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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie etwas erkennen?" fragte der Offizier. „Da vorn muß er sein. In jener Bucht", antwortete Janok Kays, der gar nicht gefragt worden war. „Ich spüre es. Verlassen Sie sich auf mich. Ich irre mich nicht."
    Die Maschine flog um einen steil aufragenden Berg herum. Dann sahen die drei Männer zahlreiche Lichter, ohne in der Dunkelheit ausmachen zu können, ob vor ihnen ein Wohn- oder Fabrikationsgelände lag. „Dort ist er", rief Partmann Gogh. „Dort drüben bei der roten Lampe."
    Er glaubte ganz deutlich jene farbigen Energieschleier zu sehen, die ihm anzeigten, wo der Flüchtende war. Yesgo Damlander riß die Maschine herum. Im gleichen Moment startete ein großer Gleiter in unmittelbarer Nähe der bezeichneten roten Lampe. „Verdammt, er entkommt uns", rief der Kommandant. Er beschleunigte voll, brachte den Gleiter jedoch nicht auf die Geschwindigkeit der größeren Maschine, mit der Throynbee flüchtete. Der Verfolgte raste in südlicher Richtung davon. „Wir können aufgeben", sagte Janok Kays resignierend. „Den erwischen wir nicht mehr."
    Damlander gab jedoch noch nicht auf. Er flog eine Militärmaschine, die über zahlreiche Sondereinrichtungen verfügte, die es in privaten Gleitern nicht gab. Dazu gehörte unter anderem ein Hochleistungsor-tungssystem für planetarische Einsätze. Er schaltete es ein und erfaßte den Gleiter Throynbees. Fast gleichzeitig leuchtete ein Ruflicht am Videogerät auf. Damlander meldete sich.
    Im Projektionsfeld zeichnete sich das narbige Gesicht Ronald Teke-ners ab. „Commander Damlander", sagte er. „Man hat mir gemeldet, daß Sie Volther Throynbee verfolgen."
    „Ich bin dabei, Sir", berichtete der Kommandant und schilderte die Situation. „Ich vermute, daß er irgendwo im Norden Afrikas landen wird."
    „Geben Sie mir den genauen Kurs", forderte Tekener. Als Damlander diesem Befehl nachgekommen war, sagte er: „Hm, sein Ziel scheint Tripolis zu sein. Dort ist ein Raumhafen, auf dem zur Zeit zwei Raumschiffe der GAVÖK stehen."
    Yesgo Damlander wußte nicht, was er aus dieser Feststellung schließen sollte. „Bleiben Sie dran, Commander", befahl der Aktivatorträger. „Ich komme nach Tripolis."
    Damit schaltete Tekener ab. „Leicht gesagt", murmelte Janok Kays. „Der Kerl flitzt davon, und wir sollen dranbleiben. Nur, wie wir das machen sollen, das sagt uns niemand."
    Damlander lachte leise. „Irgendwie schaffen wir es schon."
     
    *
     
    Volther Throynbee erkannte in panischem Entsetzen, daß er nicht unverwundbar war, wie er bisher immer geglaubt hatte.
    Mühelos hatte er sich bisher stets unsichtbar gemacht, wobei er nicht wirklich unsichtbar wurde, sondern nur erreichte, daß die Menschen seiner Umgebung ihn nicht mehr wahrnahmen. Mit Hilfe seiner parapsychischen Kräfte konnte er sie so beeinflussen, daß sie sahen, was er wollte. Selbst wenn ihn jemand mit einem Bildaufzeichnungsgerät beobachtet hätte, hätte er ihn nicht gesehen, obwohl sein Bild auf dem Bildschirm erschien.
    Darüber hinaus aber hatte er stets auch erreicht, daß er aus ihrem Bewußtsein verschwand. Immer war es so gewesen, daß die anderen vergessen hatten, daß sie mit ihm zu tun gehabt hatten - vorausgesetzt, er wollte, daß es so war.
    Jetzt machte er sich heftige Vorwürfe weil er mit der Besatzung der Korvette nicht ebenso verfahren war.
    Er blickte zurück, während er sich im Gleiter der nordafrikanischen Küste näherte. Der andere Gleiter war kaum noch zu sehen. 'Doch das beruhigte den Mutanten nicht. Man war auf ihn aufmerksam geworden, man hatte auf ihn geschossen, und man verfolgte ihn. Damit konnte er nicht mehr wie geplant vorgehen.
    Er mußte improvisieren und ging dabei Risiken ein, die nicht einkalkuliert waren.
    Der Raumhafen kam in Sicht.
    Volther Throynbee verzögerte die Fahrt der Maschine und ließ sie gleichzeitig absinken. Er tippte einige Male auf die Ruftaste des Videogeräts, schaltete es jedoch nicht ein. Unmittelbar darauf leuchtete das Ruflicht rhythmisch auf. Throynbee verzögerte stärker, öffnete die Seitentür und beugte sich hinaus. Der Gleiter flog in einer Höhe von etwa zwei Metern über der Betonpiste des Raumhafens. Der Mutant schlug die Faust gegen den Akzelerator und ließ sich gleichzeitig aus der Kabine fallen. Der Gleiter beschleunigte und raste davon. Throynbee stürzte auf den Beton, rollte sich jedoch so geschickt ab, daß er sich nicht verletzte.
    Dann sprang er auf und rannte auf eines der Raumschiffe zu. Eine Mannschleuse öffnete

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