte nach BARDIOCs Vorstellung an den äußeren Grenzen der Mächtigkeitsballung operieren und diese immer weiter ausdeh-nen.
    In ihrer Erwartung vergaß die Superintelligenz all ihre ursprünglichen Bedenken.
    Der Zellverband wuchs weiter und wurde zu einem unförmigen Gebilde, das nicht einmal entfernt mit der ursprünglichen Gestalt BARDIOCs Ähnlichkeit besaß.
    Erschrocken erkannte der Schläfer, daß er ein Monstrum geschaffen hatte.
    Sein erster Gedanke war, das Ding zu vernichten. Wahrscheinlich hätte er das auch ge-tan, wenn es in diesem Augenblick nicht von sich aus Verbindung zu ihm aufgenommen hätte.
    Es gab sich unterwürfig und ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, daß es BARDIOC bewunderte.
    Die Superintelligenz fühlte Mitleid, außerdem schmeichelte ihr die Haltung des jüngsten

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