Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das!" empfahl sie ihm.
    Er nahm den Becher und roch daran.
    „Das ... das kann man doch nicht trinken!" protestierte er.
    „Versuch's wenigstens!"
    Pemmo setzte den Becher an. Plötzlich empfand er das Bedürfnis, sich stark und unbe-eindruckbar zu zeigen. Er trank alles auf einen Zug. Die Flüssigkeit rann ihm wie Feuer durch den Körper, und als sie den Magen erreichte, fürchtete Pemmo, sie werde dort eine Explosion auslösen. Er hielt ein paar Sekunden lang die Luft an. Die erwartete Katastro-phe blieb aus. Er sah Sali an. Sie fingen beide an zu lachen.
    „Was tut ein betrunkener Mann auf dem Mond?" fragte Sali. „Hat Hamiller dich requiriert?"
    „Nein, ich habe selbst darum gebeten. Und von wegen betrunken - das war Lorens Schuld. Sie hätte mich nicht einfach sitzen lassen dürfen."
    Sali nickte verständnisvoll.
    „Ja, so - die Frauen! Was machst du so? Ich meine, was ist dein Beruf?"
    „Statistiker."
    „Sieh mal einer an! Ich auch. Für wie groß hältst du unsere Aussicht, daß wir hier Erfolg haben?"
    „Ich weiß noch nicht einmal, worum es eigentlich geht", antwortete Pemmo.
    „NATHAN spinnt", erklärte Sali summarisch. „Er hat wieder eine eigene Operation ange-fangen und will uns nicht wissen lassen, worum es geht. Du hast Hamiller und Redfern dort drinnen gehört. Redferns Leute haben nicht ermitteln können, in was für eine Art von Tätigkeit NATHAN verwickelt ist. Hamiller ist hier, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und wir sollen ihm dabei helfen. Also - was sind unsere Erfolgsaussichten?"
    Pemmo dachte nach. Auf einmal fing sein Gesicht an zu strahlen.
    „Heh - das Zeug wirkt wirklich!" rief er.
    „Welches Zeug?"
    „Das ... das - na, wie nennt man das?"
    Dabei zeigte er auf den leeren Becher in seiner Hand.
    „Mischung zwischen Prärie-Auster und Bloody Mary", antwortete Sali fachmännisch.
    „Ich sehe schon, über Berufliches willst du dich nicht äußern."
    Pemmo fühlte seine Berufsehre angetastet.
    „Also, ich meine, wir könnten vielleicht ..."
    Aber Sali winkte einfach ab.
    „Vergiß es. Du kannst sowieso nicht gerade denken. Noch nicht! Warum haust du dich nicht aufs Kreuz und machst ein paar Stunden lang dunkel?"
    „Dunkel?"
    „Ja. Augen zu."
    „Das ist eine gute Idee!" stimmte er zu.
    Er stellte den Becher in die Nähe des Müllschluckers. Es hatte nur der Anregung bedurft, um ihn spüren zu lassen, wie müde er war. Der Gedanke an Schlaf war nahezu auf-regend. Er durchquerte den Wohnraum und nahm Kurs auf die Tür, die zu seinem Schlaf gemach führte.
    „Hör zu!" sagte Sali hinter ihm.
    Er blieb stehen und wandte sich um. Sie stand gegen die Öffnung der Kochnische gelehnt, den lenken Arm in die Höhe gereckt, das rechte Bein locker über dem linken gekreuzt. Sie lächelte. Es ging Pemmo plötzlich auf, daß sie viel besser aussah als Loren.
    „Was ist das?" fragte er.
    „Ich kann dir helfen, Loren zu vergessen", sagte Sali.
    Pemmo bekam einen roten Kopf.
    „Es tut mir leid, daß mich dein hochherziges Angebot ausgerechnet zu finsterster Stunde erreicht", murmelte er. „Aber wenn ich darf, würde ich gern später darauf zurückkommen."
    Sali lachte.
    „Einverstanden", sagte sie. „Schlaf dich aus!"
    Mit dem Ausschlafen war es allerdings nicht besonders weit her. Payne Hamiller gönnte seinen Leuten nur zwei Stunden Ruhe. Dann rief er sie im Arbeitssaal der Lunar Emer-gency Operations zusammen. Pemmo Kalaainen war noch ein wenig benommen, aber er fühlte sich um mindestens eine Größenordnung besser als zuvor. Sali warf ihm einen freundlichen Blick zu, als er den Raum betrat, und er zögerte nicht, ihr mit einem Lächeln zu antworten.
    „Sie haben gehört", begann Hamiller, „daß Redferns Leute sich an dem Problem bisher vergebens die Zähne ausgebissen haben. Sie kennen die Umstände. Haben Sie Zeit ge-habt, sich eigene Gedanken über einen möglichen Lösungsweg zu machen?"
    Zunächst antwortete niemand.
    „Ich nehme an, zwei Stunden sind nicht genug", sagte Hamiller. „Immerhin, wir sind alle ein wenig übernächtigt, und ..."
    „Verzeihung, Sir", fiel ihm Pemmo Kalaainen ins Wort: „Ich habe zwar keine fundierte Hypothese entwickeln können, aber es läßt sich zumindest etwas über die Arbeitsmetho-de der LEO-Leute sagen."
    „Sie gefällt Ihnen wohl nicht?" fragte Hamiller lächelnd.
    „Sie ist unzureichend", bekräftigte Pemmo.
    „In welcher Weise?"
    „Man versucht, zwei Dinge miteinander in Bezug zu bringen, die nicht wirklich etwas

Weitere Kostenlose Bücher