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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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hatte sie gelernt. Aber das hier… das war so entsetzlich…
    Du sprichst mit jemandem, schenkst ihm etwas, und nur ein paar Stunden später ist er tot.
    Manchmal , dachte sie, will ich einfach nicht mehr.
    ***
    Er war wieder satt, für eine Weile. Niemand hatte ihn erkannt. Wenn jetzt die Verfolger mit der Silberscheibe seine
    Fährte nicht wieder aufnahmen, war alles klar.
    Zufrieden suchte er sein Versteck auf. Hier konnte er sich für den Rest der Nacht ausruhen, um dann bei Tage wieder aktiv zu werden - womit niemand rechnete. Jeder ging stets davon aus, dass Werwölfe nur nachts zuschlugen. Dass er hier bereits einmal bei Tage gemordet hatte und in anderen Städten und Dörfern auch, weckte niemandes Misstrauen. Zu fest waren die Menschen in ihren Vorstellungen verwurzelt.
    Er konnte sich sicher fühlen. Der einzige Unsicherheitsfaktor waren die Leute mit dem magischen Instrument, von denen zwei den Mordanschlag mit dem Auto überlebt hatten, wie er inzwischen wusste.
    Er würde sich so bald wie möglich ein neues Jagdrevier suchen, um allen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
    Er - Ralf Garamond…
    ***
    Nicole hatte sich drei der kleinen Wasserflaschen aus dem Automaten gezogen. Zwei waren schon leer, aber sie wurde den säuerlichen Geschmack einfach nicht los. Und jedes Mal, wenn sie an Olivia Olsen dachte, kam die Übelkeit wieder in ihr hoch.
    Verdammt, Oli hätte eine von vielen Toten in Nicoles Leben sein können. So wie die beiden Studenten in der Blauen Stadt in Brasilien, welche der Sumpf drache umgebracht und nur ihre Skelette übrig gelassen hatte. So wie viele andere, die Nicole kennengelernt hatte, bevor sie starben. Aber dass sie ihr das Kleid geschenkt hatte, schuf ein Band zwischen ihnen. Und das machte Nicole zu schaffen.
    Sie musste sich gewaltig zusammenreißen, um an der Phantomzeichnung arbeiten zu können. Der Zeichner arbeitete mit einem Computerprogramm, aber die Sache nahm nur zäh Gestalt an. Immer wieder musste korrigiert werden. Langsam begann der Zeichner zu verzweifeln. »Hat wohl keinen Sinn«, sagte er schließlich und wollte das Programm wieder schließen.
    »Warten Sie«, bat Zamorra.
    Er glaubte Nicoles Problem erkannt zu haben. Sanft legte er ihr die Hand auf die Schulter und registrierte ihr leichtes Zusammenzucken.
    Er berührte kurz mit dem Zeigefinger ihre Stirn, um ihr unmissverständlich klarzumachen, was er meinte. »Öffne dich«, raunte er ihr zu.
    Sie begriff und nickte. Dann öffnete sie ihm ihr Bewusstsein.
    Normalerweise waren sie beide - wie viele andere ihrer Crew von Dämonenjägern - mental abgeschirmt, sodass niemand unerlaubt ihre Gedanken lesen konnte. So konnten ihre Gegner ihre Pläne nicht durchschauen, um sie zu vereiteln.
    Diese mentale Sperre ließ sich »abschalten«, wenn es sich als nötig erwies. Und genau das tat Nicole jetzt. Sie vertraute Zamorra und hoffte, dass das funktionierte, was er plante.
    Er hypnotisierte sie. Und in diesem Zustand blockierte er ihre Trauer um Oli. Diese Blockade würde einige Zeit anhalten, zumindest zwei bis drei Tage. Dann löste Zamorra die Hypnose wieder.
    All das hatte sich auf telepathischer Ebene abgespielt, so dass die anderen nichts davon mitbekommen hatten. Nur Brunot ahnte vielleicht etwas, aber garantiert nichts Genaues.
    Nicole lächelte Zamorra an. »Danke«, flüsterte sie ihm zu und baute ihre Mentalsperre wieder auf.
    Sie war wie ausgewechselt, als sie sich wieder an den Zeichner wandte, um mit ihm an dem Phantombild weiterzuarbeiten. Was vorhin fast eine Stunde gedauert hatte, ohne Erfolg zu haben, klappte jetzt in wenigen Minuten und erbrachte ein brauchbares Resultat.
    Der Zeichner speicherte das Bild, schaltete das Programm aus und verabschiedete sich. Ihn hatten sie aus dem Feierabend geholt, und er kehrte nach Hause zurück. Dabei fragte er sich, was an dem Fall so wichtig war, dass die Zeichnung nicht bis morgen warten konnte.
    Wer dieser Ralf Garamond war, ahnte er nicht. Man bekam auch im Präsidium nicht alles mit, und die Presse würdeerst morgen darüber berichten.
    Brunot druckte die Zeichnung aus und verschwand damit in einem anderen Büro. Wenig später kam er zurück »Das Bild geht als Datei an alle anderen Dienststellen in Lyon und Umgebung, und wo die technische Ausrüstung vorhanden ist, als Fax an alle entsprechenden Dienstwagen.« Als Zamorra etwas erstaunt die Brauen hob, fügte er hinzu: »Tja, mein Lieber, auch die Polizei nutzt den technischen Fortschritt. Wir sind nicht

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