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0851 - Kosmischer Alptraum

Titel: 0851 - Kosmischer Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tiere und Pflanzen absorbiert und verändert. Das war Rhodans Glück. Ohne Schutz hätte er diesen Impulsen nicht wider-stehen können.
    Rhodan beobachtete seine Begleiter. Sie verhielten sich still und schienen keine unmit-telbare Gefahr zu fürchten. Der einsame Mann hoffte, daß er sich auf die Symbionten ver-lassen konnte.
    Trotzdem fand er keine Ruhe. Die Nähe BARDIOCs, die Impulse der Inkarnation und seine immer wieder aufflackernden animalischen Instinkte versetzten ihn in einen Zustand ständiger Angespanntheit. Er wäre froh gewesen, wenn die Tiere das Signal zum Auf-bruch gegeben hätten, denn der Marsch durch die Nacht hätte ihn ablenken können.
    Endlich fiel er in eine Art Halbschlummer. Seltsame Träume beschäftigten ihn. Er erwachte müde und zerschlagen. Über der Lichtung stand ein silberner Mond.
    Rhodan fuhr hoch.
    BARDIOC besaß keinen Satelliten.
    Was dort oben schwebte und intensiv leuchtete, war die Energiesphäre BULLOCs.
    Rhodan sah sich um. Entsetzt stellte er fest, daß die Tiere verschwunden waren. Er wä-re fast in Panik geraten, doch dann sah er die leuchtenden Augen seiner Begleiter zwi-schen den Büschen. Die Symbionten hatten sich lediglich von der Lichtung zurückgezo-gen.
    Rhodan starrte zu der Sphäre hinauf.
    Er konnte sich keinen anderen Grund für die Anwesenheit der Inkarnation denken, als daß diese ihn entdeckt hatte.
    BULLOCs Impulse waren jedoch nur schwach spürbar. Vielleicht hatte er sich bei der Suche nach BARDIOC und auf der Jagd nach Rhodan erschöpft.
    Rhodan wagte nicht, sich zu bewegen.
    Plötzlich hatte er den Eindruck, als würde innerhalb der Sphäre ein dunkler Fleck sicht-bar. Er erinnerte sich an die Luke, die nun anscheinend geöffnet wurde.
    Ein schwarzer Gegenstand fiel von der Sphäre auf die Lichtung herab.
    Rhodan warf sich zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Er hörte den Aufprall eines Körpers. Gleich darauf sah er Onklantson im Ungewissen Licht ein paar Schritte von sich entfernt auf dem Boden liegen. Der Gefügelte zirpte leise, seine Flügel schienen gebro-chen zu sein.
    Zögernd ging Rhodan auf den Sternentramp zu.
    Onklantson bewegte sich nur schwach, wahrscheinlich hatte er zu seinen schrecklichen Verletzungen auch noch psychische Schäden davongetragen.
    Rhodan beugte sich zu ihm hinab. Er entdeckte den Translator in der Armbeuge des fremden Wesens und schaltete ihn ein.
    „Onklantson?" fragte er leise.
    „Ja", sagte der Geflügelte matt. „Berühre mich nicht, das würde meine Schmerzen nur verschlimmern."
    Rhodans Kehle war wie zugeschnürt, er empfand einen wilden Haß auf BULLOC, der für den Zustand des Tramps verantwortlich war.
    „Was... was ist geschehen?" brachte er hervor.
    „Ich habe eine Botschaft für dich!" Die Stimme war jetzt kaum hörbar, aber der Transla-tor arbeitete einwandfrei. „BULLOC weiß, wo du dich befindest, und er wird dich töten, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Nun aber hofft er, daß du ihm helfen wirst, BARDIOCs Stammhirn zu finden."
    Rhodan blickte zur Sphäre hinauf.
    War die Inkarnation wirklich in der Lage, ihn jederzeit zu vernichten?
    Oder wollte sie ihn auf diese Weise nur einschüchtern.
    „Wie kann ich dir helfen?" wandte er sich an Onklantson. „Ich kann versuchen, die Hulkoos zu rufen, damit sie dich pflegen."
    „Nein", widersprach der Vagabund. „In meinem Innern ist alles zerstört, ich kann nicht mehr weiterleben."
    „BULLOC!" sagte Rhodan grimmig. „Dafür wird er sterben."
    „Er ist zu mächtig", erwiderte Onklantson. „Versuche, zu fliehen und Verbindung mit BARDIOC aufzunehmen, bevor BULLOC das zentrale Gehirn findet. Das ist die einzige Chance für dich und viele Völker in Dutzenden von Galaxien."
    Rhodan sah sich nach den Tieren um. Waren sie vielleicht in der Lage, dem Geflügelten zu helfen?
    „Es gibt ein Sprichwort bei uns Tramps", klang Onklantsons Stimme noch einmal auf.
    „Steige nie in ein falsches Schiff, heißt es. Es sieht so aus, als hätte ich es mißachtet und müßte nun dafür büßen."
    Seine Unfähigkeit, dem anderen zu helfen, bedrückte Rhodan schwer.
    Onklantson wollte nach ihm greifen, aber er besaß nicht genügend Kraft, um Rhodans Arm festzuhalten.
    „Du mußt BULLOC entkommen!" flüsterte er beschwörend.
    „Ich werde es schaffen!" versprach Rhodan dem Sterbenden.
    Er wußte, daß dieses Versprechen nur schwer einzulösen war. Scheinbar mühelos war ihm die Inkarnation bis zu dieser Lichtung gefolgt. Rhodan konnte nicht entkommen,

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