Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bleiben."
    Corbell sah Hamiller fragend an.
    „Stellen Sie sich vor, mit wem Sie es zu tun haben! Mit NATHAN. NATHAN kennt alle Tricks, mit denen wir arbeiten. Wir selbst haben sie ihm beigebracht. Wenn er also etwas tun will, von dem wir nicht wissen sollen, was es ist, dann wird er alle Kenntnisse einset-zen, die ihm zur Verfügung stehen, um dieses Ziel zu erreichen."
    „Aber er kann doch nicht seismische Erschütterungen unterdrücken!" protestierte Corbell.
    „Wahrscheinlich nicht", gab Hamiller zu. „Aber er kann zusätzliche Erschütterungen erzeugen, die mit seiner Arbeit nichts zu tun haben und nur dazu da sind, uns irrezuführen!"
    Darauf hatte Corbell nichts zu erwidern.
    Payne Hamiller wandte sich ab. Er ging auf Redfern zu und blieb vor ihm stehen.
    „Ich an deiner Stelle würde die Leute einen Tag lang auf Urlaub schicken", schlug er vor. „Mit konventionellen Methoden wird hier nichts erreicht. In der Zwischenzeit kann ich mir mit meinen Mitarbeitern die Daten ansehen. Ich habe ein paar Ideen.
    „Wie du meinst", antwortete Redfern grinsend. „Du bist hier der Chef."
    „Ich?" fragte Hamiller erstaunt.
    „Wie meinst du das?"
    „Lunar Emergency Operations untersteht seit neuestem dem Terranischen Amt für Wis-senschaften", erklärte Redfern.
     
    *
     
    Einer von Redferns Mitarbeitern wies den Leuten von Terra ihre Unterkünfte an. Payne Hamiller kam separat unter. Von seinen Begleitern teilten sich je zwei in ein sogenanntes Appartement, das zwei getrennte Schlafräume und einen gemeinsamen Wohnraum mit angeschlossener Küche hatte. Pemmo Kalaainen hätte gerne den fünften Mann gemacht, der sein Appartement mit niemand zu teilen brauchte. Aber die ältere der beiden Frauen war flinker als er und lief ihm mühelos den Rang ab.
    Pemmo inspizierte seinen Schlafraum, überlegte kurz, ob ihm eine kalte Dusche womöglich helfen werde, und entschied sich schließlich für einen Besuch in der Automatikküche. Vielleicht fand er dort etwas, womit er seinem Kater zu Leibe rücken ko nnte. Es gab eine Automatik, die diverse Speisen und Getränke zu liefern bereit war, darunter jedoch nichts, was Pemmo gegen seinen Kater hätte zum Einsatz bringen mögen.
    „Vielleicht kann ich dir helfen", sagte in diesem Augenblick eine muntere Stimme hinter ihm. „Wie wär's mit Toast und Spiegelei? Synthetisch, natürlich."
    „Yeccchhh ...", entfuhr es Pemmo.
    Erst dann drehte er sich um. Unter dem Eingang zu der kleinen Kochnische stand eine junge Frau, das zweite weibliche Mitglied des Stabes, der Payne Hamiller nach Luna begleitet hatte. Pemmo hatte vor lauter Kopfschmerz und Schwindelgefühl keine Zeit gehabt, sie wahrzunehmen. Selbst jetzt, wo er sie überrascht anstarrte, hatte die Welt eine Ten-denz, sich rings um ihn zu drehen.
    „Ich bin Sali", sagte die junge Frau. „Und du siehst aus, als ginge es dir nicht besonders gut."
    Pemmo nannte seinen Namen. Dann bekannte er: „Es geht mir wirklich nicht gut. Ich suche was Scharfes, Salziges, Saures. Aber darauf sind die Leute hier arischeinend nicht eingerichtet."
    „Laß mich mal sehen!" meinte Sali und begann, die kleine Küche einer eingehenden In-spektion zu unterziehen. „Hier ist ein Gewürzspender. Die Automatik liefert - warte mal! - Saft... Saft... Saft - hier haben wir's! Rango - Ragus - und da: Mato! Na also!"
    Pemmo war äußerst mißtrauisch.
    „Rango? Ragus? Mato? Was ist das?"
    „Die neuesten Markenbezeichnungen für synthetischen Orangen-, Spargel- und Tomatensaft", antwortete Sali. „Noch nie davon gehört?"
    Sie drückte einen Knopf. Zunächst kam ein durchsichtiger Becher zum Vorschein, dann ergoß sich in diesen Becher eine sirupartige, rote Flüssigkeit. Sali trug den vollen Becher zum Gewürzspender und applizierte eine gehörige Dosis Pfeffer und Salz. Damit kehrte sie zur Automatik zurück, der sie eine Prise pulverisierten synthetischen Eigelbs entlockte. Das ganze wurde von einem elektrischen Quirl gehörig gerührt.
    „Jetzt fehlt nur noch das Wichtigste", erklärte Sali. „Aber das wird es hier wohl nicht ge-ben."
    „Was ist das?" wollte Pemmo wissen.
    „Gin."
    „Um Gottes willen ...!"
    „Aber nur keine Sorge! Wo Sali ist, da ist auch Gin!"
    Sie lief hinaus und kehrte wenige Augenblicke später mit einem flachen Plastikbehälter wieder zurück. Aus dem Behälter goß sie ein großzügiges Quantum in den Becher, ließ dessen Inhalt noch einmal durchrühren und reichte das Getränk sodann Pemmo Kalaainen.
    „Hier, trink

Weitere Kostenlose Bücher