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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bärtige Gesicht eines anderen, wesentlich älteren Springers erschien im Projektionsfeld. „Jemand wird die GATAMO verlassen", kündigte er an. „Gleichzeitig starten wir. Unser Freund wird mit uns in Verbindung bleiben. Sie werden sich nicht von der Stelle rühren. Meine Waffenleitoffiziere sind nervös. Es könnte sein, daß ihnen die Nerven durchgehen, wenn Sie unvorsichtig sind. Erst wenn Sie von uns Bescheid bekommen, dürfen Sie den Raumhafen verlassen."
    Er gab Tekener keine Gelegenheit, auf diese unverhüllte Drohung zu antworten. Er schaltete ab. „Was hat er vor?" fragte Partmann Gogh. „Sie glauben doch nicht, daß er wirklich auf uns schießen läßt?"
    „Doch", erwiderte Tekener. „Wenn wir Mütoghmann Scerp glauben wollen, dann wird er es tun."
    Die Abstrahlschächte der Walzen-raumer glühten auf. Gleichzeitig hoben sich die Raumschiffe mit Hilfe ihrer Antigravtriebwerke an. Eine Schleuse öffnete sich, und ein Gleiter raste daraus hervor. Er entfernte sich in östlicher Richtung.
    Tekener unternahm nichts. Er wußte, daß ihm diese Maschine nicht entkommen würde. Der Ring der Beobachter war mittlerweile so dicht, daß Throynbee kaum noch Chancen hatte.
    Mit einem beklemmenden Gefühl blickte er auf die mächtigen Energiestrahlprojektoren, die drohend glühten. „Haut schon endlich ab", sagte einer der Mitarbeiter Tekeners.
    Die Walzenraumer beschleunigten und stiegen schnell auf. Die Haupttriebwerke begannen zu arbeiten.
    Rotglühende Abgase schössen aus den Abstrahlschächten.
    Ronald Tekener atmete unwillkürlich auf. Die größte Gefahr war vorüber. Er nahm Verbindung mit den Sicherheitskräften in der Umgebung des Raumhafens auf. Der Gleiter, in dem er Volther Throynbee vermutete, näherte sich mit hoher Geschwindigkeit Kairo. „Also dann", sagte Tekener und startete. Er blickte flüchtig nach oben. Die beiden Springer-Raumschiffe waren nicht mehr zu sehen. Er holte noch einige Informationen ein und beschleunigte voll. Der Gleiter war erheblich schneller als der Throynbees; so daß er rasch aufholte. Offensichtlich verließ sich der gäanische Mutant auf seine besonderen Fähigkeiten, denn er versuchte gar nicht erst, dem Verfolger mit besonderen Manövern zu entkommen. „Er will in Kairo untertauchen", sagte Tekener. „Er glaubt, daß wir ihn dort nicht erwischen."
    „Kairo ist eine Stadt, nicht wahr?" fragte Partmann Gogh. „Kairo war es", antwortete der Aktivatorträger. „Jetzt ist es nur eine Ansammlung von Häusern, Ruinen und Abfall. Die Stadt ist gesperrt. Robotkolonnen und Spezialeinheiten sind dabei, sie wieder bewohnbar zu machen."
    Throynbee hatte das Gebiet von .Kairo erreicht. Der Ortungsreflex verschwand vom Bildschirm. Tekener führte den Kampfgleiter bis an ein Hochhaus heran und ließ ihn danach langsam weitertreiben, bis er die Flugkabine Throynbees entdeckte, die in eine Parknische eingeflogen war und nur noch mit dem Heck daraus hervorragte.
    Die Stadt bot ein chaotisches Bild. Staub und Sand bedeckten die Straßen und die Häuser. Fast alle Fensterscheiben waren zersplittert, und viele Gebäude waren zusammengestürzt, als sei Kairo von einem Erdbeben durchgeschüttelt worden. Überall arbeiteten Roboter der verschiedensten Art daran, Gefahrenquellen zu beseitigen, Schutt abzutransportieren und die Häuser wieder bewohnbar zu machen. Sie legten vielfach die unterirdisch verlegten Versorgungsleitungen frei, um sie zu reparieren oder durch weitere Leitungen zu ergänzen. Menschen waren nicht zu sehen. „Es wird noch lange dauern, bis diese Stadt wieder bewohnbar ist", sagte Janok Kays. „Es wird auch noch lange dauern, bis wir wieder so viele Menschen sind, daß wir Städte wie diese mit Leben füllen können'', entgegnete Tekener. Er ließ den Gleiter absinken und landete in der Nähe von Throynbees Maschine. „Bleiben Sie bei mir", sagte er zu Kays und Gogh. „Die anderen sichern den Gleiter ab. Es genügt, wenn wir nach Throynbee suchen."
    Er reichte seinen beiden Begleitern Paralysatoren, damit sie sich notfalls gegen den Mutanten wehren konnten.
    Janok Kays erschauerte, als er ausstieg. Ein eiskalter Wind fegte durch die Straßen der Stadt. Tekener ließ ihm und Partmann Gogh wärmende Jacken reichen und streifte sich selbst auch eine über. „Kommen Sie", sagte er und betrat das Gebäude, in dem Throynbees Gleiter parkte. „Ich glaube zwar nicht, daß er noch hier ist, aber wir werden hier anfangen."
    Sie schritten über Berge von Glassplittern

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