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0853 - Tanz der Skelette

0853 - Tanz der Skelette

Titel: 0853 - Tanz der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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schlechten, holperigen Straße weiter in Richtung Zanhaka. Dahinter der Polizeiwagen; er holte langsam auf.
    ***
    Juan Pereira zitterte. Seit er die Skelette gesehen hatte, wie sie aus der Waldschneise kamen, wurde die Angst in ihm immer größer. Warum nur hatte er sich auf die Sache überhaupt erst eingelassen, statt zu Hause zu bleiben und die anderen machen zu lassen? Und wie schaffte es Kommissar Rolando, so ruhig zu bleiben? Er handelte schnell, aber nicht panisch.
    Der Wagen raste hinter dem Range Rover her. Die beiden Insassen wurden durchgeschüttelt. Irgendetwas schepperte und knallte ständig, ratschte und schrammte. Das Auto schien beschädigt zu sein. Es war nicht für schnelles Fähren auf Schlaglochpisten gebaut.
    »Können Sie nicht langsamer fahren?«, stieß Pereira hervor, während seine Zähne aufeinanderschlugen.
    »Will ich den da verlieren?«, fragte Rolando bissig zurück und stieß das Kinn vor in Richtung des voraustanzenden Geländewagens. »Verdammt, so was braucht die Polizei hier, und nicht diese verdammten Klapperkisten vom Schrottplatz!«
    Bis Zanhaka war es nicht weit. Der Geländewagen bog zum Friedhof am Stadtrand ab.
    »Was zum Teufel wollen die da jetzt?«
    Vor dem Friedhofstor bremste der Rover, und die Frau am Lenkrad wandte den Handbremstrick an; der Wagen schleuderte herum in die Gegenrichtung. Fast wäre er mit dem Polizeifahrzeug kollidiert. Rolando konnte nur mit viel Glück einen Zusammenstoß vermeiden. Auch er legte eine Vollbremsung hin. Pereira, der nicht angeschnallt war, knallte mit dem Kopf gegen die Frontscheibe und sank aufstöhnend zurück.
    »Das kommt von das«, knurrte Rolando. »Erst gurten, dann spurten…«
    Er sprang aus dem Wagen und lief zum Geländefahrzeug, das jetzt in Gegenrichtung stand. Er riss die Wagentür auf.
    »Sind Sie wahnsinng?«
    »Jedenfalls nicht lebensmüde«, konterte Nicole. »Sie sollten Ihre Hämorrhoidenschaukel auch in Fluchtrichtung parken. Wird nicht lange dauern, und die Skeletteriche sind hier! Die haben hübsche lange Finger und sind verdammt aggressiv!«
    Die Innenbeleuchtung des Wagens zeigte ihr Aussehen. Ihre Lederjacke hing in Fetzen, und ihre Haut zeigte Schrammen und blutige Streifen. Rolando erblasste.
    »Was ist passiert?«
    »Die Gentlemen baten zum Tanz. Und jetzt lassen Sie mich machen, was getan werden muss. Haben Sie Kreide?«
    »Wie bitte?«
    »Kreide! Markierungskreide, um bei Unfällen die Fahrzeugpositionen auf den Asphalt zu malen oder die Umrisse der Toten auf den Teppich! Schnell, Mann!«
    »Was haben Sie vor?«
    »Machen Sie schon, her mit dem Zeug! Alles, was Sie dahaben!«
    »Vertrauen Sie ihr. Sie weiß, was sie tut«, stöhnte Pereira, der jetzt ebenfalls ausgestiegen war. Er bewegte sich vorsichtig und hielt eine Hand gegen die Stirn gepresst, mit der er gegen die Autoscheibe geknallt war. »Ein bisschen Zauberei, nicht wahr?«
    Rolando stakste zum Kofferraum des Polizeiwagens, nahm eine Box heraus und öffnete sie. Darin befanden sich Plastikhandschuhe, Maßband, Fotoapparat und eben auch Kreide. Nicole trat zu ihm. »Nicht gerade viel«, bemängelte sie.
    »Ausrüstungsstandard. Mehr ist nicht vorgesehen.«
    Nicole lief mit der Kreide zum Geländewagen zurück und legte sie auf den Fahrersitz. Hinter sich hörte sie einen Motor blubbern und einen Auspuff dröhnen, der bei der schnellen Holperfahrt erheblich beschädigt worden war.
    »Mit dem Ding kommt er so aber auch nicht über'n TÜV«, murmelte sie. »Hier, Chef. Walte deines Zaubers - so weit du noch fit genug dafür bist.«
    Zamorra schreckte hoch. In der kurzen Zeit allein im Wagen wäre er beinahe eingeschlafen. Die Nachwirkung des Zaubertranks forderte ihren Tribut.
    »Ich versuche es«, sagte er müde.
    Er bemühte sich um Konzentration. Aber irgendwie schaffte er es nicht. Sein Geist wollte immer wieder in die Schlaf -phase abdrif ten, sein Körper schrie nach Ruhe und Erholung.
    »Machen Sie Platz. Ich übernehme das«, sagte eine fremde Stimme.
    ***
    Kolongo hatte nicht lange gebraucht, um nach Zanhaka zurückzugelangen, aber er machte am Friedhof Halt und betrat die Stätte der Verwüstung. In der Dunkelheit war er wie ein Schatten unter vielen anderen; niemandem, der nicht sehr genau hinschaute, konnte er auffallen. Aber es befand außer dem Voodoo-Priester keiner hier.
    Er setzte sich auf einen umgestürzten Grabstein, nachdem er den Geist des Toten dafür um Verzeihung gebeten hatte, und sah den Schatten zu. Unruhig bewegten sie

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