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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Monster brüllte vor Schmerz und Zorn, und es spie Blut und Schleim aus. Schwarzes Dämonenblut. Es klatschte vor den drei Menschen und um sie herum ins aufgischtende Wasser und traf sie auch direkt. Eine schier unerträgliche Hitze erfasste Nicole und Tendyke. Beide ließen sich ins Wasser fallen.
    Der Einzige, der unbeschadet blieb, war Zamorra, weil ihn das grüne Magiefeld schützte.
    Das Monster richtete sich hoch empor. Der Schädel riss das Laubdach auf, als die Bestie sich drehte, einen weiten Sprung machte und die Flucht ergriff. Der Schweif wischte den sich eben wieder aufrichtenden Tendyke einfach zur Seite wie ein lästiges Insekt, über ein Dutzend Meter weit, bevor er wieder ins Wasser klatschte. Schäumende Fluten schlugen über den Menschen zusammen. Zamorra hörte Nicole aufschreien, dann wurde ihr Schrei zu einem verzweifelten Gurgeln und verstummte.
    Der Sumpfdrache verschwand in der Ferne.
    Noch einmal jagte das Amulett eine Folge von Blitzen hinaus, die den Rückenpanzer des Drachen auffetzten. Zamorra zielte beidhändig und schoss Laserstrahlen aus dem Blaster ab, hinein in das Brodeln des Drachenrückens. Im nächsten Moment tauchte die Bestie unter.
    »Nicole!«, schrie Zamorra. »Wo bist du?«
    Ihr Oberkörper tauchte auf, wurde von einem wilden Hustenanfall durchgeschüttelt. Sie spuckte stinkendes Wasser aus, das sie geschluckt hatte, als die Gischt sie überspülte.
    Aber sie lebte.
    Ihre würgenden Hustenanfälle wurden schwächer, die Zeit zwischen ihnen verstrich scheinbar langsamer. Sie krümmte sich in Zamorras Arme, dessen Schutzfeld wieder erloschen war.
    Na also, es geht doch! Man lernt ja dazu. Fast hätten wir das verdammte Biest erwischt , vernahm er eine lautlose Gedankenstimme in seinem Bewusstsein.
    Taran!
    ***
    Der Sumpfdrache kämpfte gegen die Schmerzen an, die in seinem Maul und im Rücken tobten und ihm fast den Verstand raubten. Der Gegenangriff der Zweibeinigen war wesentlich mächtiger erfolgt, als er befürchtet hatte. So schlimm wie jetzt war es in der Nacht nicht gewesen.
    Alles brannte.
    Er spie immer noch Blut, und wie es aus seinem Rücken hervorquoll, konnte er nicht sehen. Er stellte nur fest, dass sich das Wasser in seiner Umgebung zusehends schwarz färbte.
    Neben dem furchtbaren Schmerz machte sich jetzt auch Zorn in ihm bemerkbar, mörderischer Zorn auf seine so wehrhafte Beute. Die war es kaum wert, gefressen zu werden. Er wollte sie zerfetzen, in winzige Stückchen zerreißen. Und das ganz langsam. Unter diabolischen Qualen sollten sie sterben. Vielleicht sogar sich gegenseitig fressen. Er würde dem einen herausgerissene Stückchen des anderen zwischen die Zähne stopfen und umgekehrt…
    Er vergaß dabei nur, dass seine Pranken viel zu groß und zu grobschlächtig waren, um derlei durchführen zu können. Aber momentan wurde er ohnehin nur von Zorn, Hass und Schmerz gesteuert. Er hatte kaum noch Kontrolle über sich.
    Als er sicher war, genügend Abstand gewonnen zu haben, um nicht gleich wieder angegriffen zu werden, hielt er an und ließ sich im Wasser treiben.
    Mit einem offenen Angriff konnte er diesen Menschen keineswegs entgegentreten. Dieser Waffe, die silberne Blitze aussandte, war er unterlegen. Er konnte die verhassten Menschen nur erwischen, wenn er ihnen eine Falle stellte.
    Doch diesmal anders, als vorhin. Das hatten sie im letzten Moment durchschaut.
    Er musste im Hintergrund bleiben. So lange, bis die Falle zuschnappte.
    Aber wie sollte er die konstruieren?
    Er war völlig ahnungslos und, schmerzgepeinigt, nicht in der Lage, planvoll zu denken.
    Das steigerte seinen Zorn noch mehr!
    ***
    Taran, das künstliche Amulett-Bewusstsein, war also aktiv geworden! Das verblüffte Zamorra. Taran war von Natur aus feige. Zamorra hätte eher damit gerechnet, dass er das Amulett abschaltete , um nicht in eine gefährliche Auseinandersetzung hineingezogen zu werden.
    Nun, so war es natürlich weitaus besser.
    Man lernt ja dazu , hatte Taran »gesagt«. Was meinte er damit? Aber auf eine entsprechende gedankliche Frage Zamorras antwortete das Amulettwesen nicht.
    Nicole löste sich aus Zamorras stützenden Armen. Sie erholte sich zusehends von den Hustenanfällen. Tendyke hatte da weniger Probleme. Er erholte sich rasch von seinem rasanten Sturzflug und watete etwas taumelnd durch das hier etwas mehr als knietiefe Wasser heran.
    »Wo ist das Mistvieh geblieben?«, fragte er. »Dem drehe ich den Hals um!«
    »Bist du verletzt?«, wollte Zamorra

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