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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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möglich, gleichzeitig zu senden und zu empfangen, ohne beim Sprechen eine Sende-Taste betätigen zu müssen. Die mobilen Transfunk-Ge räte konnten beides zugleich.
    »Wir gehen jetzt durch eine Art Tor«, meldete der Abenteurer. »Dahinter dürfte sich der Drache irgendwo im Morast suhlen.«
    »Wenn Sie in einer Stunde noch nicht wieder hier sind«, sagte Terk, »werden wir…«
    Zamorra schaltete sich mit seinem Gerät in die Verbindung. »Gar nichts werden Sie tun, weil wir keine Stunde brauchen, aus dem Schuppenviech ein Paar Stiefel oder eine Handtasche zu machen. Verstanden, Terk?«
    »Mister Tendyke?«, hakte Yon Terk nach.
    »Verstanden?«, fragte Tendyke im gleichen Tonfall wie Zamorra.
    »Aye, Sir«, knurrte Terk. Man konnte ihm sein Unbehagen deutlich anhören. Kein Wunder, ging es doch um das Leben seines Chefs.
    »Ende«, sagte dieser und schaltete das Gerät ebenso wie Zamorra in den Passiv-Zustand zurück. »Der Vogel bringt's fertig und beordert eine Kompanie Trooper her, wenn wir uns nicht mehr melden.«
    Zamorra hob die Brauen. »Sag jetzt nicht, deine Firma hat auch Soldaten.«
    »Quatsch«, knurrte Tendyke. »Terk nimmt das Bestechungsscheckheft und sorgt dafür, dass Brasiliens Elitesoldaten dem Monster zeigen, was sie draufhaben. Was im Endeffekt darauf hinausläuft, dass der Zugang zur Höhle gesprengt wird, ob wir noch leben oder nicht. Nette Vorstellung, nicht?«
    »Nicht nett«, fand Zamorra. »Du meinst, wir sollten also auf jeden Fall vor Ablauf einer Stunde wieder Laut geben?«
    Tendyke klopfte an sein Funkgerät. »Das wird auch von drüben aus senden und empfangen können. Also spielt es keine Rolle, ob wir das Biest bis dahin aufgespürt und erlegt haben. Was meinst du, würde sich so ein Drachenkopf als Trophäe über meiner Haustür gut machen?«
    Nicole stieß ihn an. »Spinner!«, sagte sie. »Los, gehen wir hinüber. Aber - wir müssen sehr vorsichtig sein. Das Biest kann sich sehr gut tarnen. Ich habe es auch erst entdeckt, als es mich schon fast im Maul hatte.«
    »Das kriegen wir schon geregelt«, sagte Tendyke. Im nächsten Moment glitt er durch das Flimmern nach drüben.
    ***
    Zamorra und Nicole folgten dem Sohn des Asmodis. Zamorra sah sich misstrauisch um, aber außer Tendyke war niemand in der Nähe. Zumindest kein menschenfressendes Drachenmonster.
    Es war dämmerig hell. Der Himmel über der Landschaft war zwar nicht zu sehen, aber es drang ein wenig Licht durch das Laubdach. Nicole deutete nach oben. »In der Nacht war es dunkel«, sagte sie. »Da brauchte ich den Leuchtstab, um wenigstens etwas sehen zu können. Die Helligkeit beweist, dass wir uns an der Oberfläche befinden und nicht mehr in der Höhle. Stellt sich nur die Frage, wo genau an dieser Oberfläche wir sind. In relativer Nähe zum Camp, in einem anderen Teil des Amazonasdschungels, auf einem anderen Kontinent oder auf einem anderen Planeten.«
    »Wenn es die Spiegelwelten noch gäbe, hätte ich da einen heißen Tipp«, sagte Tendyke. »Aber die habt ihr ja samt und sonders zerstört.«
    »Nicht wir«, protestierte Nicole und deutete auf Zamorra. »Der da. Mit seinem verdammten Siegelbuch.«
    »He, gib nicht mir die Schuld!«, protestierte Zamorra. »Ich war süchtig, mehr nicht. Der Konflikt der Amulette untereinander hat die Zerstörung verursacht. Ich hätte sie gern verhindert, wenn ich das nur gekonnt hätte.«
    Er maß Nicole mit einem kritischen Blick. Trug sie ihm die Sache mit den dreizehn Siegeln immer noch nach? Er hatte gehofft, das sei vorüber. Sie hatte es ja auch so formuliert. Aber jetzt, diese Bemerkung - die gab ihm nun doch zu denken.
    Verzeihen ist etwas anderes als vergessen , wusste er. Sie schien nicht vergessen zu können, obgleich sie es versuchte.
    Sie erkannte seinen Gedankengang. »He, chéri, ich habe es nicht so gemeint, wie es klang.«
    »Ich weiß.« Er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er die Bewegung.
    Etwas Großes, Riesiges reckte sich aus dem Brackwasser empor. Ein gigantisches Maul klaffte auf, und ein Schwall nach Fäulnis stinkender Luft wehte ihnen entgegen.
    Das Amulett reagierte sofort. Es schuf das grünlich wabernde Schutzfeld um Zamorra - aber nur um ihn! Die beiden anderen standen zu weit von ihm entfernt!
    Und das Amulett jagte ein silbernes Blitzgewitter auf das Monster zu. Die magischen Blitze schlugen in das aufgerissene Maul, ließen Zähne zerplatzen, durchschnitten eine Zunge in Längsrichtung und fraßen sich in die Gaumenplatte. Das

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