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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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wissen.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Ich nicht«, sagte er. »Nur mein Ego. Da fegt mich das Aas mit seinem Schwanz weg wie ein lästiges Insekt! So was Verächtliches gehört bestraft! Von Menschenwürde und Respekt hat dieses Biest wohl noch nie was gehört! Na warte, wenn ich dich kriege, du Miststück - ich dreh' dir den…«
    Er verstummte.
    »Schlimmer als dein blödes Ego ist das hier!«, fauchte Nicole und deutete an sich herunter. »Schon wieder! Dieses Brackwasser ruiniert den Stoff! Das ist jetzt schon die zweite Garnitur!«
    Zamorra, natürlich auch völlig durchnässt, grinste. »Selbst schuld«, stellte er fest. »Hattest du nicht angekündigt, dich vor dem nächsten Durchgang ausziehen zu wollen? Hättest du es getan, wären deine Sachen jetzt noch trocken.«
    Nicole zeigte ihm wortlos den Mittelfinger.
    »Aber falls-es dich tröstet«, fuhr Zamorra schmunzelnd fort, »so siehst du richtig süß aus!«
    Nicole lächelte ihn zuckersüß an. »Dir ist doch klar, dass die Sachen umgehend ersetzt werden müssen? Eine ausgedehnte Shoppingtour ist also unbedingt notwendig. Einwände?« Ihr Blick machte deutlich, dass es für ihn besser wäre, wenn nicht.
    Zamorra räusperte sich. »Darf ich daran erinnern, weshalb wir hier sind? Nämlich um einen Drachen zu erschlagen.«
    »Du hast doch mit dem Blödsinn angefangen!«, warf Nicole ihm vor.
    »Wie kommen wir an diesen Drachen so heran, dass wir ihn erschlagen können?«, fragte Tendyke. »Zamorra, hast du für diese Seite des Tores auch einen Plan?«
    »Natürlich. Hinschwimmen, draufhauen, zurückschwimmen.«
    »Oh, klasse«, stöhnte der Abenteurer. »Du bist wirklich verdammt genial…«
    ***
    Professor Frank Mills hatte seine Habe im Hubschrauber verstaut. Er entdeckte Yon Terk, der in Schachtnähe stand und mit den Studenten diskutierte. Terk hatte wieder eine Zigarette zwischen den Lippen.
    »Sie rauchen sehr viel«, sagte Mills. »Das ist sehr ungesund, Mister Terk. Man stirbt wesentlich früher.«
    Terk nickte und nahm wieder einen Zug.
    »Normalerweise rauche ich nicht so viel, höchstens fünf oder sechs Stück am Tag«, gestand er. »Es ist der momentane Stress, verstehen Sie? Aber Sie haben natürlich völlig recht, Professor. Allerdings gibt es aber auch Leute, die wesentlich früher sterben, weil sie an archäologischen Exkursionen teilnehmen.«
    Gemurmel wurde laut. »Finden Sie das nicht reichlich makaber?«, kritisierte Bruck.
    »Das ist unfair, Terk«, sagte Mills.
    »Wieso? Sind Mercury und Wynwick etwa nicht tot? Beide haben nicht geraucht. Zumindest habe ich sie nicht dabei beobachtet, und sie haben auch bei den Nachschublieferungen keine Zigaretten angefordert. Im Gegensatz zu zwei anderen Ihrer gesundheitsbewussten Studenten.«
    »Dass Eve auch tot ist, steht noch lange nicht fest!«, sagte Stan Bruck verdrossen. »Ich werde nach unten gehen und selbst nach ihr suchen.«
    »Sie werden schön hierbleiben«, sagte Terk. »Sie haben doch gegen das Monster keine Chance. Es wird Sie erwischen, und dann haben wir den dritten Todesfall - übrigens auch einen Nichtraucher. Oder qualmen Sie heimlich?«
    »Lassen Sie Ihre dreckigen Bemerkungen!«, fuhr Bruck ihn an. »Oder ich…«
    »Ja, ich höre? Mann, Bruck, ich kann es nicht verantworten, dass Sie da unten auch noch Ihr Leben riskieren.«
    »Sie?«
    »Schon vergessen? Ich bin hier der Boss, nicht Ihr Professor und auch nicht Mister Tendyke. Und ich sage, Sie bleiben hier oben!«
    »Und wenn ich…«
    »Hier ist mein Wort Gesetz. Wenn Sie dagegen verstoßen, lege ich Sie in Ketten und Sie sind der Erste, der aus dem Camp gebracht wird, noch vor Professor Mills. Haben wir uns verstanden?«
    Mills fasste den Studenten am Arm. »Gehen Sie hier weg, am besten ins Zelt. Es gibt einiges zu tun. Zum Beispiel die Fotos auswerten, die Mercury gemacht hat.«
    Bruck atmete tief durch. »In Ketten legen? Der Mann ist ja größenwahnsinnig! Für wen halten Sie sich eigentlich, Terk? Für Kaiser Caligula? Wir sprechen uns noch!« Er wandte sich ab und stapfte in Richtung Zelt.
    Mills sah ihm seufzend nach.
    »Eigentlich wollte ich fragen, wann der Hubschrauber startet«, sagte er. »Ich habe schon alles verstaut. Aber ich glaube, angesichts dieser Sachlage… bleibe ich noch etwas hier.«
    »Wollen Sie mich vor dem Jungen beschützen?«, fragte Terk. Er nahm einen letzten Zug und schnipste den Zigarettenstummel dann in die Asche des Lagerfeuers, um das sie sich in der Nacht gruppiert hatten, als Nicole

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